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Geschrieben

Für wissenschaftliches Projekt gesucht:

Unterlagen für ein "Synton FP" von Braun. Das Gerät wurde für die

nachträgliche Vertonung mittels 1/4 Zoll Tonband und 8mm Projektor

benutzt. Gerät ist vorhanden, Bedienungsanleitung ebenfalls; leider

kein Schaltbild zur Reparatur verfügbar. Wer kann helfen ?

Hinweise/Ratschläge für ähnliche Geräte sind sehr willkommen.

Danke.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

 

es gab damals zahlreiche mit einander konkurrierende und nicht kompatible Zweibandsysteme.

 

"Synton" ist ein Begriff, den die Fa. Volland für ihr später so genanntes "ETS" = Einheits-Ton-System verwendete.

 

Es arbeitet nach dem Prinzip "Tonbandgerät steuert Projektor", da die damaligen Projektoren meist keinen ausreichenden Gleichlauf für den umgekehrten Weg besaßen und außerdem die üblichen Heim-Tonbandgeräte nicht steuerbar waren.

Dem Stand der damaligen Technik entsprechend, wurden Pieptöne auf einer separaten Spur des Tonbandes aufgezeichnet, und zwar nur jedes 4. Bild. Diese ließen ein Relais anziehen, das die Projektorgeschwindigkeit steuerte. Die Relaistechnik erlaubte keine höhere Impulsfolge. Später wurde das Relais aber durch einen Triac ersetzt.

Es gab merkliche Regelschwankungen (am Projektorgeräusch hörbar). Lippensynchroner Ton war jedoch möglich. Die Bildfrequenz war dabei auf 16 2/3 fest gelegt.

Bildsynchroner Schnitt war umständlich, aber möglich. Man musste (meist über Kopfhörer) dazu zunächst die Impulse abhören und auf der Rückseite des Tonbandes markieren.

 

Später erschien ein Gerät, das Zwischenimpulse setzte (also ein Impuls jedes 2. Bild), damit wurden die Regelschwankungen so gering, dass Überspielungen auf die Randspur möglich wurden.

 

Abgelöst wurde das System durch modernere Verfahren, die mit Einzelbildimpulsen arbeiteten und bei denen der Projektor (oder die Kamera) das Tonbandgerät steuerte.

 

Ich habe, neben entsprechenden Filmen, noch 2 dieser Synton-Geräte, davon ein originales und ein privater Nachbau, einen umgerüsteten N8-Projektor, einen Tonbandkoffer und ein tragbares Tonbandgerät mit Impulsgeber und Impulskopf (TK 6 = 6 kg) sowie eine Kameratür mit Impulskontakt für die Beaulieu MR 8 (+ Kamera). Bei Federwerkskameras waren allerdings meist nur 20 sec. Synchrontonaufnahme möglich, da der Regelbereich gering war und die Kameras mit ablaufendem Federwerk etwas langsamer wurden.

 

Gruß

 

Liliputkino

Geschrieben

Hallo,

"Es arbeitet nach dem Prinzip "Projektor steuert Tonbandgerät", da die damaligen Projektoren meist keinen ausreichenden Gleichlauf für den umgekehrten Weg besaßen und außerdem die üblichen Heim-Tonbandgeräte nicht steuerbar waren."

 

War das ein Schreibfehler oder habe ich irgendetwas grundsätzlich nicht verstanden? Ich habe einen Eumig Projektor, der für Zweibandvertonung eine entsprechende Vorrichtung besitzt, durch die das Tonbandgerät den Projektor steuert. Das macht auch Sinn, weil Schwankungen im Tonbandteil viel leichter gehört werden, als man Geschwindigkeitsfehler beim Projizieren sehen kann.

Gruß,

Hajo König

Geschrieben

Sorry, das war ein Fehler von mir. Habe das inzwischen geändert.

 

Ja, später baute die Fa. Volland (gibt es natürlich nicht mehr) die Synchrongeräte auch direkt in bestimmte Projektoren ein.

 

Der "Bund Deutscher Filmamateure" hatte sich damals auf das System dieser Firma eingeschossen und schrieb für zweibandvertonte Wettbewerbsfilme das ETS vor, daher auch der Name. Wer eines der zahlreichen anderen Zweibandsysteme verwendete, musste seine eigene Anlage mitbringen, was aber meist nur bei den Regional-Wettbewerben akzeptiert wurde.

 

Gruß

 

Liliputkino

Geschrieben

Hallo und vielen Dank für die hilfreichen Erklärungen.

Der Nachlass eines Filmamateurs soll-zumindest teilweise-digitalisiert aber auch analog bearbeitet und gesichert werden. Leider existieren Unterlagen dazu nur fragmentarisch. Das vorhandene Synton FP Gerät ist eigentlich selbsterklärend (Version mit Relais), schwierig ist es nur, den Apparat ohne Projektor und Abtaster zu reparieren. Daher meine Frage nach Schaltbildern.

Die Suche blieb trotz Sichtung der einschlägigen Fachzeitschriften und Bücher leider ergebnislos.

Auch wenn diese Technik nicht mehr up-to-date erscheint, soll aus ethischen Gründen der vom Filmemacher beabsichtigte Aufbau originalgetreu wiedergegeben werden können.

Nochmals Danke und guten Rutsch.

 

Bertholtbreitwand

Geschrieben
Hallo und vielen Dank für die hilfreichen Erklärungen.

Auch wenn diese Technik nicht mehr up-to-date erscheint, soll aus ethischen Gründen der vom Filmemacher beabsichtigte Aufbau originalgetreu wiedergegeben werden können.

 

Hallo,

 

die Fa. Volland war früher in Erlangen. Das Synton FP von Braun war im Inneren identisch mit denen von der Fa. Volland. Herr Volland war der Eigentümer. Vielleicht kannst Du dort Jemanden ausfindig machen.

 

Bei eBay ist das Volland Synton 16 T im Angebot. Es steuert auch die Super 8 u. Normal 8 Projektoren, die von der Fa. Volland dafür umgerüstet wurden.

 

http://cgi.ebay.de/Synton-16-T-Synchrin...5637ac567b

 

Schau doch mal rein, für Deine Zwecke müsste es doch reichen.

 

Gruß

 

:D Joachim

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