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Geschrieben

Sonntag früh zur Matinee Vorstellung

 

Aber am besten ich fange von vorne an. Es sollte am Sonntag irgendein asiatischer Film laufen, der später nie den Weg ins Kino fand, die Vorstellung war von einer Zeitschrift gesponsert. Also mache ich den Film am Samstag fertig und mit einmal siehe da, der dritte Akt war mit einmal in CS, nanu ... Beim genaueren Hinsehen entpuppte sich dieser Akt als ein Teil von "101 Dalmatiner". Das passte also gar nicht! Beim Verleih und der eigenen Firma war natürlich niemand zu erreichen, also: Augen zu und durch! Da wurden dann halt aus 90 min. Film nur 70 min., beschwert hat sich aber am Sonntag Früh keiner von den 10! Besuchern, war ja eh freier Eintritt und wer weiß was sich der Regisseur so gedacht hatte. :hasi:

 

Am Montag stellte sich dann heraus, dass ein Kino in Rostock unseren Akt in der Kopie von "101 Dalmatiner" hatte. :shock1:

Geschrieben

Auch bei uns lief eine Vorstellungmit dem Film"Das Boot" schief.Ich war damals als Theaterleiter zuständig als der Film lief.Wir spielten damals im Überblendbetrieb,von 1800m Rollen.Der Film bestand aus 9 Akten die auf 3 Rollen aufgezogen waren.Währen einer Vorstellung ging ich in den Bildwerferraum wo ein Vorführer tätig war.Zufällig schaute ich durch eine Luke auf die Leinwand und bemerkte das der Film nicht mit der Zeit übereinstimmen konnte.Als ich den Vorführer ansprach,stellten wir fest das dieser die 2.Rolle übersprungen und somit 3 Akte am Film fehlten.Was tun?

Vorstellung wurde beendet, niemand reklamierte und alle waren zufrieden. :lol:

Geschrieben

Kennt noch jemand den Joke den sich ein Berliner Kopierwerk mit "Twelve Monkeys" erlaubt hat?

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Die erste Kopie hatte so einen schmalen DTS-Track, dass eine Fehlerkorrektur des Prozessors und auch ein Verstellen der Führungsrolle nichts half. -> Fallback in SR und das alle zwei bis drei Minuten. Die Besucher waren verständlicherweise schon echt generft.

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Nach zwei Tagen kam die nächste Kopie ... Der gleiche Effekt. :shoot3:

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Nach weiteren zwei Tagen kam die dritte Kopie und die lief endlich ohne Probleme. :D

Geschrieben

Ouh das hatte ich mal mit einer Kopie von "Drop Zone" (müßte 1994 oder 1995 gewesen sein). Dauernder Fallback auf SR alle 10 Sekunden. Zudem kam einer der beiden Tonspuren so derartig unsynchron, dass man trotz der Umschaltpause zwischen digital und analog manche Dialogfetzen zweimal gehört hat.

Geschrieben

mal ne frage:

wenn ihr merkt, daß da ständige fallbacks sind - warum schaltet ihr nicht einfach auf sr und gut, bis neue kopie?

dieses fallbackgeschalte ist fürs publikum einfach scheiße.

dafür ist lichtton doch (immerhin noch) da ¿!¿

Geschrieben

Hast ja recht Rene, aber die Hoffnung stirbt nie ...

 

Freilich haben wir zwischenzeitlich nur in SR gespielt.

 

Aber auch eine neue Kopie muss erstmal "getestet" werden und das ist leider nicht immer außerhalb des regulären Spielbetriebes möglich, bei einer täglichen Arbeitszeit von 10 bis 14 Stunden überschreitet das die menschlichen Fähigkeiten. :(

Geschrieben

Es war am Anfang meiner Vorführzeit, 1990, Film: Turtles. Damals spielten wir noch im 600 Meter Überblendbetrieb mit Kohlebogen. Die Vorstellung begann, die erste Überblendung war o.k.. Die abgelaufende erste Rolle auf den mechanischen Umroller. Da beide Kohlen schon mit Verlängerungen versehen waren, mussten beide neu rein und ein/angebrannt werden. Irgendwie hatten die Kohlen es in sich, da mir am laufenden Projektor die Kohlen ständig auseinander liefen. Für die Neujustage der Kohlennachschubmotoren war keine Zeit, und auch die anderen Kohlen wollten nicht so richtig (mein Fehler, immer nur eine Neue anbrennen :wink: ) Zwischen durch noch die erste Rolle umgespult, wieder die Kohlen kontrolliert, und sehe mit Schrecken, dass der zweite Akt fast abgelaufen war. Hastig schnell die Rolle eingelegt, als auch schon die Überblendzeichen kamen. 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3.... Überblendung. Das Bild auf der Leinwand wurde blau, und es erschien langsam ein goldenes UIP-Zeichen. In der Hektik hatte ich mir den umgerollten ersten Akt gegriffen! Durch die Kabinenfenster hörte ich, wie mir Beifall gespendet wurde. Schnell den dritten Akt eingelegt, wieder übergeblendet und dann gaaaaaanz langsam den Adrenalinspiegel abgebaut.

 

Mein Fazit seitdem: Den abgelaufenen Akt erst dann Umrollen, wenn der nächste Akt eingelegt ist und ab da lag in jedem Projektor ein Satz angebrannte Kohlen.

 

Claus-Dieter

Geschrieben

Auch ich habe für diese Rubrik aus meiner aktiven Kinozeit einen Beitrag beizusteuern. Ich war 1988 Vorführer in einem Kino und half gelegentlich auch im "Landfilm" aus. Zu unserem Bereich gehörte eine FDGB-Funktionärsschule, wo alle 4 Wochen der gleiche Schulungsfilm im 600m Überblendbetrieb auf einer TK35 gezeigt wurde. Einmal war auch ich in diese Schule vergattert worden. Im letzten Moment vor der Abfahrt sagt mir ein älterer Kollege:" Du weiß schon, wie da draußen gespielt wird?"

Ich sah in fragend an. Darauf er:"Von dem Film wird nur der 1., der 3. und der 5. Akt gezeigt, die kennen das gar nicht anders." Nicht auszudenken, wenn ich in meiner Unwissenheit erstmals den gesamten Film gezeigt hätte.

 

Grüße aus Freital

Uwe

Geschrieben

Bei so viel Begeisterung, und tollen Beiträgen, (hätte ich gar nicht erwartet) noch eine Story, aus meinem Vorführerleben.

Wir fuhren auf der Ernemann 9, einem Urvieh, unverwüstlich, verzeiht zwar manchen Fehler, aber nicht alle. Die, die dieses Maschinchen kennen, wissen was ich meine.

Es ist Mittwoch abend, ich hatte meinen freien Tag, gegen 21Uhr ein Anruf vom Kino, ob ich sofort kommen könnte. Also, TV aus und ab ins Auto.

Als ich im Kino ankam, kamen die ersten Zuschauer aus dem Kinosaal und gaben ihre Karten zurück. Ich fragte, was denn los sei?

Bild total unscharf, wurde gemault. Ich in den Vorhführaum, finde den Vorführer leichenblaß vor. Er stammelte, er kriege kein scharfes Bild hin. Die Rändelmutter am Objektiv war total verdreht. Wir hatten uns Gott sei Dank Markierungen angebracht, die uns die optimale Schärfe garantierten.

Der Aushilfsvorführer wusste das nicht. Also Rändelmutter auf Schärfe gedreht, ein Blick durch die Lucke und......................

Was jetzt kommt ist schwer zu glauben, aber es ist wahr, der Vorhang war geschlossen. Druck aufs Knöpfchen, Vorhang auf, Schärfe nochmals reguliert, alles Paletti. Runter an die Kasse, zwei Leute waren schon fort, 7 konnte ich dazu bewegen, wieder ins Kino zurückzukehren. Ich ging nicht mehr nach oben in den V.raum.

Nun, da dies ein Sondereinsatz von mir war, musste ich meinem Arbeitgeber einen Bericht schreiben.

Als ich am Freitag wieder Diest hatte, kam mein Boß, was er ganz selten tat, zu mir hoch. Er bezahlte mir zwei Stunden, und 50 Mark extra..

Der Vorführer mit dem Vorhangstress arbeitet jetzt womöglich iin einem Kino ohne Vorhänge. Ich habe ihn jedenfalls niemals mehr bei uns im Kino gesehen.

Dies ist eine wahre Geschichte, die du nur in der Kinowelt findest.

Grüsse aus der irren, aber spannenden Welt der Vorfürer

Walter

PS. Bitte weiter so mit euren Erlebnissen. Ich finde das ganz toll von euch.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Na, keiner mehr was erlebt? Anekdoten sind bestimmt reichlich vorhanden!

 

Claus-Dieter

Geschrieben

Hier noch was von mir zum Thema Kohlelampen:

 

Bei meinem zweiten Arbeitgeber hatte ich es mit der Philps FP 6 zu tun. Eine der beiden Maschinen hatte noch das Original-Kohle-Lampenhaus drauf. Mein damaliger Boss schwärmte immer so von den toll ausgeleuchteten Farben bei der Projektion mit der Beckkohle. Daher behielt er bei einer Maschine diese Technik bei, bis zum Schluß. Die zweite Maschine hatte die Xenonlampe drinn. Und dazu gab es einen Spulenturm, der bis 4000 Meter ausgelegt war. Bei beiden Maschinen gab es ausserdem noch die 2000 Meter-Spulenarme. Der Ablauf der Vorstellung efolgte so: Vorprogramm (Dias, Werbung, Trailer, Cartoon oder alte Wochenschau) mit Kohlenlicht, dann Überblendung auf Hauptfilm mit Xenonlicht.

Eines Tages aber, viel der Spulenturm aus. Und natürlich am Wochende (Sonntagnachmittag). Das bedeutete: Keine Möglichkeit, schnell an das passende Ersatzteil zu kommen. War aber für mich kein großes Problem. Ich improvisierte kurzerhand. Die Vorstellung lief halt eben etwas anders ab, nämlich so: Vorprogramm mit Kohlenlicht, Überblendung auf die Akte 1 bis drei - gespielt mit Xenonlicht, dann Überblendung auf Akt vier - gespielt mit Kohlenlicht, und schließlich wieder Überblendung auf die letzten Akte (oder den letzten Akt) - gespielt mit Xenonlicht. Das ganze hatte allerdings einen winzig kleinen Haken. Der Exentermotor der Kohlenmaschine (damit ist das Teil gemeint, das die Kohlenstäbe alle paar Sekunden automatisch nachschiebt) lief manchmal, trotz regelmäßiger Wartung, halt eben altersbedingt, unregelmäßig. Man war dazu gezwungen stetig ein Auge auf den Zündfunken zu haben, damit er nicht plötzlich ausging, oder zu groß wurde. Im Durchschnitt schaffte ich es mit zwei neuen Stäben bis zu 3000 Meter Film zu spielen. Aber einmal hatte ich mich dann doch etwas verschätzt...

... Es geschah beim Streifen "Akte X - Der Film". Ich spielte mein Programm, wie oben beschrieben, mit der "Notlösung". Als ich den vierten Akt über die Kohlenmaschine "schickte", steckten die Stäbe schon in der Verlängerung. Ich setzte gerade die letzten beiden Akte (auf einer 2000 Meter-Spule sitzend) auf die Xenonmaschine, und legte ein, als ich hörte, wie der Exentermotor zu "rasen" anfing. Ich lief sofort rüber und drehte die Pluskohle von Hand wieder zurück. Aber das reichte nicht mehr. Gegen Ende des Aktes wurde es immer dunkler auf der Leinwand, und die Stäbe waren Quasi schon nicht mehr da. Ich war also gezwungen zu tricksen. Mein Glück im Unglück war, das ich den Schluß des vierten Aktes kannte, und somit es schaffte auf die schnelle einen Plan zu entwickeln: Der Hauptdarsteller wird am Ende des besagten Aktes schwer verletzt und muß ins Krankenhaus. Diese Szenen spielen auf der Straße im dunkeln. Ich passte den Moment ab, in der ein Krankenwagen, in die Dunkelheit fahrend, aus dem Bild verschwindet, und überblendete noch während dieser Abfahrt auf Akt Nr. 5. Nach der ebengenannten Szene, hätte man eigentlich noch gesehen, wie der Verletzte, von Ärzten begleitet, über einen Krankenhausflur geschoben wird. Da diese Szene allerdings nicht wirklich von belang war, konnte ich diese dann auch getrost "unterschlagen". Es hätte sie sowieso niemand mehr zu sehen gekriegt, da im gleichen Moment der Überblendung, der Lichtbogen endgültig erlosch... "Puuh, gerade nochmal gut gegangen", dachte ich mir, und wischte kurz den Schweiß von der Stirn...

Und zum Glück blieb dies auch dem Publikum unbemerkt...

 

LG von Bauer-Fan

Geschrieben

hallo, Bauer Fan

Toller Bericht. :D So, und nicht anderst war das Vohrführerleben.Schön, daß Berichte auch im neuen Jahr kommen. Schreibe demnächst auch wieder, bin im Moment leider unter Druck.

Bis bald, Walter

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