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110 Jahre Kinogeschichte Düsseldorf auf 380 Seiten


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Geschrieben

Diesen Bericht habe ich im www gefunden.....

der Bericht liest sich ganz interessant.....hoffentlich das Buch auch.

 

Düsseldorf. Sabine Lenk hat der Stadt ein Geschenk gemacht: Die ehemalige Leiterin des Filmmuseums entblättert auf 380 Seiten lokale Kino-Geschichte. "Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs" erzählt vom Werden und Vergehen, gleich um die Ecke.

 

Sabine Lenk, Leiterin des Filmmuseums von 1999 bis 2007, hat es der Stadt gemacht. Eine ggilt eballte Portion Gedächtnis. Ihre detektivische Recherche, versammelt auf rund 380 Seiten, entblättert gut 110 Jahre lokales Lichtspiel-Leben. Ein Standardwerk, das akribisch von A wie Adersstraße bis Z wie Zeppelinstraße die Stadtteile durchforstet und mit der Kino-Geschichte Düsseldorfs auch einen Teil Kulturgeschichte zurückspult.

Zurück zum Anfang 1896

 

Fotos des Flinger Kinos Lindenstraße 178 Foto: Veranstalter

 

Zurück zum Anfang 1896, als Edisons Kinetoskop, jenes Sichtgerät für eine Person, den Gästen zur Unterhaltung im „Zweibrückerhof” an der Königsallee gereicht wurde, über die boomende Filmtheaterzeit der 50er/60er bis zum großen Kino-Sterben, den heutigen Multiplexen und der kleinen Programmkino-Szene. Dass Düsseldorf über viele Jahre die wichtigste Kino-Stadt in Nordrhein-Westfalen war - mit mehr als 60 Spielstätten, die Verleih-Stadt im Westen - ist nicht das Einzige, über das der Leser staunt.

 

Denn vielmehr ist das Buch eine Geschichte vom Werden und Vergehen, gleich um die Ecke.

Vom Tanzsaal zum Filmtheater

 

„Wir wollten den Menschen zeigen, wo in den Vierteln ihrer Stadt einmal Kinos waren und was daraus geworden ist - vielfach Super- und -Baumärkte oder Fitness-Studios”, beschreibt Sabine Lenk den Impuls der im Frühjahr 2003 gezeigten dokumentierenden Ausstellung im Filmmuseum. Diese Ausbeute bildet die Basis für das Buch „Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs”.

 

Der belgische Fotograf Jean-Paul Deridder hatte damals ein Stipendium des Landes dazu genutzt, mit der Fotokamera auszuziehen und letzte Spuren, bzw. die Kino-(Verlust-)Lage anhand der aktuellen Fassaden zu spiegeln. Seine Aufnahmen sowie historische Bilder illustrieren den Band.

Briefe, Zeitungsberichte, Zeitzeugen-Interviews

 

„Kino ist immer Mehreres: Kultur, Unterhaltung, Versammlungsstätte, Highlight in der Infrastruktur, bunte Fassade. Und als Schluppenkino insbesondere nachbarschaftlicher Treffpunkt - im Gegensatz zur Anonymität der Multiplexe”, sagt Sabine Lenk. Wichtige Quelle war ihr für ihre Kino-Forschung das Archiv des Bauamtes. Wer was und wann in einem Haus gemacht hatte, war hier festgehalten.

Den sachlich wissenschaftlichen Ton des Daten-Skelettes hat sie immer wieder versucht, mit Fleisch zu füllen. Briefe in den Bauakten, Zeitungsberichte, Zeitzeugen angezapft. Die menschliche Geschichte, die hinter einer Adresse steckte - vielfach waren die Häuser noch von Einzelbetreibern nicht von Ketten geführt - interessierte Sabine Lenk. „Mein Lieblingsfall ist das ,Gloria' an der Belsenstraße in Oberkassel. 1926 hatte eine Freifrau von Hunoltstein das ehemalige Besatzer-Kino gekauft, in vielen Briefen an die Stadt um Verlängerungen gestritten, die Pächter zahlten nicht… diese Frau hat gekämpft, das hat meine Bewunderung.”

 

Mitte der 60er zum Supermarkt degradiert, hatte die Kultur das „Gloria” mit Ausstellungen, Konzerten und Lesungen übrigens bis in den Oktober 2009 zurückerobert. Jetzt herrscht Leerstand vor dem geplanten Abriss . . .

Einladung zum Weiterfroschen

 

„Es ist ein work in progress - mit dem Stand der Dinge bis 2007/08 und soll zum Weiterforschen einladen!” beschreibt Sabine Lenk, die jetzt in den Niederlanden wissenschaftlich arbeitet, die Lichtspiel-Geschichte. Mit dem Buch will die Autorin den Düsseldorfern auch die Bedeutung der Stadt als Kino-Stadt wieder bewusst machen. Erbe verpflichtet!

 

„Vom Tanzsaal zum Filmtheater - Eine Kinogeschichte Düsseldorfs”, Sabine Lenk, herausgegeben vom Filmforum - Freundeskreis des Filmmuseums Düsseldorf e. V., Droste Verlag (24,95 Euro): An der Kasse des Filmmuseums oder im Buchhandel.

http://www.derwesten.de/staedte/duessel...62769.html

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