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Die ersten Schritte [2]...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Filmliebhaber!

 

Tolles Forum habt ihr hier, bin begeistert von den wissenswerten Dingen die ich hier kennen gelernt und die Anstöße die ich bereits mitgenommen habe.

 

Ich bin jetzt aber an einem Punkt an dem ich ohne Fragen zu stellen nicht weiter komme;

 

Ich habe mir eine Bolex 680 gekauft. Sie hat einen Autozoom, der nicht so ganz will. Der Hebel zum manuellen zoomen am Objektiv ist abgebrochen, sodass nur noch ein kleinerer beweglicher Hebel sichtbar bleibt, mit dem man eigentlich auch noch manuell zoomen kann. Das Problem ist, daß der Autozoom es anscheinend nicht schafft das Objektiv zu bewegen. Der kleinere Hebel bewegt sich zwar in dem kleinen Loch, das durch das Wegbrechen des äußeren Hebels entstanden ist, hin und her, jedoch nicht weiter bis zur Kante. Also nur unbrauchbare 4mm so ca.

Wisst ihr woran das liegen könnte? Hoffe die Zoomautomatik ist nicht im Eimer :(

 

Zweite Frage: Ist es wirklich so verdammt aufwendig Kodachrome 40 selbst zu entwickeln? Ich weiß, dass schon das E-6 Verfahren aufwendig ist, aber manchmal glaubt man heraus zu lesen, dass die Entwicklung von K40 fast unmöglich ohne Maschinen sei?

 

Dritte Frage: Gibt es ein Gerät, mit dem man belichtetes, unentwickeltes Material auf Belichtung und Schärfe kontrollieren, vielleicht sogar vor-betrachten kann? Ich meine mal soetwas gelesen zu haben, finde es aber nicht wieder.

 

Und die letzte Frage: Wie stellt man es an, auf einem Flughafen ohne seinen Film durchleuchten zu lassen ins Flugzeug zu kommen? :) Hoffe es gibt Alternativen und die zerstören mir nicht meinen kostbaren Film!

 

 

Vielen Dank fürs Lesen und hoffentlich könnt ihr mir ein wenig weiter helfen :)

 

Frohe Festtage,

lokilein

Geschrieben

Zur Durchleuchtungssache.

Die X-Ray Maschinen sollten soweit entwickelt sein, dass das Durchleuchten insbesondere bei niedrigempfindlichem Film eher nichts mehr ausmacht. Blöd wirds, wenn Du die Filme in so einen Bleibeutel packst, der angeblich vor den Strahlen schützen soll.

Auf dem Monitor am Flughafen erscheint dann der Bleibeutel, sieht verdächtig aus, die Maschine wird angehalten und die Strahlungsdosis so weit erhöht, bis die Strahlen auch durch den dünnen Bleimantel hindurch gehen. Und das sind dann richtig hübsch harte Strahlen.

 

In Frankfurth hab ich mich mal geweigert, die Filmkassetten aus Angst vor Zerstörung durchleuchten zu lassen, da haben sie die Kassetten dann in einem Raum mit einer noch viel größeren Maschine, die auch unheimlich laute Geräusche gemacht hat (klang wie 100 Staubsauger gleichzeitig) abgesaugt und die Maschine hat wohl dadurch irgendwelche Sprengstoff Pulverspuren oder sowas finden wollen, aber nichts gefunden. Dann wars auch OK. Die Filme waren nach der Entwicklung noch unbeschadet. Trotz der Tatsache dass sie bei der Abreise vom Urlaubsort und wieder durch die normalen X-Ray Maschinen gelaufen sind.

Scheint wirklich nicht so schlimm zu sein. Garantie darauf gibts aber keine.

Geschrieben

Moinmoin,

 

Schmalfilm ist analoger chemisch beschichteter Film, den kann man vor der Entwicklung nicht prüfen oder gar vorbetrachten. Das kann man bei Dia-Filmen oder Foto-Negativfilmen ja auch nicht und Schmalfilm ist dasselbe Basismaterial, nur anders geschnitten und perforiert. Sobald an den unentwickelten Film Licht käme, wäre er verdorben.

 

K40 kann nur unter ganz speziellen Bedingungen entwickelt werden, die nur noch ein Labor auf der ganzen Welt verfügbar hat. Es braucht besondere Abläufe und Chemikalien, die man unter Heim- oder Amateurbedingungen nicht machen kann. Selbst kommerzielle Labors gehen wegen des Aufwandes nicht ran, heute sowieso nicht mehr, da Kodachrome nicht mehr produziert wird. Aber auch in den 60er-70er-Jahren hat nur Kodak selbst die K40 entwickelt. Jedenfalls in Europa, in USA gab es Dwayne's, die Einzigen, die es auch heute noch machen, aber auch nur noch bis Ende 2010. Bis dahin sollten alle K40-Bestände verdreht sein.

 

Eine schwarz-weiß Entwicklung des K40 soll unter Amateurbedingungen möglich sein, vielleicht hat das ja schonmal jemand hier gemacht.

Geschrieben

"Eine schwarz-weiß Entwicklung des K40 soll unter Amateurbedingungen möglich sein ..."

Ja, ist sie, der Kodachrome ist ja ein SW-Film, dem die Farbstoffe bei der Entwicklung zugesetzt werden, aber alle, die so eine SW-Entwicklung schon gemacht haben, lassen danach lieber die Finger davon, auch hier im Forum. Vor allem hat Kodachrome eine sehr widerstandsfähige rückschwärtige Schutzschicht. Da gibt es zum Selbstentwickeln dankbareres Filmmaterial.

Grüße Hajo König

Geschrieben

Kodachrome 40 hat 13 Bildschichten. Der Entwicklungsprozeß hat 16 Bäder. Die Rückschicht ist mit Ruß durchsetzte ungehärtete Gelatine, die in den Entwicklungsmaschinen in einem alkalischen Vorbad aufgequellt und unter Wasser dicht am Film mit Saugrohren hinter Walzenbürsten beim Abflocken aufgefangen wird. Sie darf unter keinen Umständen mit der Bildschicht in Kontakt kommen, weil Gelatine auf Gelatine für immer und ewig klebt. Die Temperatur muß in den wichtigen Bädern auf plus minus ein Zehntel Grad eingehalten werden. Die selektive Zweitbelichtung durch den Träger hindurch in den Grundfarben Rot, Grün und Blau muß entsprechend vorgängig (im ersten Fixierbad) gemessenen Werten erfolgen.

 

Wenn du es dir zutraust, solche Farbenentwicklung durchzuführen, dann wünsche ich gutes Gelingen. Bin ja kein Spielverderber.

Geschrieben

:lol: Klingt nach einer turbulenten Party in der Dunkelkammer. :lol:

Die Schwärzung der Rückschicht geschieht wirklich mit Ruß? Hübsch dreckige Angelegenheit. :D

Geschrieben

Aber seeehr effektiv.

Reifen sind aus diesem Grunde schwarz.

Hab als Schüler mal eine Führung bei Conti mitgemacht.

Denen war zu Schichtbeginn ein wenig davon 'entglitten'. :lol:

So jedenfalls sagte das unser Führer.

Die ganze Abteilung war, naja, ein wenig grauer... :D

Wir Pennäler später auch, und der Busfahrer ist nicht erfreut gewesen ob seiner Polster. (also, die Luft sah sauber aus!)

Hach, das war lustig. :lol:

 

Zurück zum Thema.

Geschrieben

das klingt ja spannend. danke für die ausführlichen schilderungen. werde wohl auf dies experiment verzichten und weiter bei e-6 bleiben ;)

 

hat jemand von euch erfahrung mit belichtetem, längere zeit unentwickeltem material? ich gehe bald ca. 10 monate auf reisen, möchte durchgängig auf super 8 dokumentieren. erst wenn ich zurück in dtl. bin möchte ich es gerne von andec oder wittner zu dwayne schicken lassen. ist es möglich, einen film so lange belichtet aber unentwickelt mit sich rum zu schleppen? würde mich über ratschläge freuen.

 

was den versand angeht, fährt man billiger, das material über wittner oder über andec zu schicken?

Geschrieben

Wo geht denn die Reise hin?

 

Ich war schonmal auf Montage in der Schweiz und habe jeden fertig belichteten Film sofort nach Lausanne geschickt. Das hatte den Vorteil, dass die ersten Filme bei meiner Ankunft daheim, bereits auf dem Tisch bzw. im Briefkasten lagen. Belichtete Filme sollten nämlich umgehend entwickelt werden.

Geschrieben

die reise wird nach neuseeland gehen. der geldbeutel gibt es leider nicht her, jeden belichteten film einzeln nach amerika zu schicken um ihn sofort entwickeln zu lassen. schade. vielleicht sollte ich davon absehen, den film überhaupt mit zu nehmen. evtl. schaffe ich es ja noch etwas ektachrome zu kaufen.

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