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Berlinale 2010 presents: "Metropolis" restauriert


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Geschrieben

Nachtrag zu @Filmtechniker: In einem Punkt muss ich Deinem Optimismus dennoch widersprechen, dass heute so viele Schwarzweiss-Materialien wie noch nie auf dem Markt seien: zwischenzeitlich haben sich Agfa und Perutz firmell verabschiedet.

Das würde ich so optimistisch nicht sehen wollen. Solltest Du noch einwandfrei Schwarzweiss-Filme kopieren und lichtbestimmen können, wüßte ich ausser Dir nur eine Handvoll Personen, die dazu imstande sind.

 

- - -

 

Zur Bell & Howell-Kopiermaschine:

 

Durchaus stimmen Schärfe und Bildstand bei der Model C. Von allen Kopiermaschinen für die wirtschaftlich erschwingliche Serienkopierung die fast einzige mit Verlässlichkeit.

 

Greifermaschinen haben in der Serienkopierung noch mehr Nachteile, wie schlechte Randschärfe, wabernde newtonsche Ringe, schlechte Bildstände, schlechte Ausleuchtung usf.. M.E. waren sie nur für limitierte Spezialanwendungen brauchbar, denn im seriellen Alltagsgebrauch in Dtl. entstanden gerade auf diesem Typ die meisten Negativschäden. (Siehe fast alle dt. Filme der 50er und 60er Jahre.) Selbst im optimalen Zustand waren demgegenüber die Bildstände bei der Bell & Howell Model C (also Maschinen für die Durchlauf-Kontaktkopierung) genau so gut!

Bitte einmal die Praxis aus der Geschichte und der der älteren Kollegen mit heranziehen:

In den berliner Mosaik-Studios waren die Bell & Howell Model C-Printer, als sie 1967 dort eingeführt wurden (bei den Amerikaner bereits 1964, u.a. für CLEOPATRA eingesetzt), ein wahrer Triumpf. Man war dankbar, erstmals randscharfe Kopien bei vorzüglichem Bildstand fertigen zu können, den keine einzige der existenten Debrie-Greifermaschinen mehr aufzuweisen hatte. B&H Modell C galten hier als der Rolls Royce unter den Kopiermaschinen, gleichwertig im Bildstand nur der Oxberry, die allerdings eine optische Greiferkopiermachine ist).

 

Was geschrumpfte 35mm-Negative angeht, sind sie natürlich nicht auf der Bell& Howell zu kopieren (das ist wohl auch Grund Deiner Antithese? Denn dort wackeln sie) - ausgenommen bei 65mm-Negativen, die ja mit KS-Perforation versehen sind, und die auf B&H Model C bei den Amerikanern weitaus ruhiger laufen als auf der 65mm-Greifermaschine für PLAY TIME 1966: d.h. auf Modell C ergibt sich ein besserer Bildstand bei 70mm-Kopien, die von alten Negativen gefertigt sind).

Auch bei spezellen Greifern für geschrumpftes Material zeigt sich aufden Schrittkopiermaschinen leider ein kreisförmiges Wackeln, weil die modifizierten Greifer nur noch einen Teil des Perfo-Lochs ausfüllen, und man nicht mehr mit Sperrgreifern arbeitet (zzgl. doppelter Bildstrich usw.).

Dennoch gab es bereits in den Mosaik-Studios als auch bei Illge-Film schon in den 1970er Jahren modifizierte Greifermaschinen, jedoch wiesen die relevanten Filmtitel im Negativ seinerzeit wohl noch geringere Schrumpfungsgrade auf.

 

- - -

 

@TBakels hat wohl Recht mir dem Hinweis auf den Cintel-C-Reality und die Porbleme der genannten Mitbewerber auf dem Markt, die eben nur Scanner für neuwertiges Material herstellen. Auf dem Sprit DataCine habe ich da auch eine Überraschung erlebt.

Sollte es sein, dass der C-Reality einer der wenigen verwendbaren Scanner für stark geschrumpftes Material überhaupt ist?

Wie sieht das bei den anderen Digitalisierern aus?

 

- - -

 

Aber auch für die bedingungslosen Befürworter einer rein digitalen Restaurierung und Archivierung haben sich in USA Problemfelder ergeben: Fox digitalisiert jetzt nach Datenverlusten wohl keine Wochenschauen mehr (die Gründe hierfür, "human or oeconomic factors", lasse ich ganz neutral dahingestellt) und archiviert jetzt auf 35mm-Polyester-Material.

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Geschrieben

Frage an den Moderator: ist das Schlechtmachen von Dritten hier der Gusto ? Dann wär ich glaub ich mal besser weg von hier.

und:

wie kann ich ein Bild hochladen ?

 

Das Schlechtmachen anderer ist hier unerwünscht.

 

Die Forenanrede ist das Du, dabei ist es vollkommen gleich, ob jemand inaugurierte, oder eine Professur inne hat.

 

Das Bild kannst Du über einen der bekannten Bilderhoster hochladen, oder Du fragst unseren Site-Admin Henri per PN nach einem Passwort für die boardeigene Galerie ...

Geschrieben
Booa T-J, ich hab dich ja gerne, aber "inaugurierte"... ich musste wieder 10 Min suchen um zu verstehen was du meinst...

Du bist erstmal bis zum Jahre 2015 gesperrt ... :wink:

Geschrieben

Spatiale Auflösung ist bei alten Filmen nicht relevant ???` Wer sagt DAS denn, einer der das tatsächlich herausgefunden hat, oder was.

 

Zu Ihren Fragen: natürlich wäre eine 4:3 Darstellung in 4K DCP feiner, als in 2K. Doch was machte das für einen Sinn, wenn die Scans aus 2001 nun mal nativ in 2K gescannt waren, downstream also weniger ... Pixel einfach zu vervielfachen ist keine Auflösung, auch nicht mit Interpolation.

Ist nicht negativ gemeint, sondern nur Neugierde, da wir auch ne Menge restauration machen.

 

Wir haben beim Aufarbeiten von Materialien aus der Epoche (und davor) bei *Photos* extrem gute Auflösungen, bei Bewegtbild hingegen selten auch nur an die 2K.

 

Was ich bspw. als Material gut kenne sind die 10er und 20er Sachen von Pathé / Gaumont.

 

Und ja, spatiale Auflösung erreicht da bei 2K lange die Grenzen der Quellen.

 

Natürlich kann man die Material*struktur* bis 4,8 oder mehr K treiben, iregndwann findet man halt Moleküle :)

 

Was hingegen *sehr* aufwendig und relevant für den Look bei Pathé ist - die temporale Auflösung, da sind Monate pro Film draufgegangen, grade krumme dinger wie 17-18fps.

 

Hat jemand gesagt die Software würde nur 2K können ?

Dachte das irgendwo gelesen zu haben und hatte mich gewundert.

 

 

Natürlich ist die komplett auflösungsunabhängig, die 'interessiert sich nicht' wie groß die Datei ist. Aber wenn 2001er Scans die im Rohstadium nativ 2K hatten, im Verlauf der Eliminierung oder Minderung von Schäden durch Processing davon noch 'Federn lassen' mussten, dann 2010 kombiniert werden mit grottenmäßig kopiertem 16mm Material, wo bitte ist denn da der Ansatz für eine 4K-Darstellung ??

Na, um die Vorführung eben ohne Verlust *unter* die 2K akkurat via 4k als 2K blowup zu machen, sind ja bei 4:3 dann 2880*2160. Wobei natürlich die dafür notwendige Filterung auch wieder Frequenzen kostet.

Geschrieben

@TBakels:

Die Auflösung eines Films wird m.E. weniger limitiert in der Aufnahmeunschärfe oder dem Alter des Films, sondern in seiner Material-Textur.

Ein Rückblick: die 2001...Koerber sage mir damals, er sähe keinen Unterschied. [Da war er bei mir unten durch.]

Heute sagt er das Gegenteil und wünscht sich eine 4K-Restaurierung in Wiederholung [Credo am Potsdamer Platz vor 1 Woche.].

 

Letzte Woche noch betonte er konträr hierzu, mit der 2001er-Version nicht mehr zufrieden zu sein: danach kam auf Anfrage sogar die Bejahung einer angemessenen 4K-Restaurierung, die man kommen sehe.

So nährt sich eine Museumsfirma selbst: durch Recycling des immerselben Films nach wechselnden, digitalen Standards.

 

... dass es m.E. keine "generelle" Gewöhnung seit Dekaden an verlustbehaftete Filmkopien geben kann,Ich weiss nicht, warum hier permanent, insbesondere von Ressort-Leitern der SDK am Potsdamer Platz, die nachwievor vorhandene, intakte Infrastruktur der Filmkopierung in die Tonne getreten werden soll.

 

Da haben wir ja jemanden am Start, der keine Gelegenheit auslässt, Herrn Körber blöd- und schlechtzureden, selbst aber im Club der Halbwisser Präsident sein könnte ! Beleidigen Sie doch nicht ständig hintenrum auf Ihrer Filmvorführer-Bühne einen Mann, der sehr wohl tiefen Einblick in die digitale Technik schon 2000 mit uns hatte, sondern darüber hinaus eine sehr begrüßenswerte Eigenschaft hat, nämlich ständig dazu zu lernen !! Eine Methode die Sie vielleicht mal probieren sollten !

Bin gerade dabei. Mir ist bekannt, dass Sie und Ihr Kollege Koerber selbstverständlich Einblick in die Digitalisierungsvorgänge des Films seit 2000 und früher hatten. Wer denn sonst.

Es ging mir aber auch um den Durchblick bei den Filmformaten und Kopierwerken bei Ihnen, die etwas bruchstückhaft sind, wie der Diskussionverlauf ergab.

 

70mm Restaurierungen, sogar Umkopierungen sind -für den der's nicht weiß- ein technischer Herkules-Akt ! Solch ein Akt 70mm hat eine Größe und vor allem ein Gewicht, daß man erschrickt ! Eine ganze Kopie schleppt man allenfalls mit einem Hubwagen. Schon die Motoren bzw. Bremsen von Scannern und Umrolltischen müssen eine Menge an Kraft aufwenden, die jenseits des 'Normalen' liegt. Optiken sind extrem schwierig perfekt zu bekommen (corner-to-corner-focus) und letztlich sind die Farben wieder herzustellen auf der einfacheren Seite der Herstellung angesiedelt.

So eine Restaurierung, insbesondere digitaler Methode, verlangt jedem Beteiligten ein ordentliches Maß an Anstrengung ab, in jeder Hinsicht. Wenn dann etwas nicht hundertprozentig klappt, obwohl man alle Mittel angewandt hat, die verfügbar gemacht werden können, ist der Zeitpunkt gekommen, einen gangbaren Kompromiss zu finden, oder das Projekt für gescheitert zu erklären. [...] Echten Pfusch, also Minderwertigkeit aus Nicht-Wollen, hab ich bei professionellen Restauratorenfirmen eher selten gesehn.

Hier beziehen Sie sich wiederum auf die letzte Berlinale. Auf der aber gottlob zu 99% analog kopiertes Bild-Material gezeigt wurde.

Sind Sie sicher, daß Sie sich auch mit diesem Thema wirklich befaßt haben? Ihre Annahme ist leider rundum irrig.

 

Es geht nicht um Beleidigung, sondern um Defizite an visuellem Beurteilungsvermögen: dazu habe ich mich hinreichend geäussert.

Es ist ja auch kein Vergehen, in der Welt der Kopierwerke oder Sonderformate sich nicht heimisch zu fühlen, aber mein Recht, hier einige Aussagen Ihrerseits zurechtzurücken.

Auch die Kopiergeschwindigkeit angehend:

Hier sind 60, 120 oder 180 Fuss noch relativ niedrige Kopiergeschwindigkeiten im seriellen Prozess (ausgenommen Greiferkopierungen mit 4 B/s). Sie haben nie im Kopierwerk gearbeitet, wenn Sie das nicht wissen. Daher stammen leider Ihre Schlüsse, sinngemäss in etwa wiedergegeben: "Gewöhnung in den letzten Dekaden an Kopierverluste".

Es ist ja unstreitig, dass Sie einen Scan (der natürlich weniger verlustbehaftet ist als eine mehrfache Umkopierung, in ein Verhältnis zur Film-Kontaktkopierung setzen, die Ihnen antiquiert erscheint. Und wenn einige bei 1.4K ansetzen und annähernd verlustfrei diesen Workflow bis bspw. zur CinemaNet Europe-Vorführung o.A. durchziehen können, weiß man um diesen Vorzug für kleinere Bildwände. Die Kritik richtete sich vielmehr an eine Low-Budget-Digitalisierung (die nicht Sie betrifft, zumal die Ihre bei diesem Event-Film entsprechend aufwendig war, und das bitte ich höflich auseinanderhalten.), welche a. für alle Projektionsanwendungen und b. für hinreichende Sicherungsziele als ausreichend erachtet wird. Hier überzeugt Koerbers uns nicht, und es wäre ratsam, dem Bundesarchiv die Verantwortung für Filmrestaurierung zu überlassen.

 

...Mit Vorführobjektiven der 20er Jahre bekam man damals keine Auflösung von 2048 x 1556 auf die Leinwand .... Auch die Kameraobjektive seinerzeit waren *weeeeeeeeeeeeeeit* unterhalb von 2K oder 1.4K.

....

Spatiale Auflösung ist so oder so für alte Filme kaum relevant.

Das wäre als ob man bei Schellacküberspielung den Frequenzgang unbedingt auf 48khz ziehen will.

 

Noch zwei Frage an Tbakels

- weswegen wird nicht mit 2880*2160 aufgeführt? Bei schrägen Formaten aus heutiger Praxis spielt doch 4K seine Auflösung richtig aus?

- weswegen geht die Software nicht über 2K? Wir haben seit 1999 für VFX und seit 2000 doch im Markt zahlreiche Produkte, die 8 und 10K bequem beherrschen, selbst im mittleren Preissegment?

Ich selbst habe vor wenigen Tagen Original-Negativ von Metropolis auf dem 4K-Scanner gehabt, und sehe dabei a) die Grenzen der vorhandenen Auflösung b) die doch vorhandenen Unterschiede eines ein-malig belichteten Negativs und eines mehrfach belichteten, wie bei der Transformationssequenz des Maschinenmenschen. Ich sehe aber auch die feinen 'Zwischentöne' die sich in der Zeichnung noch darstellen. Selbst für einen Kenner des Materials eine Überraschung !

Ob man nach 6K oder 8K streben sollte, da hab ich meine Zweifel, doch selbst als einer der mit diesen Techniken arbeitet, wer wäre ich denn, einen Test dieser Art gleich von vornherein schlechtzureden ?!

 

Das habe ich ja nicht infragegestellt, sondern der Vorredner, mit dem Sie den Disput austragen müssen.

Die 2001er-Version fanden wir denoch unendlich besser als Anderes zuvor: mich störte nur der Ausschluss von Zweifeln seitens des Restaurateurs vor 9 Jahren, weil eben eine solche Aussage unter Restaurierungsleuten nicht neu ist, die ihr Produkt sakrosankt sprechen. Transparenz war für Herrn Koerber m.E. ein Fremdwort. Der genannte Restaurateur ist somit eine öffentliche Person, ausserdem Ressortleiter, von Steuergeldern bezahlt und daher kritisierbar.

 

Finde ansonsten Ihre beider Restaurierung bereits von 2001 inhaltlich und technisch fortschrittlich. Die Event-Vermarktung von Filmen angehend, verliefe die Diskussion aber auf anderen Gleisen, Sie selbst begrüssen eine abwechslungsreichere Angebotspalette.

Auch die Fürsprache für einen 4K-Scan bei Stummfilmen Ihrerseits, was endlich einmal neue Töne sind, erfreut zu hören.

 

Zur Bell& Howell-Maschine habe ich mich obenstehend geäussert und zweifle daran, dass sich im Forum noch Personen zu Wort melden, die ausreichend über diese Type informiert sind. Um das zu untermauern - und falls wir uns im März in diesem Forum alle noch einmal begegnen sollten - würde ich in einigen Wochen Schärfetests analoger Umkopierungen hier ins Netz stellen, die normale Resultate aufzeigen, auch für die Serienkopierung auf 960 Fuß, die ja der Regelfall ist. Zu behaupten, daß auf diesem Wege kaum noch Informationen vom Negativ ankämen und stattdessen ein 2K-Work Flow auf der sicheren Seite sich bewegt, ist ein Irrglaube.

 

Schade, daß man nicht einmal die 35mm-Rolle der Direktkopierung von diesem Film von 1927, die Herr Patalas wohl erhalten hat, einmal für einen Vergleich heranziehen könnte! Das - und vielleicht möchten Sie Ihrem Kollegen Koerber vielleicht einen solchen Vorschlag unterbreiten - würde eine sehr erfreuliche Geste sein.

Er bot ja im Filmhaus bei einer Diskussion zur sog. "K"-Frage an, eine Vergleichsvorführung zwischen der Digitalprojektion bei 1443 X 1080 pix und der ausbelichteten 35mm-Kopie auf Wunsch vorzustellen.

Ich würde mich aber mehr über eine Sichtung (vielleicht im Februar ?) der als Einzelrolle vorliegenden 35mm-Originalrolle aus der Kopierung von 2001 freuen, die mir dann Fragen beantwortete, die in dieser Diskussion warscheinlich kaum mehr zu klären sind.

Die traditionell kopierten Originalteile des Films habe ich selbst gesehen, und die sind in der Zeichnung und Kontrast wirklich so gut wie man das von Originalnegativ als Quelle erwarten darf. - Liesse man diese unbearbeitet, also wackelnd, schaukelnd, mit tonnenweise Belastungen, Flickern etc., dann wäre das ein traditioneller Filmrestaurierungsweg. Dieser wurde als Arbeitskopie vor der Restaurierung gemacht, denn da waren durchaus Leute die das als besten Weg favorisiert hatten. Aber die mussten dann mit eigenen Augen sehen, wie dutzende von 'gestückelten' Szenen (Beginn aus Paramount Negativ, hinterer Teil der Szene aus BFI-Kopie, Ende aus der MoMa-Kopie) tatsächlich aussehen ! Da springen Bildposition, Dichten und Zeichnung daß es nur so kracht. Kein schöner Anblick. Also wurde eine Methode in Erwägung gezogen - und gemacht - die zu dieser Zeit wirklich dem vordersten technischen Stand entsprach, Digitalisierung in 2K vom Original-Nitro-Negativ. (Eine tapfere mutige Entscheidung der Murnau-Stiftung und des Bundesarchivs. Da waren viele mehr als skeptisch.) [...] Wenn man dann Bildstände über Tracking-Programme stabilisiert, Dichten mühevoll über Tonwertanpassung annähernd hinbastelt und Staub, Flecken,Schmutz und Kratzer jeglicher Art mit Diamant filtert und herausretuschiert, dann wird der 'Charakter' des 'alten Films' logischerweise anders, sauberer, stabiler, Video-ähnlicher. Aber das ist eine Sache der Sehgewohnheiten.

Um so spannender, wenn in einer seriösen Restaurierungsveranstaltung diese Rolle doch einmal im Rahmen der Hauptfilmvorführung gezeigt würde!

Warum nicht evtl. im Vorfeld oder im Anschluss an eine der Event-Vorführungen?

 

@TJ:

Da aber Lowry-Digital in USA z.B. ein paar 50er Jahre-Streifen teils in 6K, andererseits auch in 8K scannte und zu erstaunlichen Resultaten gelangte, bleibt auch der Stummfilm von besserer Restaurierung [bei intakten Negativ vielleicht doch besser wieder auf 35mm: vgl. "Frau im Mond" in der 2001er-Neukopierung] nicht verschont.

 

Lieber J-P...das muß ich erst einmal verdauen.

Kann dazu leider nichts sagen, weil selber nicht gesehen. Vermutung: es wurde gemacht, weil vielleicht das Negativ fadet oder sich zersetzt. Bei NORTH BY NORTHWEST hat es den Anschein, weil die neue Edition farblich und in den Dichten schlechter aussieht als die DVD von vor 10 Jahren.

 

Die PR-Aussage zu "North by Northwest" lautet wie folgt:

 

Accordingly, the film has received a meticulous restoration and remastering especially for this occasion with Warner Bros. Motion Picture Imaging scanning the original VistaVision production elements in 8K resolution. The resulting presentation reveals a depth of field and clarity never before possible, only serving to heighten every thrill-packed moment of this beloved classic.

 

Aus: http://www.hometheaterforum.com/forum/t...vd-blu-ray

 

Die PR-Aussage zu "A Star is born" lautet:

 

According to The Hollywood Reporter, the studio has selected the Judy Garland-James Mason starrer as the first title from its library to receive a complete overhaul at 6K resolution. (Most film restorations are currently done at 2K; a 6K file contains more than eight times the picture information of 2K.) [...] "6K is typically a costly proposition, so that's why we are testing the waters on 'A Star is Born,'" Ned Price, VP Mastering at Warner Brothers Technical Operations told HR. "As the size of data is more easily managed and the tools become more accessible, we will increase our resolution."

 

Aus: http://www.highdefdigest.com/news/show/...ation/1800

Geschrieben

@tbakels:

 

Willkommen "on the dark side of the forum"! :wink:

 

"Man bekommt viel zu hören,

bevor einem die Ohren abfallen!"

(Pippi Langstrumpf)

 

Ja, wußten Sie etwa nicht, daß sämtliche Stummfilme, aufgenommen auf minderwertigem, niedrigempfindlichen Nitro-Schwarzweißmaterial, nur eine primitive Vorstufe der heutigen Digitaltechnik darstellen? :shock:

 

War Ihnen nicht bekannt, (wie auch den armen Irren, die z.B. nach Pordenone fahren, um sich dort solche Relikte in Großprojektion anzusehen), daß Objektive vor 1970 sowieso unscharf sind, daß bei jedem analogen Kopierprozeß 70% der Information verlorengehen? Kein mensch braucht 2K, 1.3 sind schon Overkill, warum Zeit und Geld verschwenden?

 

Wußten Sie nicht, daß bereits PAL-Auflösung genügt, um Filme vor 1930 komplett zu erfassen, und daß die Farbtiefe einer DV-Aufzeichnung sämtliche Grauwertabstufungen eine Filmkopie perfekt wiedergibt? :shock:

 

Ohnehin hatte ich den Verdacht, daß Sie da große Wissenslücken aufweisen, denn ein Profi benutzt auch viel mehr englische Begriffe, spricht von "35 mil" und "mechanisch" und erwähnt im Vorbeigehen auch, daß er demnächst in Paris dreht und jeden Tag seine Einkaufsliste in 4K mastert.

 

Also gehen Sie bitte in sich, lesen Sie einfach alle zurückliegenden Forumseinträge konzentriert durch, dann wird das schon im Lauf der Zeit. Und lassen Sie sich mit @cinerama auf keine Diskussionen über 6K-Restaurierungen ein, sonst müssen Ihnen die hiesigen Digital-Fachleute mal en detail erklären, wie man mit historischen Filmen umzugehen hat. Hier werden Sie geholfen!

 

Einer, der es gut mit Ihnen meint! ;)

Geschrieben

Ach magentacine, Witz ist einfach nicht dein Ressort.

 

Was ich tbakels vergessen hatte zu fragen: Wird Metropolis nur für diesmal nicht als DCP bereitgestellt oder ist das für nicht allzu ferne Zukunft geplant?

 

 

 

Oceanic hat folgendes geschrieben:

Was hingegen *sehr* aufwendig und relevant für den Look bei Pathé ist - die temporale Auflösung, da sind Monate pro Film draufgegangen, grade krumme dinger wie 17-18fps.

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Wird bei der Restaurierung dieser Aufnahmen die Kurbelgeschwindigkeit anhand der Bewegungsabläufe geschätzt (hier also 17 -18 ), oder gibt es eine Methode, die ursprüngliche Kurbelgeschwindigkeit nachträglich halbwegs korrekt zu ermitteln?

Geschrieben

Gibt es. Üblicherweise nimmt man dafür, sofern vorhanden, Tabakrauch oder ähnliches. Die kurbelten ja damals alle Geschwindigkeiten, wahrscheinlich von 12 bis maximal, je nachdem, was sie für Effekte erreichen wollten. Daher ist es wahrscheinlich schwieriger, solche gewollten Effekte zu erkennen und zu belassen.

Jens

Geschrieben
sämtliche Stummfilme, aufgenommen auf minderwertigem, niedrigempfindlichen Nitro-Schwarzweißmaterial, nur eine primitive Vorstufe der heutigen Digitaltechnik darstellen?

Da stimmt natürlich.

 

Hätten die Filmemacher der Epoche schon die heutigen 1080P, 2, 4 und 8K Kameras zur Verfügung gehabt, hätten wir ein (farbiges und detailierteres) Abbild der Zeit, mit Ton, und vor allem nicht so viele ruckelnde 18er fps usw.

 

daß Objektive vor 1970 sowieso unscharf sind,

Im Kinobereich kamen die ersten wirklich feinen Objektive im verbreiteten Gebrauch, deren Ergebnisse man heute oft angeliefert bekommt, in den 30ern auf - klassisch die schon erwähnten Cooke Speed Pancro. Die II und IIIer aus den 40/50ern sind schon richtig gut, die kann man auch heute noch einsetzen.

 

daß bei jedem analogen Kopierprozeß 70% der Information verlorengehen?

Das kommt ganz auf den Prozeß und wie er angewendet wird an. MTBF leidet stark, aber 20-30% sind typischer. Wobei in der Ära gibts auch Kopien die wirklich so dramatisch reduzierten.

 

Kein mensch braucht 2K, 1.3 sind schon Overkill, warum Zeit und Geld verschwenden?

Der Kosten & Zeit-Unterschied zwischen HD, 2K und 4K ist heute in vielen Produktionen nicht mehr dramatisch, im D.I. sehen wir bei Mitbewerb und uns typischerweise so ~20%. Viele 4K Prozesse laufen heute auf handelsüblichen Desktoprechnern, vor allem nicht-Echtzeit Speicher, Software usw. Bei den Farbkorrektursystemen bewegen sich die Anschaffungspreisdifferenzen auch im (unteren) fünfstelligen Bereich.

 

HD & 2K sind international der "sweetspot" für mittlere Formate, zumindest was die Anfragen bei Archiv betrifft sind in London bei uns typisch ~85% im 1080 & 2K Segment, und es wäre nicht verwunderlich wäre das repräsentativ.

 

Bei 10er, 20er und den meistens 30er Produktionen scannt man oberhalb davon typischerweise so oder so nur noch das Material, nicht den Inhalt.

 

Wußten Sie nicht, daß bereits PAL-Auflösung genügt, um Filme vor 1930 komplett zu erfassen, und daß die Farbtiefe einer DV-Aufzeichnung sämtliche Grauwertabstufungen eine Filmkopie perfekt wiedergibt?

Bei so manchem Material wäre man *froh*, wären noch 256 Grauwerte wie bei DV erhalten... Und PAL, wie auch NTSC, ist der Löwenanteil der Archivauslieferungen (typisch auf BetaSP), schlicht weil der Löwenanteil an TV-Doku als PAL verkauft wurde.

 

Im Spielfilmbereich, leider, ist noch nicht massig Nachfrage nach wirklich aufwendigen Restaurationen der Zeit. Dabei gibt es wirklich reivolle Quellen - welches Material ich wirklich mal gerne unter die Lupe nehmen würde wäre Murnaus Tabu.

 

Also gehen Sie bitte in sich, lesen Sie einfach alle zurückliegenden Forumseinträge konzentriert durch, dann wird das schon im Lauf der Zeit. Und lassen Sie sich mit @cinerama auf keine Diskussionen über 6K-Restaurierungen ein, sonst müssen Ihnen die hiesigen Digital-Fachleute mal en detail erklären, wie man mit historischen Filmen umzugehen hat. Hier werden Sie geholfen!

Cinerama hat laut Eigenbekunden von D.I. und digitaler Nachbearbeitung kein Fachwissen.

 

6 & 8K Scanner, wie bspw. Filmlight Northlight, stehen inzwischen seit Jahren weltweit zur Verfügung, und der Kostenaufwand für einen *kompletten* Spielfilmscan in der Auflösung bewegen sich im unteren fünfstelligen Bereich, mit Masse, ohne Zeitdruck & Verhandlungsgeschick auch im vierstelligen. Genutzt wird das allerdings selten, und bei vielen 35mil Materialien stellt sich die Frage - wozu auch. 2K macht, seit Jahren, den Löwenanteil aus.

 

Einer, der es gut mit Ihnen meint! ;)

Bei allem Respekt, was soll die Polemik helfen.

Geschrieben

Ich ätze nur, wenn ich Grund dazu habe, und den habe ich gehabt beim Kauf des Buches Gleißende Schatten Kamerapioniere der zwanziger Jahre, Henschel-Verlag, Berlin, 1994. Da ist auf Seite 108 oben die Reproduktion einer Fotografie, die von den Dreharbeiten zu Spione stammt. Die Legende lautet: „Fritz Lang demonstriert Rudolf Klein-Rogge Gestik und Mimik, Vermutlich steht Fritz Arno Wagner hinter der Bell & Howell.“ (sic) Was ich auf dem Bild klar erkenne, ist eine Kamera vom Typ Debrie-Parvo.

 

Das ist nicht der einzige Fehler in dem Artikel Alte Kameras von Jochen Hergersberg und Martin Koerber.

 

Ich habe mit unserer Debrie-Matipo von 1921 sehr guten Bildstand, es gibt keine Newton-Ringe, nichts schwabbelt im Kreis. Die Abzüge sind scharf. Die Ausleuchtung hat mit der Konstruktion nichts zu tun. Das ist eine rein optische Sache. Wir können mit der Maschine Schrumpfung bis 15 Promille abfangen.

 

Irgendwie kann ich nicht mitdiskutieren, so lange Film gesagt und Video gemeint ist. Erst neulich wieder sah ich Werbung für eine „Filmkamera“, die nur 50 g wiegt. Was will ich da noch, wenn alle Welt mit dem Handy „filmt“? Das ist doch Quatsch. Ich sage ja auch nicht Banane, wenn ich Leberwurst meine.

Geschrieben

Irgendwie kann ich nicht mitdiskutieren, so lange Film gesagt und Video gemeint ist. Erst neulich wieder sah ich Werbung für eine „Filmkamera“, die nur 50 g wiegt. Was will ich da noch, wenn alle Welt mit dem Handy „filmt“? Das ist doch Quatsch. Ich sage ja auch nicht Banane, wenn ich Leberwurst meine.

 

Die Grenzen sind längst passe. Seit Jahren.

 

Und wichtig: In Bild wie Ton, in Aufnahme wie Wiedergabe, in Nachbearbeitung wie Herstellung.

 

Digital aufgenommen, aber ausbelichtet und mechanisch wiedergegeben. Auf Negativ aufgenommen, gescannt und per DCI aufgeführt. Streicher, Mikro, aber per 24/96 digital gemastert und gemischt. Volldigitaler Synthie, aber auf Band aufgenommen und auf Platte gepresst.

 

Und "filmen", als Verb, meint erstmal die Tätigkeit mit einer Kamera, egal ob diese nun einen Sensor oder ein Negativ nutzt.

Und der "Film", den das Publkum besucht, ist aktuell, wenn wir mal #1 der Kinochats nehmen, vor allem digital erzeugt und aufgeführt.

 

Und dann, und das muss man einfach verstehen:

Die Leistungsfähigkeit der *digitalen* Restauration und Korrektur ist mit *nichts* in Photochemie und Mechanik erreichbar. Nicht mal ansatzweise.

1000sende von Kratzern entfernen. Komplett wackelig laufende Prints. Löcher, Einbrenner, Schnittmarken, Schmutz usw. Digital ist das heute nun alles machbar, obendrein ohne Verschleiss oder Risiko für die Quelle. Klassisch nicht.

 

Und wer diese neuen Möglichkeiten für Restauration nicht nutzt, und ja, auch begrüßt, der bleibt eben weit hinter seinen Möglichkeiten und denen des Materials zurück.

Geschrieben
Und "filmen", als Verb, meint erstmal die Tätigkeit mit einer Kamera, egal ob diese nun einen Sensor oder ein Negativ nutzt.

Und der "Film", den das Publkum besucht, ist aktuell, wenn wir mal #1 der Kinochats nehmen, vor allem digital erzeugt und aufgeführt.

 

Und dann, und das muss man einfach verstehen:

Die Leistungsfähigkeit der *digitalen* Restauration und Korrektur ist mit *nichts* in Photochemie und Mechanik erreichbar. Nicht mal ansatzweise.

1000sende von Kratzern entfernen. Komplett wackelig laufende Prints. Löcher, Einbrenner, Schnittmarken, Schmutz usw. Digital ist das heute nun alles machbar, obendrein ohne Verschleiss oder Risiko für die Quelle. Klassisch nicht.

 

Und wer diese neuen Möglichkeiten für Restauration nicht nutzt, und ja, auch begrüßt, der bleibt eben weit hinter seinen Möglichkeiten und denen des Materials zurück.

Hach, wie anstrengend. Ich weiß das alles.

 

Oceanic, erst mal ein wenig Französisch-Deutsch. Restauration und Restaurierung nicht durcheinander werfen. Filme werden restauriert, das heißt wiederhergestellt. Digital-numerisches Rechnen kann der Wiederherstellung eines Films nicht dienen. Es bleibt für sich und an Elektronik gebunden. Filme sind Gegenstände. Die Kamera nutzt keinen Sensor oder Film, das sind wir, die etwas nutzen. Du machst Objekte zu Subjekten.

 

Wie ich an anderer Stelle schon angeführt habe, fotochemischer Film kann Auflösung bis 5000 Linienpaare je Millimeter seiner Oberfläche (in einer Richtung) haben, pro Quadratmillimeter also rechnerisch 25 Millionen Bildpunkte. Ich hasse solche idiotischen Vergleiche, aber um klarzustellen, daß die Numerik weit abfällt, nicht nur weil sie totale Entmaterialisierung mit sich bringt, habe ich's an dieser Stelle wieder getan.

 

Man sollte seine Frustration von wackligen Prints, hach, ein wenig Englisch tut doch gut, nicht hier ablassen. Es hat zum Beispiel mit Linwood Dunn schon vor Jahrzehnten einen Filmtechniker gegeben, der nicht geklönt, sondern gemacht hat. Damals ist der Transistor zur Welt gekommen. Hat Dunn sich etwa gedacht, der Transistor würde eines Tages dem Duplizieren von Film dienen? Heute scheint man nur so etwas denken zu dürfen. Natürlich kann man Bildstand beruhigen, Staub herausrechnen, was auch sonst noch mehr, doch hat das alles mit Film und Kino nichts zu tun. Aufrichtigerweise sollte man sagen: Computer, Video, Fernsehen. Nicht Film. Mir sind alle Millionen Menschen schnurzegal, wenn sie sagen, sie sähen einen Film am Fernsehen oder ab Scheibe oder Chip oder streamin'. Sie sehen keinen Film. Eigentlich wissen es alle. Man scheint gerne zu schwindeln, begrifflich ist es für mich sogar eine Lüge. Hält von mir, was ihr wollt, ich habe mit Film zu tun, nur mit Film.

Geschrieben
Und "filmen", als Verb, meint erstmal die Tätigkeit mit einer Kamera, egal ob diese nun einen Sensor oder ein Negativ nutzt.

Und der "Film", den das Publkum besucht, ist aktuell, wenn wir mal #1 der Kinochats nehmen, vor allem digital erzeugt und aufgeführt.

 

Und dann, und das muss man einfach verstehen:

Die Leistungsfähigkeit der *digitalen* Restauration und Korrektur ist mit *nichts* in Photochemie und Mechanik erreichbar. Nicht mal ansatzweise.

1000sende von Kratzern entfernen. Komplett wackelig laufende Prints. Löcher, Einbrenner, Schnittmarken, Schmutz usw. Digital ist das heute nun alles machbar, obendrein ohne Verschleiss oder Risiko für die Quelle. Klassisch nicht.

 

Und wer diese neuen Möglichkeiten für Restauration nicht nutzt, und ja, auch begrüßt, der bleibt eben weit hinter seinen Möglichkeiten und denen des Materials zurück.

Hach, wie anstrengend. Ich weiß das alles.

 

Oceanic, erst mal ein wenig Französisch-Deutsch. Restauration und Restaurierung nicht durcheinander werfen. Filme werden restauriert, das heißt wiederhergestellt.

Merci beaucoup, mais franchement, ce n´est pas necessaire de me expliquer le francais en allemand. En effect, especialement dans le cas de pathe-gaumont, la plupart des travaux qu´on fait sont des materiaux d´origin francophone - et un francais un peu plus avancee (a cote de l´anglais) n´est pas seulement utile pour ca, si on a un boulot dans l´industrie du cinema europeen.

 

Digital-numerisches Rechnen kann der Wiederherstellung eines Films nicht dienen.

Blödsinn, D.I. ist heute *mit Abstand* die vorherrschende Restaurationstechnik, und bei dem Zustand vieler Filme auch schlicht nicht mehr zu umgehen.

 

Es bleibt für sich und an Elektronik gebunden. Filme sind Gegenstände. Die Kamera nutzt keinen Sensor oder Film, das sind wir, die etwas nutzen.

Entschuldige, ich will ja nicht spitzfindig werden, aber nicht alle Welt lebt noch im letzten Jahrhundert.

 

Seit den 90er Jahren ebendieses begannen *alle* Bereiche der Filmproduktion von Mechanik auf digitale Techniken zu wechseln. Schnitt, Ton, Mastering, Aufzeichnung und Aufführung. Wir reden hier von der Filmindustrie, und die stellt Filme her, nicht negative oder positive. Und der erfolgreichste Film (aller Zeiten oder der letzten 30 Jahre, da kann man nun rechnen wie man will), derzeit im Kino, ist volldigital hergestellt, macht den Löwenanteil seines Gewinnes per DCI-Projektion und nicht per mechanischer.

 

Da kann man sich Chemie & Zahnrad schönreden wie man will, das ist die Realität.

 

Wie ich an anderer Stelle schon angeführt habe, fotochemischer Film kann Auflösung bis 5000 Linienpaare je Millimeter seiner Oberfläche (in einer Richtung) haben, pro Quadratmillimeter also rechnerisch 25 Millionen Bildpunkte.

Ja und?

Sensoren mit noch erheblich höherer Auflösung sind doch in zig Bereichen im Einsatz, da wo man es braucht, wie Astronomie, Militär usw.

 

Die Argus-IS Sensoren bspw. sind, wenn ich recht entsinne im Bereich bei 2.3 *Gigapixeln* (zum Vergleich, 4K hat um die 8 Megapixel).

Bloss für Filme braucht man solche Auflösungen nicht, schlicht weil das Auge das nicht auflöst, geschweige denn *alle* typischen Kinooptiken, inklusive Arri/Zeiss Master & Ultra Prime, Schneider Xenar, Cooke SII/III/IV/V, Elite oder die Angenieux Optimos.

Da sind schon 2K, und insbesondere 4K, besser als die typische mechanische 35mm Projektionskette.

 

Ich hasse solche idiotischen Vergleiche, aber um klarzustellen, daß die Numerik weit abfällt, nicht nur weil sie totale Entmaterialisierung mit sich bringt, habe ich's an dieser Stelle wieder getan.

Die Vergleiche sind nicht nur idiotisch, sondern schlicht falsch. Insbesondere weil es absolut *egal* ist, wieviel ein Teil einer Kette, wie bspw. ein Negativ, leistet. Die Kette ist nie stärker als ihr schwächstes Glied, und obendrein addieren sich bei konventioneller photochemie mit Mechanik eine Menge Probleme, da bleiben oft nach Kopierwerk, Projektor dessen Linse, Bildwand (und Verschleiss der Kopie) usw usf nur noch Bruchteile der Stärke einzelner Glieder der Kette übrig.

 

Bleib eben bei deiner *Weltsicht* und ignoriere die Praxis, kein Problem. Aber wunder dich nicht wenn du eben in zig Bereichen der Branche dann den Anschluss mehr und mehr verlierst. Selbst in auch weiterhin schwerpunktmässig mechanisch geprägten Segmenten der Branche, nehmen wir mal Optik als Beispiel, ist heute unglaublich viel digital. i/data bei cooke, lds bei arri, und wenn man mal die japaner anschaut schlackert man nur noch mit den Ohren wieviel Rechenpower in deren Objektiven heute sitzt.

 

Natürlich kann man Bildstand beruhigen, Staub herausrechnen, was auch sonst noch mehr, doch hat das alles mit Film und Kino nichts zu tun.

Du würdest dich wundern. Ich hab keine genauen Zahlen, aber ich denke man kann locker sagen das inzwischen >90% aller hochbudgettierten Kinofilme digital gemastert werden, und da wiederrum größtenteils in 2K.

 

Es gibt im Top-end Markt noch ein paar Ausnahmen (und bei denen die sich nicht mehr als nen klassischen Schnitttisch leisten können), aber die Regel ist inzwischen das Filme digital gemastert werden, und oft auch kein Negativ mehr belichtet wird.

 

Aufrichtigerweise sollte man sagen: Computer, Video, Fernsehen. Nicht Film.

Metropolis ist ein Film, auch wenn er per 2K gemastert wird.

Die Leute interessiert *der Film* Metropolis, und an dessen Inhalt, Aussage & Bedeutung ändert es nichts ob er nun per Spiegeln (DLP), Kristall (LCoS) oder per Positiv aufgeführt wird.

 

Die Technik ist *sekundär*, im Vorderung steht der Film, egal ob per 35mm, LCoS oder DLP gezeigt, egal ob per negativ oder cmos oder ccd aufgezeichnet, egal ob per Avid oder Adobe oder moviola geschnitten.

 

Mir sind alle Millionen Menschen schnurzegal, wenn sie sagen, sie sähen einen Film am Fernsehen oder ab Scheibe oder Chip oder streamin'.

Und da liegt das Problem, Filme werden fürs Publikum gemacht.

 

Hält von mir, was ihr wollt, ich habe mit Film zu tun, nur mit Film.

Nicht wenn du hier postest. Versuch das mal per Telex (oder Brieftaube). Und wenn du Mechanik präferierst, ja auch auf solcher basis gibt es Computer, die kann man sogar selbst bauen.

 

Ich weiss aber nicht ob du damit:

zusez1.jpg

wirklich posten willst, oder dann doch vielleicht eher moderne mikrochips gegenüber zahnrädern präferierst.

Geschrieben

Willkommen "on the dark side of the forum"! :wink:

 

Die "dark side of the forum" ist mir reichlich zu blöd und meine Zeit zu schade. Ich hatte mir von einer Teilnahme hier mehr tatsächlichen Austausch versprochen, nicht dieses blöde Gelaber und respektloses Sticheln unter Forumsteilnehmern.

 

Meine 'Wissenslücken' teile ich somit mit diesem Forum nicht mehr, mit anonymen Gestalten die sowieso alles wissen und andere für nur doof halten, erst gar nicht.

Viel Spaß also noch beim Blödeln !

 

TB

Geschrieben

Das ist aber schade, ich habs gerne mitgelesen, früher oft die mobile Projektion des Metropolis Projekts aus Frankfurt gemacht. Nur weil zweie von über 500 sich da manchmal über alles stellen wollen.

Jens

Geschrieben

Nachvollziehbar, aber schade, auch hier fanden viele es spannend zu lesen was geplant ist und wie die Hintergründe sind (haben bspw. gelernt das die 2K nicht der software sondern dem scan zuzuordnen waren), die wenigen besserwisser sollte & kann man nicht wirklich ernst nehmen.

Geschrieben

Tbakels, Sie müssen nicht auf Beiträge antworten, die ihnen nicht gefallen. Die meisten machen das hier so, warum auch nicht. Es ist wie im richtigen Leben, da redet man auch nicht mit jedem.

Das Metropolis offenbar vorerst nicht digital herauskommt, ist bedauerlich. Den Sinn dahinter werde ich für heutzutage wohl nie begreifen, erst einen Film aufwendig digital zu restaurieren, bloß um ihn danach ausschließlich auf ein schnell abgenutztes Produkt zu bannen.

 

 

 

Tbakels hat folgendes geschrieben:

Ich hatte mir von einer Teilnahme hier mehr tatsächlichen Austausch versprochen, nicht dieses blöde Gelaber und respektloses Sticheln unter Forumsteilnehmern.

Tbakels, wir sind hier nicht im Archiv, sondern in dem, was Sie "Draußen" nennen. Für "Draußen" arbeiten Sie, nicht fürs Archiv, schon vergessen? Ohne "Draußen" = kein Archiv. Ergreifen Sie also die Gelegenheit, uns hier "Draußen" noch etwas mehr von Metropolis im Speziellen und von archivarischen Maßnahmen im Allgemeinen zu erzählen. Sie werden zwar nicht immer ungeteilten Zuspruch finden, aber auf jeden Fall eine ganze Menge aufmerksame Zuhörer. Hier posten regelmäßig und meist informativ einige Unternehmen aus der Kinobranche, die stürzen sich auch nicht gleich in die nächste Kuchengabel, bloß weil sie Widerspruch ernten. Was die können, können Sie auch.

Geschrieben

Oceanic redet einen einfach in Grund und Boden, grundlos und haltlos. Ich bin halt von vorgestern. Dieser häßliche Thread spielt sich in der Abteilung Nostalgie ab. Warum das Bestehende verhöhnen, auch wenn es nicht die fette Kohle bringt? Da ist mir sogar aller Fetischismus lieber, wie er mit den mechanischen Projektoren (und Kameras und Kopiermaschinen) lebt. Da steckt Arbeit drin, von der die meisten Tastenhauer keinen Schimmer haben. Entschuldigung, ich habe heute 8 h 24 min in der Werkstatt hingelegt, an mehreren Drehmaschinen, konventionell und CNC, am Computer (Lernsoftware), mit dem Besen auf dem Hof, im Materiallager.

 

Mit solchem Französisch wagte ich mich nicht an die Öffentlichkeit.

Geschrieben

Mit solchem Französisch wagte ich mich nicht an die Öffentlichkeit.

 

Nun, es muß ja keine Lingua franca sein.

 

Ich glaube aber, wir sind an einem Punkt angelangt, der zur Gezeitenwende anlangt.

 

Analoge und digitale Präsentationen überschneiden sich gerade in der Relation der Projektionsqualität.

 

Das Bitter Brot müssen wir wohl schlucken ... und dieser Umstand wird einige Jobs kosten.

Geschrieben

Niemand ist derzeit zum Glück gezwungen, komplett zu digitalisieren und die Kontrolle und Gleichschaltung dadurch noch zu forcieren.

Das numerische Format, von @Filmtechniker bereits als kino-wesensfremde Kategorie erläutert, bedarf nicht zwingend des Theaterspiels (oder des Theater-, sprich Filmtheatergewerbes): das Numerische ist somit Ausdruck von Telekommunikation, und diese strebt zu anderen Kommunikationsformen (ungeachtet dessen auch mit zahllosen Filminhalten, sogar solchen, die man nie zuvor sah oder bereits als verschollen glaubte).

Ein Filmtheater"gewerbe" ist nach diesem Prinzip nicht mehr "artspezifisch" zu verteidigen, sondern nur noch cross-medial "vernetzbar": Anbiederung an die Amazonisierung durch Umrüstung (Abrüstung).

 

Die "dark side of the forum" ist mir reichlich zu blöd und meine Zeit zu schade. Ich hatte mir von einer Teilnahme hier mehr tatsächlichen Austausch versprochen, nicht dieses blöde Gelaber und respektloses Sticheln unter Forumsteilnehmern [...] mit anonymen Gestalten die sowieso alles wissen und andere für nur doof halten, erst gar nicht.

Viel Spaß also noch beim Blödeln !

 

TB

Der Stil hier ist äusserst rauh. Aber die Gegensätze prallen in grosser Klarheit aufeinander, und das kann nur nützlich sein.

 

Nicht wenige Personen stöhnen übrigens über Erfahrungen bei behördlichen Filmrestaurierungs-Symposien (und Sie wissen, welche unter ihnen ich vielleicht im Blick habe: solche, auf denen keine Krähe der anderen ein Auge aushackt und auf denen man sich harmonisch auf die Schulter klopft).

Die Konfrontation in diesem Forum nun mit dem, was industriell gewollt ist (aber m.E. Kinematographie vom Kino ablöst) hat mich aufgeweckt: auch Beiträge einer @oceanics-Postproduktionsgruppe.

Habe allerdings überzeugt nur mit Filmband zu tun (und gelegentlich des Brotes willen mit einem Laser, der mir leider das authentische Kino leider nicht zurückbringt, im Gegenteil).

- - -

Die "Anonymität" hier angehend hatte ich vor meiner Kritik Ihnen meinen Namen mitgeteilt.

- - -

T

Tbakels, wir sind hier nicht im Archiv, sondern in dem, was Sie "Draußen" nennen. Für "Draußen" arbeiten Sie, nicht fürs Archiv, schon vergessen? Ohne "Draußen" = kein Archiv. Ergreifen Sie also die Gelegenheit, uns hier "Draußen" noch etwas mehr von Metropolis im Speziellen und von archivarischen Maßnahmen im Allgemeinen zu erzählen. Sie werden zwar nicht immer ungeteilten Zuspruch finden, aber auf jeden Fall eine ganze Menge aufmerksame Zuhörer. Hier posten regelmäßig und meist informativ einige Unternehmen aus der Kinobranche, die stürzen sich auch nicht gleich in die nächste Kuchengabel, bloß weil sie Widerspruch ernten. Was die können, können Sie auch.

Das ist objektiv besehen völlig wahr.

Ohne hier zu lange auszuholen: es sind die Arbeitsweisen gewisser Institutionen, die vom Volk bezahlt werden und fürs Volk zu wirken haben, und sie erscheinen nicht wenigen instransparent oder gar undemokratisch. Über Jahre hin herangezüchtete Seiltschaften in solchen Filmhäusern führten alsbald zu Besitzstandskonventionen, zur Unkreativität und Intoleranz: und fast ist man geneigt mit der Gruppe der @oceanics hier "härtesten" Wettbewerb zu befeuern, um den Konformismus aufzubrechen.

 

@TBakels: einerseits verhalten Sie sich vergleichsweise offener und auch offensiver. Sie sollten aber trotz der hiesigen Affronts nicht von blödem Gelaber ausgehen.

Es wird nur so blöd gelabert, wie es die filmische und restauratorische "Informationspolitik" solcher Häuser eben hergibt.

Manche Ansichten hier wirken haarsträubend - dumm sind sie nicht.

Viele Vorträge in Filminstitutionen wirken konsziliant und konstruktiv - erhellen und bewegen tun nichts.

 

Wir werden ja sehen, wenn Sie in der kommenden Woche beim Restaurierungs-Kolloquium am 13.2. um 15 Uhr, Potsdamer Platz 2, mit vielleicht guten Absichten Projekte darstellen, und wie teilnahms- und widerspruchslos seitens des Publikums wieder einmal "business as usual" abgesegnet wird oder etliche sowieso von dannen ziehen (so war es letzte Woche bei der restauratorischen Debatte vor dem Freundesverein der Deutschen Kinemathek: eine merkwürdige Museumsklientel.).

Weder werden an diesem Ort alte Filmfachleute erscheinen (die sich von solchen Häusern zurückgezogen haben), noch maßgebene Restaurateure, welche auch ausserhalb der Substandards einmal etwas wagen (nicht nur digital, sondern auch wieder auf analogem Wege: siehe @Filmtechniker). Noch werden Sie dort aufführungskritischen Filmkritikern oder reflektierenden Journalisten begegnen. Sondern allenfalls - Verzeihung, Sie brachten den Begriff hier ein - dem 'nachlabernden' "Film Dienst", der fruchtbare "Medienpartnerschaften" mit der Deutschen Kinemathek abgeschlossen hat [und ich dachte, Herr Koll berichtet unabhängig? Tut er das?].

Es wird wohl auf der sog. Panel-Diskussion am 13.2. wieder um Jäger des verlorenen Schatzes gehen, um Fund und Erfindung beim Staatsfilm Nr. 1 - und bestenfalls um philologische Spekulationen: etwa wie die Figur des "Schmalen" aus einem dünnen Drehbuch nun ein tiefenpsychologisches Anliegen transportierte. - Meinetwegen, mir völlig wurst ...

Über die Relevanz von Aufführungs-Technik und Aufführungs-Methoden in der Verbreitung erhoffe ich mir dort allerdings wenig. Wo sollte Kompetent auch herkommen?

Widersprechen wird sowieso keiner (nachdem die Kinematheksdirektorin Paula Felix Didier im Buch zum Film ("Fritz Langs Metropolis", SDK 2010, S. 43) leger behauptete, nach dem Fund des 16mm-Dupnegativs musste das "Negativ" erst "entwickelt" [!] werden).

Man darf annehmen, dass so ein Paradestück filmischen Analphabetismus - wo hatte diese Restaurateurin/Kuratorin [?] zuvor gearbeitet? - niemand beim Redigieren des Textes auffiel. Es wundert einen fast, daß in dieser Monographie nicht wie bei der Retrospektive im Vorjahr der Filmstreifen gleich getürkt wurde.

 

Zuguterletzt: die erhoffte Rollen-Präsentation der 35mm-Arbeitskopie von "Metropolis" von 2001, die wirklich Aufschluss über das Original gäbe, wird sich ohnehin keiner zu zeigen trauen: davon gehe ich aus.

 

In diesem Sinne: in diesem Forum, @TBakels, unterhält man sich nicht selten erfrischener als am Potsdamer Platz!

 

 

Bei 10er, 20er und den meistens 30er Produktionen scannt man oberhalb davon typischerweise so oder so nur noch das Material, nicht den Inhalt.

daß bei jedem analogen Kopierprozeß 70% der Information verlorengehen?

Das kommt ganz auf den Prozeß und wie er angewendet wird an. MTBF leidet stark, aber 20-30% sind typischer. Wobei in der Ära gibts auch Kopien die wirklich so dramatisch reduzierten.

Können Sie das nicht etwas schöner schreiben, bitte?

Geschrieben
Dieser häßliche Thread spielt sich in der Abteilung Nostalgie ab. Warum das Bestehende verhöhnen...

Das bestehende ist für Restauration schon seit einigen Jahren vor allem digital, nicht mehr Photochemie & Mechanik. Das Repertoire wird *digital* aufgearbeitet, siehe Metropolis.

 

Das sollte jeder Nostalgiker *dankbar* zur Kenntnis nehmen. Alternativ denke er sich ein mechanisches Gerät aus, das Kratzer entfernnt, Schrammen korrigiert, verschiedene Farbebenen rekombiniert, unstabilen lauf akkurat restabilisiert, Schnittmarken und Schmutz entfernt, Flicker korrigiert usw.

 

Dafür gibt es *exzellente* Systeme, und tue Dir mal den Gefallen und sieh dir mal im folgenden Film an, was heute *in Echtzeit* geht:

 

SNELL & WILCOX

ARCHANGEL

http://www.broadcastingcable.com/video/...l_Demo.php

 

archangel_pr1b.jpg

 

Wie willst du solche Restauration je mechanisch erreichen?

 

Da ist mir sogar aller Fetischismus lieber, wie er mit den mechanischen Projektoren (und Kameras und Kopiermaschinen) lebt. Da steckt Arbeit drin, von der die meisten Tastenhauer keinen Schimmer haben.

Die meisten "Tastenhauer" haben im Gegensatz zu dir jahrzehntelang *nur* mit Mechanik arbeiten können, in den 80ern gabs *keine* Alternative, in den 90ern sehr sehr wenige, und die waren langsam.

 

Daher ist bei professionellen Pratikern, anders als bei Theoretikern & Einsteigern, auch nicht die romantische Verklärung da - wie jeder wiess der schon mal ne Rolle im Kopierwerk einbüsste, der ne nicht akkurat schliessende umlaufblende erst bei den Dailies mitbekam usw.

 

Entschuldigung, ich habe heute 8 h 24 min in der Werkstatt hingelegt, an mehreren Drehmaschinen, konventionell und CNC, am Computer (Lernsoftware), mit dem Besen auf dem Hof, im Materiallager.

Du arbeitest mit CNC? Da solltest du mit deiner Haltung doch genauso darauf verzichten wollen wie auf Lernsoftware, oder CAD, und das wäre für heutige Feinmechanik genauso weltfremd wie Filme ohne digital intermediate zu restaurieren.

 

Es ist frustrierend wie bekennde Laien und "Fetischismus" hier ausgewiesene Pratiker und Macher a la Tbakels vergrätzen. Rede die mechanik schön wie du willst, es wird in der Praxis dennoch digital restuariert werden, schlicht weil es bessere Güte bei besserer künstlerischer Freiheit mit mehr Möglichkeiten bietet. Und Nostalgiker sollten sich darüber *freuen*.

Geschrieben

Man ist doch dankbar für die Darstellung von @tbakels, die Spekulationen entgegentraten (auch Kollegen von mir tun das):

 

...Mit Vorführobjektiven der 20er Jahre bekam man damals keine Auflösung von 2048 x 1556 auf die Leinwand .... Auch die Kameraobjektive seinerzeit waren *weeeeeeeeeeeeeeit* unterhalb von 2K oder 1.4K.

....

Spatiale Auflösung ist so oder so für alte Filme kaum relevant.

Das wäre als ob man bei Schellacküberspielung den Frequenzgang unbedingt auf 48khz ziehen will.

 

Noch zwei Frage an Tbakels

- weswegen wird nicht mit 2880*2160 aufgeführt? Bei schrägen Formaten aus heutiger Praxis spielt doch 4K seine Auflösung richtig aus?

- weswegen geht die Software nicht über 2K? Wir haben seit 1999 für VFX und seit 2000 doch im Markt zahlreiche Produkte, die 8 und 10K bequem beherrschen, selbst im mittleren Preissegment?

 

Was mich hier allmählich nervt, ist daß Schlaumeier die noch nie irgendeine Szene irgendeines Films tatsächlich digital verarbeitet haben, ihre Meinungen als Weisheiten zelibrieren. Mit 'Dazulernen' im Austausch mit anderen hat das nix zu tun, sondern eher damit sich ohne Not wichtigzumachen.

 

Fachlich: wenn man einen Film (egal welchen) digital vorliegen hat, und er etwa instabilen Bildlauf hat, stabilisiert man diesen Bildstand. Tracking von bewegten Objekten (das passiert dabei) verursacht aber sogenannte Sub-Pixel, also Pixel die sich zwangsweise auf zwei neue nebeneinander liegende Bildeinheiten (Pixel) aufteilen 'müssen'. Dies resultiert in einer höchst unerfreulichen und nicht vermeidbaren Unschärfe. Ergo verlieren wir native Schärfe 'downstream' in der Bearbeitung. Wenn man so will, ist also aus den 2001er "2K" Bildern bis hin zum Datenmaster sicherlich ein Auflösungsverlust in Richtung 1,4 K verursacht worden, um solcherlei Mängel wegzukriegen. [...]

Ich selbst habe vor wenigen Tagen Original-Negativ von Metropolis auf dem 4K-Scanner gehabt, und sehe dabei a) die Grenzen der vorhandenen Auflösung b) die doch vorhandenen Unterschiede eines ein-malig belichteten Negativs und eines mehrfach belichteten, wie bei der Transformationssequenz des Maschinenmenschen. Ich sehe aber auch die feinen 'Zwischentöne' die sich in der Zeichnung noch darstellen. Selbst für einen Kenner des Materials eine Überraschung ! [...]

 

Spatiale Auflösung ist bei alten Filmen nicht relevant ???` Wer sagt DAS denn, einer der das tatsächlich herausgefunden hat, oder was.

 

Zu Ihren Fragen: natürlich wäre eine 4:3 Darstellung in 4K DCP feiner, als in 2K. Doch was machte das für einen Sinn, wenn die Scans aus 2001 nun mal nativ in 2K gescannt waren, downstream also weniger ... Pixel einfach zu vervielfachen ist keine Auflösung, auch nicht mit Interpolation.

Hat jemand gesagt die Software würde nur 2K können ? Natürlich ist die komplett auflösungsunabhängig, die 'interessiert sich nicht' wie groß die Datei ist. Aber wenn 2001er Scans die im Rohstadium nativ 2K hatten, im Verlauf der Eliminierung oder Minderung von Schäden durch Processing davon noch 'Federn lassen' mussten, dann 2010 kombiniert werden mit grottenmäßig kopiertem 16mm Material, wo bitte ist denn da der Ansatz für eine 4K-Darstellung ?? [...]

Geschrieben

@ oceanic. Habe mir das Video mal angesehen, sicherlich, beeindruckend, und zum einmaligen Anschauen alter Filme und Videos eine schöne Software. Zum Archivieren jedoch geht mir zu viel Detailschärfe verloren, für die Sendung fürs fernsehen ist diese realtime Bearbeitung allerdings ein erheblicher Fortschritt.

Jens

Geschrieben
Zum Archivieren jedoch geht mir zu viel Detailschärfe verloren, für die Sendung fürs fernsehen ist diese realtime Bearbeitung allerdings ein erheblicher Fortschritt.

Jens

Yep, der Archangel ist bisher nur SD.

 

Wir haben selbst snell & wilcoxe, und es ist schon verblüffend was die können.

 

Es gibt auch einige mit 1080 / 2K, die sind große klasse.

 

Das Problem bei Snell ist der Preis, jedes Gerät kostet gerne 100.000 und mehr, weswegen wir hier auch nur wenige von denen haben.

 

Restauration läuft hier weitgehend semi-manuell, schlicht weil man, selbst mit wirklich guten Systemen wie davinci revival, doch von Hand einiges noch besser hinbekommt.

 

revival:

http://decklink.com/davinci/revival/

 

Was mich hier allmählich nervt, ist daß Schlaumeier die noch nie irgendeine Szene irgendeines Films tatsächlich digital verarbeitet haben, ihre Meinungen als Weisheiten zelibrieren

Köstlich - Das beziehen sie nicht allen ernstes nicht auf sich selber, sondern auf uns?

Bisher herrschte hier der Eindruch sie würde stören das wir seit bald 10 Jahren unsere Arris & Steenbecks durch HDCAMs, Reds, D.I. und digitale Aufzeichnung ablösen...

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