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Geschrieben

Das Publikum läßt sich mitunter - nicht immer, auch nicht überall - für attraktive Bildgüten und Tone, aber auch für inhaltlich oder designerisch aufregende Filme begeistern.

Die höchst wechselhaften und variierenden Paramater von 35mm, Digital, Magnetband oder Silberscheibe interessiert das Kino-Publikum kaum, da es kein Teilnehmer der Arbeitsvorgänge in den Bildwerferräumen ist.

 

Die elektronischen Formatfragen also interessiert es erst bei Anschaffung und Betreiben von teuren Home-Anlagen.

 

Kino lebt wohl auch von der Magie des Geheimnisvollen - und seine Shomansship auch davon, die eigene Hexenküche und deren Zauberkünste nicht in allem zu offenbaren. Dies beflügelt übrigens auch die Konkurrenz: auch und gerade durch die Divergenz und das Variantenreiche des Gebotenen an Formaten, Bildwänden und Auditorien.

 

Etwas aber, das immer gleich zu sein behauptet (etwa 2K-DCI oder 35mm 1.85 : 1) und nach Wunsch einiger Verleiher, Betreiber oder Produzenten das alleinige Format sein sollte, führt m.E. evolutionstheoretisch in die Sackgasse.

 

Gerade der AVATAR erlebt die verschiedensten Präsentationsformate: 70mm IMAX 3D, 35mm 2D (für die unter 3D-Schwäche Benachteiligten), 2k in 2.39 : 1, Aufführungen in 1.78 : 1 (auf DCI und auf 70mm) oder sogar als Quadruplex-Projektion bei der Weltpremiere im EMPIRE am Leicester Squaire.

 

Das profane Listen allein von Neuzugängen an 2k-DCI-Kinos wie auch der reinen Umsatzzahlen reicht zumindest mir nicht aus für die Beschreibung eines Blockbuster-Phänomens.

 

Einige User sollten sich um eine tiefergehende Betrachtung des Themas bemühen, finde ich ...

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben
Das Publikum läßt sich mitunter - nicht immer, auch nicht überall - für attraktive Bildgüten und Tone, aber auch für inhaltlich oder designerisch aufregende Filme begeistern.

Die höchst wechselhaften und variierenden Paramater von 35mm, Digital, Magnetband oder Silberscheibe interessiert das Kino-Publikum kaum, da es kein Teilnehmer der Arbeitsvorgänge in den Bildwerferräumen ist.

 

Die elektronischen Formatfragen also interessiert es erst bei Anschaffung und Betreiben von teuren Home-Anlagen.

Nein, das Publikum entscheidet heute, aufgeklärt und informiert, das sie den Film nicht auf 35mm sehen wollen. Millionenfach, weltweit präferieren die Kinobesucher digitale DCI Vorführung.

 

Das profane Listen allein von Neuzugängen an 2k-DCI-Kinos wie auch der reinen Umsatzzahlen reicht zumindest mir nicht aus für die Beschreibung eines Blockbuster-Phänomens.

Sie sind ja auch für Kino als Kommentator wie als Besucher eine zu vernachlässigende Grösse - was sie denken ist für dfie heutige Praxis schlicht irrelevant.

Geschrieben
Das Publikum will zu >75% DCI sehen, zu <25% Film.

 

Da braucht man keine Mittel. Das ist einfach Realität

 

Das ist Schwachsinn.

 

Leute,die nicht im Kontakt mit dem alltäglichen Publikum stehen -also die oceanics- sollten bitte aufhören Unsinn zu posten.

 

50 % oder mehr der Besucher denken der Film kommt von DVD. 99% ist es aber eh völlig wurscht. Und das ist auch richtig so. Die Zuschauer haben ganz andere Kriterien. Kinobetreiber haben auch andere Kriterien.

Bevor jetzt jetzt wieder dumm und primitiv die Digital-Analog Fehde eröffnet wid:

 

Ich bin pro Digital. Allerdings sehe ich es wesenlich nüchtener und brauche nicht dieses künstliche Hochgejubel von Avatar.

 

Und nur weil Avatar super läuft ist Cameron im künstlerischen Sinne noch lange kein Genie.

Geschrieben

Viele Besucher merken doch den Unterschied zwischen "digital" und "analog" nicht, obwohl es Welten sind.

Digital interessiert die Leute nicht, danach wird nicht gefragt. Gefragt aber wird nach 3D. Die Leute wollen den Film in 3D sehen.

Und eine Vorstellung sowohl von dem digitalen Betrieb, als auch vom 35mm-Betrieb haben die Leute auch nicht. Wie oft kommen Aussagen wie "spulen Sie doch den Film zurück.... oder vor..."

 

Abgesehen davon ist Avatar ein sehr guter Film.

Geschrieben

Recht haben die beiden letzten Poster. Die Oceanics müssen mal lernen aus Besucherzahlen mal die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Und da das Publikum den Avatar in 3d sehen will, wird es bei künftigen Filmen auch nicht fragen ob es DCI oder technicolor 35mm ist!

Geschrieben

@cinemartin: Hier hat niemand JCs künstlerisches Genie mit dem kommerziellen Erfolg von Avatar begründet.

 

Meiner persönlichen Meinung nach ist Cameron ein künstlerisches Genie. Das mache ich anhand vieler subjektiver Beobachtungen fest. Ein Beispiel ist die meiner Meinung nach sensationelle inszenatorische Klasse verschiedener Actionszenen in Avatar (aber nicht nur in diesem Film, auch in Titanic, T1 und T2 (huch, die fangen ja alle mit "T" an) gibt es meiner Meinung nach herausragende Beispiele). Unter anderem die ganze Einbettung und Durchführung der Inszenierung der Einführung des Helden als Reiter der Flugsaurier halte ich schlicht für atemberaubend. Wie gesagt, ganz persönlich.

 

Die Charakterzeichung der animierten Protagonisten empfinde ich persönlich als extrem gut gelungen. Soetwas zu konzeptionieren, zu planen und in der Durchführung dann auch noch in dieser Qualität zu erreichen ist in meinen Augen fantastisch, spricht für höchste Professionalität und - in meinen Augen - Genialität.

 

Ich persönlich habe durch viele leidvolle Projekte (nicht in der Filmproduktion, sondern in globalen Großunternehmen. In meinem anderen Berufsleben bin ich Projektmanager...) selbst erfahren was es bedeutet, am Anfang eine Vision zu haben. Und dann mit ansehen zu müssen, wie durch Kompromisse und Politisieren von der ursprünglichen Vision nichts mehr übrig bleibt. Deshalb: Meine Hochachtung und Respekt vor solchen Ausnahmepersönlichkeiten wie Cameron und Jackson und Spielberg und so weiter.

Geschrieben
@cinemartin: Hier hat niemand JCs künstlerisches Genie mit dem kommerziellen Erfolg von Avatar begründet.

 

So ganz aus der Luft gegriffen ist es aber auch nicht. Die breite Masse entscheiden nunmal ob ein Film den Geist der Zeit trifft oder nicht. Ein Film der von Millionen gemocht oder sogar geliebt wird, kann kein schlechtes Werk sein. Das ist nunmal Kunst. Da gibt es keine Checkliste die man abarbeiten kann. Alles was zählt ist, ob man die Menschen erreicht oder nicht.

 

Natürlich merkt der Kinogänger (mich selbst eingeschlossen) nicht was für eine Technik im Hintergrund werkelt. Das muss er aber auch nicht. Was ein Zuschauer aber bemerkt ist die Qualität der Vorstellung. Ein kristallklares Bild und perfekter Sound steigert einfach das Erlebnis was den Kinobesucher letztendlich wieder in das Kino treibt.

 

Cu Nikon

Geschrieben
Freunde der Nacht, ich habs ja gesagt. Cameron ist ein Genie. Künstlerisch und kommerziell. Der Film wird nach Einspiel noch der erfolgreichste Film aller Zeiten. Da bin ich mir sicher. Und vielleicht sogar nach Besucherzahlen. Aber das werden wir mal sehen.

 

 

 

@gonzo:

@cinemartin: Hier hat niemand JCs künstlerisches Genie mit dem kommerziellen Erfolg von Avatar begründet.

 

Ich hatte Dich so verstanden. Muss aber noch mal widersprechen. Und auch folgendes Zitat mit aufnehmen:

 

So ganz aus der Luft gegriffen ist es aber auch nicht. Die breite Masse entscheiden nunmal ob ein Film den Geist der Zeit trifft oder nicht. Ein Film der von Millionen gemocht oder sogar geliebt wird, kann kein schlechtes Werk sein. Das ist nunmal Kunst.

 

Avatar ist ein Publikumserfolg, wie Titanic auch. Deswegen müssen das noch lange nicht künstlerisch gute Filme sein. Ich meine Cameron ist ein Genie im Sinne von: Er hat, wie man so schön sagt das "Händchen" für den Geschmack des Publikums und er versteht sein Handwerk perfekt.

 

Ich finde auch, dass cinerama absolut recht hat, was die Filmzitate angeht. Die sind wirklich drin. Das macht wohl auch mit den Erfolg aus.

 

Noch eines: Winnetou war kein Schrott. Zu der damaligen Zeit haben wir die Filme geliebt :-)

 

Und noch eins: Wenn alle Filme Kunst sind dann. Muss man also von schlechter Kunst und guter Kunst sprehen oder wie? Dann ist Saw 6 und FD4 (ich kürz auch mal ab) auch Kunst.

Geschrieben

Der eine nennt es halt geklaut, der andere nennt es 'zitiert'.

 

Nun, geklaut wäre es, wenn derjenige annimmt, dass es nicht auffällt.

Es düfte reichlich naiv sein, Cameron das unterstellen zu wollen.

 

Der Film hat keine großartige Tiefe, es gibt weniger spektakuläre Filme, die bei mir einen größeren Eindruck hinterlassen haben.

 

Aber es ist nunmal so, dass es auch bemerkenswert ist, wie groß Cameron die Klammer für seine Zielgruppe immer wieder fassen kann.

International für so viele Menschen Inhalte packend zu schildern, ohne das Projekt gleich wieder durch Beliebigkeit zu verflachen -

das ist unzweifelhaft eine enorme Leistung, keineswegs nur 'Glück' oder Talent. Da gibts ausserhalb der reinen Vision auch einiges beisammen zu halten in so einem Megaprojekt.

 

Und einiges, was da auch an technischen Neuerungen drinsteckt, fällt garnicht großartig auf.

 

- Carsten

Geschrieben

Ich weigere mich in eine Diskussion einzusteigen die davon ausgeht, dass James Cameron einen Deutschen Opas Kino Film wie Winnetou zitiert. Das ist für mich rundrum irrig.

 

Eventuell wurden thematische Versatzstücke in Avatar verarbeitet, die dem May Plot von Winnetou ähneln. Aber niemals wurden in Avatar direkt der Roman oder den Reinl Film zitiert. Das ist in meinen Augen so abwegig wie zu behaupten, Steven Spielberg hätte in Indiana Jones die (auch von Reinl stammenden) Edgar Wallace Filme zitiert. Verstehen Sie?

 

Ich lasse mich gerne darauf ein zu behaupten, JC zitiert bspw. Filme wie 2001 oder Star Wars A New Hope in ästhetischen oder inszenatorischen Belangen. Oder Trumbulls Project Brainstorm in bestimmten Detailfragen wie der "Tunnel"-Reise beim Wechsel in den Avatar. Darüber könnte man diskutieren. Aber niemals über ein spezifisch deutsches 50er60er Jahre Phänomen wie Harald Reinl der meiner Meinung nach filmästhetisch von einem James Cameron so weit weg ist wie ein David Lean von Helmut Dietl.

Geschrieben
Eventuell wurden thematische Versatzstücke in Avatar verarbeitet, die dem May Plot von Winnetou ähneln. Aber niemals wurden in Avatar direkt der Roman oder den Reinl Film zitiert.

 

Einverstanden. Das meinte ich eignetlich auch, konnte mich nur nicht so gut ausdrücken. :cry:

Geschrieben

Genre-Zitat als Begriff hat sich in der Film-, Kunst- und Musikwissenschaft eingebürgert.

Gleichwohl, bei genauem Hinschauen, könnte ich mir eine Präzisierung wünschen und fortan besser von Genre-Anleihen reden wollen.

 

Theoretisch wird dem Blockbuster in der sog. Postmoderne (ebenfalls als Ästhetikbegriff angreifbar) eine Hybridisierung der Sujets unterstellt: sie ginge einher mit einem Sammelsurium der Zitate von Zitaten, welches irgendwann zur "Nummernrevue" tendiert.

Die Verfechter der Postmoderne sehen jedoch in der Hybridisierung stärkere Ausrucksmöglichkeiten der Intertextualität, der Multi-Codes und auch irrationaler Verschränkung.

(M.E. fungiert diese Filmtechnik aber wie das Getriebe eines Mediamarktes - mit allen bitteren Konsequenzen.)

Der sog. "Moderne", und sie wird mit dem "New Hollywood" seit Ende der 1960er Jahre datiert, wird in der Genre-Zitation noch ein vergeistigteres Moment nachgesagt: das Zitat, hier weitaus sparsamer eingebracht, erzeugt dann als dramaturgischer Trick eher eine vertiefte Distanzierung und Objektivierung in der Erzählung, es weist mit reflexiver Schärfe auf die Flucht vor realen Lebenssituationen hin, anstatt die Illlusion einer durchgängigen "Traumwelt" zu beschwören, wie es der Fantasy-Film praktiziert.

 

Inwieweit der AVATAR ernsthaft als avantgardistisches, revolutionäres und wirklich mutiges Projekt bewertet werden sollte, sei einstweilen dahingestellt.

 

Eines verstehe ich nicht: wenn es seinerzeit SOLARIS oder 2001 zustandebrachten, eine originelle Visualisierung mit einem aufwühlenden und philosophischen Inhalt auszubalancieren - und auch die Masse im Kino damit erreichten - warum es in der Postmoderne zwanghaft geboten erscheint, ständig Versatzstücke vorheriger Erfolgsfilme clusterartig zusammenzuwirbeln.

In dieser Tendenz wird (seit 30 Jahren) übrigens eine Krise des Genre-Kinos oder des Kinos insgesamt gesehen. Andererseits - und es verwundert schon - hält sich seit 1977 ein solches Verfahren in ungebrochener Form und zeitigt immer höhere Budgets und Einspielrekorde.

So rasant aber wie die Einspielergebnisse sind auch die Fluchtbewegungen: weg vom künstlerischen Kino und hin zu muitimedialen PC-Kulturen. Selbst die spiele- und 3D-produzierende Industrie bedarf zwar noch des spektakulären "Startfensters" ihrer Produkte via Filmtheater. 3D ist dann - mittelfristig gesehen - plötzlich keine Exklusivform des Kinos, sondern das Kino wird als Startrampe für multimediale Hard- und Software des PC-Konsummarktes instrumentalisiert, der ständig mächtiger wird.

"Film" ist künftig ein ubiquitäres Produkt (d.h. nicht mehr vorrangig theaterbasiert in seiner Distribution) und wird häufiger konsumiert in multimedialer Form auf Laptops/X-Boxes/Ondemand als auf DVD oder in den Filmtheatern.

Mit anderen Worten: einige 3D-Filmemacher der Hollywood-Majors haben im Moment Angst davor, im Kino Verluste zu erleiden, sofern Multimedia beim konventionellen Spiel- und 2D-Film Identisches vertreibt und auch die Raubkopierung bei 2D-Filmen nicht in den Griff zu bekommen war.

Der Umweg über 3D soll das Kino nun (vorübergehend) als Schaufenster aufrechterhalten, obwohl dieselben Filmemacher für die nächsten 5 oder 10 Jahre 3D-fähige Laptops und TVs prophezeien, und deren Technik-Ausstatter erfolgreicher und nachhaltiger auf eben diese Märkte vorzustossen glauben, als es im Kino je möglich wäre.

Das Prinzip des 3D-Erlebens wird auf diese Weise bereits in den Licht- und Entertainment-Centern (Multiplexkinos) "eingeübt", die momentan noch als städtische Publikumsmagneten aufrechterhalten werden, um eine Aufmerksamkeitsbündelung mit Unterstützung der Presse zu erreichen.

- - -

 

3D ist also keineswegs als eine vorübergende Mode zu belächeln, sondern es entsteht mit 3D eine neue Rezeptions-, Vertriebs- und Produktionskultur - und ihr Ziel ist die Absatzsteigerung im häuslichen und privaten Ambiente und die Auflösung der theatralen Fokussierung auf eine Sprechbühne im traditionellen Sinne.

 

Über dieses Paradox hat auch Thomas Elsaesser geschrieben: in der aktuellen Ausgabe von "epd Film" nachzulesen und spannend von A bis Z. (Zitat: "Der Schwanz wedelt mit dem Hund". - Hier ist mit ersterem das "Kino" gemeint).

 

Mir wurde beim Lesen schwarz vor Augen. Es ist aber sein bisher erhellenster Essay.

Geschrieben

@cinerama: sehr interessante Ausführung, der ich bezüglich der filmtheoretischen Aspekte voll zustimmen kann.

 

Ihre Ansichten zu digitaler Projektion (und 3D) kann ich nicht (mehr) teilen, aus bereits weitreichend ausgeführten Gründen. Im ürbigen zitieren Sie was die Marktstrategien der Marktführer im Filmproduktionsbereich angeht die Mechanismen eines freien Marktes in dem sich Kino schon immer bewegt hat. Dem kann sich keiner entziehen. Auch Sie nicht.

 

Kino ist kein Gut, das der Allgemeinheit gehört und dem übergeordnet verordnet werden kann wie wohin mit was es gehen soll. Das ging im Kommunismus. Nicht in der freien Marktwirtschaft.

 

Insofern wird sich der Markt die Wege suchen, die am profitabelsten sind - KURZFRISTIG. Es gibt (kaum) einen mittelfristig oder gar langfristig agierenden Markt. Nirgends.

 

Insofern verstehe ich Ihr agressives Agieren Kontra digitaler Distribution in diesem Forum nicht (mehr). Es bringt sowieso nichts. Egal wer hier wie oft noch die Fanen für analoge Projektion hochhalten wird. Die Entscheidungen sind doch schon längst in den Firmenzentralen gefallen. Und ein hektisches Zappeln als viel zu verspätete Reaktion auf den Markt a la Technicolor zeugt für mich nur von einem miserablen strategischen Management auf deren Seite. Die hinken den Entwicklungen selbst auf dem 3D bereich mittlerweile viele viele Jahre hinterher. Da erzeugt eine Reaktion ERST JETZT bei mir nur Kopfschütteln. Eine erfolgreiche strategische Planung sieht da in meinen Augen vollkommen anders aus. Da hätte bereit vor sechs, sieben Jahren viel mehr und ganz anderes passieren müssen. Von der gesamten analogen Branche. Mit anderen Worten: DIE HABEN ES VOLL GEGEN DIE WAND GEFAHREN.

 

Der Zug ist abgefahren und das müssen sich die Marktteilnehmer selbst zuschreiben. Meiner Ansicht nach.

Geschrieben
... So rasant aber wie die Einspielergebnisse sind auch die Fluchtbewegungen: weg vom künstlerischen Kino und hin zu muitimedialen PC-Kulturen. Selbst die spiele- und 3D-produzierende Industrie bedarf zwar noch des spektakulären "Startfensters" ihrer Produkte via Filmtheater. 3D ist dann - mittelfristig gesehen - plötzlich keine Exklusivform des Kinos, sondern das Kino wird als Startrampe für multimediale Hard- und Software des PC-Konsummarktes instrumentalisiert, der ständig mächtiger wird.

"Film" ist künftig ein ubiquitäres Produkt (d.h. nicht mehr vorrangig theaterbasiert in seiner Distribution) und wird häufiger konsumiert in multimedialer Form auf Laptops/X-Boxes/Ondemand als auf DVD oder in den Filmtheatern.

Mit anderen Worten: einige 3D-Filmemacher der Hollywood-Majors haben im Moment Angst davor, im Kino Verluste zu erleiden, sofern Multimedia beim konventionellen Spiel- und 2D-Film Identisches vertreibt und auch die Raubkopierung bei 2D-Filmen nicht in den Griff zu bekommen war.

Der Umweg über 3D soll das Kino nun (vorübergehend) als Schaufenster aufrechterhalten, obwohl dieselben Filmemacher für die nächsten 5 oder 10 Jahre 3D-fähige Laptops und TVs prophezeien, und deren Technik-Ausstatter erfolgreicher und nachhaltiger auf eben diese Märkte vorzustossen glauben, als es im Kino je möglich wäre.

Das Prinzip des 3D-Erlebens wird auf diese Weise bereits in den Licht- und Entertainment-Centern (Multiplexkinos) "eingeübt", die momentan noch als städtische Publikumsmagneten aufrechterhalten werden, um eine Aufmerksamkeitsbündelung mit Unterstützung der Presse zu erreichen.

- - -

 

3D ist also keineswegs als eine vorübergende Mode zu belächeln, sondern es entsteht mit 3D eine neue Rezeptions-, Vertriebs- und Produktionskultur - und ihr Ziel ist die Absatzsteigerung im häuslichen und privaten Ambiente und die Auflösung der theatralen Fokussierung auf eine Sprechbühne im traditionellen Sinne. ...

Zwei Anmerkungen zu Deinem Beitrag:

 

1.) Schon gelesen?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/...95050.html

Passt nicht ganz zu Deinen Prognosen.

 

2.) Sicher ein ganz tolles Erlebnis, AVATAR in 3D auf einem Notebook- oder gar Handybildschirm zu genießen. :roll:

Hier wird das Kino dank großer Bildwand immer einen Vorteil haben.

Geschrieben
1.) Schon gelesen?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/...95050.html

Passt nicht ganz zu Deinen Prognosen.

 

Ja...irgendwie hat seine Kristallkugel eine Störung oder der Kaffeesatz die falsche Konsistenz...2009 meldet EDI gerade +16,5% Besucher und +25,3% Umsatz in den Kinos in Good-Ol'-Germany und @cinerama prognostiziert gleichzeitig für 2015 kein existierendes einziges Kino mehr.

 

Kommt da noch "Gefahr aus dem Weltall" auf uns zu oder planen die Illuminati...ähmmm...die Broadcastverwerter...was ganz Übles?

 

Nach den Milchbauern jetzt die Kinos?...

 

http://www.welt.de/politik/deutschland/...auern.html

 

Seltsame Parallelen, oder?

Geschrieben
2.) Sicher ein ganz tolles Erlebnis, AVATAR in 3D auf einem Notebook- oder gar Handybildschirm zu genießen. Rolling Eyes

Hier wird das Kino dank großer Bildwand immer einen Vorteil haben.

 

Meinst du das ernsthaft? Ich meine ich finde auch, dass große Leinwände besser sind :). Aber "mainstream - Kunden" ? Ich denke ernsthaft dass die auch mit ihrem 32Zoll Fernseher zuhause zufrieden sind.

Geschrieben
Genre-Zitat als Begriff hat sich in der Film-, Kunst- und Musikwissenschaft eingebürgert.

If you steal from one author, it’s plagiarism; if you steal from many, it’s research.

Wilson Mizner

 

The secret to creativity is knowing how to hide your sources.

Albert Einstein

 

Great writers aren’t great first-drafters. They’re great rewriters.

Andrew Bennett

 

sie ginge einher mit einem Sammelsurium der Zitate von Zitaten, welches irgendwann zur "Nummernrevue" tendiert.

Avatar hat eine deutliche ökologische, teilweise sogar anti-kapitalistische Aussage. Grosses US-Spektakel war *immer* Nummernrevue, Aussage ist seit Jahrzehnten optional.

 

Inwieweit der AVATAR ernsthaft als avantgardistisches, revolutionäres und wirklich mutiges Projekt bewertet werden sollte, sei einstweilen dahingestellt.

Vielleicht von Ihnen. Avatar ist kunsthandwerklich schon jetzt *der* Meilenstein des Motioncaptures & des 3D Kinos.

 

Eines verstehe ich nicht: wenn es seinerzeit SOLARIS oder 2001 zustandebrachten, eine originelle Visualisierung mit einem aufwühlenden und philosophischen Inhalt auszubalancieren - und auch die Masse im Kino damit erreichten - warum es in der Postmoderne zwanghaft geboten erscheint, ständig Versatzstücke vorheriger Erfolgsfilme clusterartig zusammenzuwirbeln.

Herrje, Epigonendiskurse im Kino... der Bastion des Sequels. Cinerama, nach Brazil, 2001, Star Wars, Solaris, Starship Troopers, Blade Runner, Terminator, The day the Earth stood still, Alien(s), 1984 usw *kann* kein Film deren Metaphern mehr nutzen ohne Epigone zu sein. Und an der Dramaturgie hat sich in den letzten 3000 Jahren doch reichlich wenig getan, vom griechischen Schreiber bis heute.

 

So rasant aber wie die Einspielergebnisse sind auch die Fluchtbewegungen: weg vom künstlerischen Kino und hin zu muitimedialen PC-Kulturen.

Cinerama, es ist 2010, herrje. Die Auswertungskette Lichtspielhaus->Merchandise->PayTV->PayMedium->Leihmedium->FreeTV existiert seit *JAHRZEHNTEN*. Wenn Ihnen das jetzt erst auffällt, ohje.

 

"Film" ist künftig ein ubiquitäres Produkt (d.h. nicht mehr vorrangig theaterbasiert in seiner Distribution) und wird häufiger konsumiert in multimedialer Form auf Laptops/X-Boxes/Ondemand als auf DVD oder in den Filmtheatern.

Ohne mehrstufige Auswertung könnte man den Löwenanteil *aller* Filme nicht so hochwertig herstellen. Oder garnicht. Wo sehen Sie da das Problem?

 

Der Umweg über 3D soll das Kino nun (vorübergehend) als Schaufenster aufrechterhalten, obwohl dieselben Filmemacher für die nächsten 5 oder 10 Jahre 3D-fähige Laptops und TVs prophezeien, und deren Technik-Ausstatter erfolgreicher und nachhaltiger auf eben diese Märkte vorzustossen glauben, als es im Kino je möglich wäre.

Wenn alle Menschen asozial wären & die Konzerne keine Gewinne machen wollten könnte Ihre These stimmen. Das Publikum geht *NICHT* ins Kino, weil es zuhause keine Filme sehen kann, oder kein 3D hat, sondern weil es ins *KINO* will. Das grosse Bild, das Gruppenerlebnis, gleichzeitig die Intimität und/oder freundschaft zwischen den Besuchern etc. Vergleiche Restaurant & Bringinservice, vergleiche Livekonzert & CD.

 

3D ist also keineswegs als eine vorübergende Mode zu belächeln, sondern es entsteht mit 3D eine neue Rezeptions-, Vertriebs- und Produktionskultur - und ihr Ziel ist die Absatzsteigerung im häuslichen und privaten Ambiente und die Auflösung der theatralen Fokussierung auf eine Sprechbühne im traditionellen Sinne.

Sorry, Blödsinn. 3D ist ein weitere kreative Möglichkeit, die jetzt *endlich* dank der digitalen Präzision massenfähig wird und sich in exakt die gleichen Produktions& Auswertungsketten einreiht wie zuvor THX, DVD, VHS usw.

 

Würde schätzen wollen, daß 2012 weniger als ein Viertel der gewerblichen, heute spielenden Kinos noch existieren. Und 2015 kein einziges mehr.

2009 ist das Durchbruchsjahr für digitales Kino, die erfolgreichsten Filme waren digital, DCI-Master, die Oscars für Kamera gingen an digital hersgestellte Filme, SI:2K & HDCAM, die *Mehrheit* der US-Kinos hat Ihre Orders für DCI-Umrüstung draussen - und es war ein superstarkes, äußerst erfolgreiches Jahr für die ganze Branche. Mitten in der Krise. Wer da noch rumjault, nun dem kann man auch nicht mehr helfen.

Geschrieben

Gut geführte Kinos werden niemals aussterben. Nur ist es halt mittlerweile so, dass sich die Kinos einfach behaupten müssen.

 

Ich will euch ein kleines Beispiel von einem kleinem Kino mit 3 Leinwänden berichten. Ich wollte mir schön einen Film angucken mit meiner Freundin, spazier so in das Kino rein und stehe vor einem zeitungslesenden Kinobesitzer an der Kasse. Nunja, mal flott mein Sätzchen rausgeschleudert um 2 Karten zu ordern und es kam folgende Antwort: Da müssen wir warten ob noch welche kommen. Für 2 Personen mach ich den Film nicht an. Nun, was macht man in diesem Fall? Er hätte ja mal wenigstens eine Seite von seiner Zeitung abgeben können ;)

 

Ende vom Lied: dass Kino sieht mich nie wieder. Selbstredent dass es in dem Kino auch kein Avatar 3D zu sehen gibt. Das Kino im Nebendorf das sogar kleiner ist ( also das Dorf und das Kino) hat 3D und mich niemals weggeschickt. Auch wenn ich sagen muss, dass auch dieses Kino nicht an die Qualität des Cineplex 50Km weiter ranreicht. Bei Avatar 3D sieht man da klare Unterschiede in sachen Farbe, Helligkeit und seltsamerweise Bildschärfe bei 3D Effekten. Vorallem bei schnellen Szenen fiel das unangenehm auf was einen abnormen Effekt auf das Erlebnis hat. Man wird sofort zurückgerissen und verliert sämtlichen Bezug zum Film und regt sich zu unrecht über 3D auf. Warum das so war, kann ich nicht beurteilen. Da seid ihr die Profis.

 

Vor 50 Jahren hatte der Kunde keine Wahl. Da konnte man sich sowas vielleicht erlauben. Heute sicherlich nichtmehr.

 

Cu Nikon

 

P.S. Das Kino ist steinalt. Sicherlich weit über 50 jahre in der Stadt. Doch ich geb ihm keine 5 Jahre mehr. Das liegt aber sicherlich nicht an Blueray und Beamer alleine.

Geschrieben

P.S. Das Kino ist steinalt. Sicherlich weit über 50 jahre in der Stadt. Doch ich geb ihm keine 5 Jahre mehr. Das liegt aber sicherlich nicht an Blueray und Beamer alleine.

Ja. Was viele vergessen ist das die DCI 3D Kinos *dicke* Geld verdienen. Wer bei der alten Technik bleibt kriegt eben auch nix vom Kuchen, sprich Zuschauer & höheren Eintritt. Und Avatar, das ist jetzt schon ersichtlich macht wohl ~75% seines Umsatzes mit ~25% der Kinos.

Geschrieben

Das ist es nun mal, was der Markt will:

 

Die eine Seite der Stakeholder (Verleiher) will 3D digital vertreiben. Und tut das auch ausschließlich digital, zumindest in der Breite. Kein analog.

 

Die andere Seite der Stakeholder (Besucher) wollen Avatar in 3D sehen.

 

Ergo will es der Markt, dass die Kinobetreiber 3D spielen. Und dafür müssen sie derzeit in digitale Technik investieren weil nur dadurch die Marktbedürfnisse befriedigt werden können. Und nur dann können die Kinobetreiber Geld verdienen. Und das ganz dicke Stück vom Kuchen gibt der Markt derzeit an Filmtheater mit digitaler 3D Projektion.

 

So einfach ist das. Und da kann keine Nostalgie dieser Welt noch so sehr gegenwirken. Der Markt holt sich was er will. Wer sich nicht auf neue Marktregeln einlässt wird untergehen. Das war schon immer so in der freien Marktwirtschaft und wird immer so bleiben.

Geschrieben
Wenn wir den ominösen 'Mainstream' Kunden fürs Kino deswegen abschreiben können wir auch gleich dichtmachen.

 

- Carsten

 

Das sollte auf keinen Fall propagiert werden (auch wenn andererseits avancierte Programmkinos kulturelle Leuchttürme sind. :) .

Wenn der Mainstream immerhin uralt ist und durch ihn etablierte und technisch fortgeschrittene "Lichtspielhäuser" in der Fläche entstehen konnten, dann freut man sich auch über jeden Kinoerhalt - Dank auch der guten Avatar-Cash-Flows. Fraglich ist, ob die Tendenz vorliegt, daß weitere Langzeitauswertungen im Kino nachwievor das Ziel der produzierenden Branche ist. Und ob "Avatar" typisch für die kommenden Kinojahre sein wird.

 

[...]

 

Kino ist kein Gut, das der Allgemeinheit gehört und dem übergeordnet verordnet werden kann wie wohin mit was es gehen soll. Das ging im Kommunismus. Nicht in der freien Marktwirtschaft.

 

Insofern wird sich der Markt die Wege suchen, die am profitabelsten sind - KURZFRISTIG. Es gibt (kaum) einen mittelfristig oder gar langfristig agierenden Markt. Nirgends..

 

Ungefähr darauf wollte ich hinaus. (Ohne Befürworter des freien Marktes zu sein, falls dieser in die skizzierte Richtung aufbricht.).

 

Und ein hektisches Zappeln als viel zu verspätete Reaktion auf den Markt a la Technicolor zeugt für mich nur von einem miserablen strategischen Management auf deren Seite. Die hinken den Entwicklungen selbst auf dem 3D bereich mittlerweile viele viele Jahre hinterher. Da erzeugt eine Reaktion ERST JETZT bei mir nur Kopfschütteln. Eine erfolgreiche strategische Planung sieht da in meinen Augen vollkommen anders aus. Da hätte bereit vor sechs, sieben Jahren viel mehr und ganz anderes passieren müssen. Von der gesamten analogen Branche. Mit anderen Worten: DIE HABEN ES VOLL GEGEN DIE WAND GEFAHREN. [...]

Das trifft in großen Teilen auch zu. Bereits das Ablegen der Large-Format-Spielfilmformate Anfang der 1970er Jahre schien alarmierend zu sein. Später bedrängte die Vollformataufnahme Super-35 (höhenkaschierbar für die noch vorhandenen Scope-Leinwände der etablierten Filmtheater) das klassische CinemaScope-Aufnahme-Format.

Seit der Jahrtausendwende wird sogar HDTV 16:9 als Formatzwitter diese Tendenz fortführen und Kompatibilität noch für ganz andere Märkte (HD-Downloads on Demand für die häuslichen Konsumenten) ermöglichen.

Insofern haben sich die Ansätze und Tendenzen, die mit der sog. "Breitwandrevolution" 1952 ins Rollen kamen, sozusagen "umgekehrt".

Gäb es es eine vornehmlich kinoorietierter Entwicklung, stärker denn je, so könnte man sich über (wirklich avancierte) Digitalprojektionen ganz ungebrochen freuen: sie ist ja auch eine Modernisierung in vielen Belangen.

Setzt man sie ein zur Verschwisterung mit anderen Medienanbietern (was als "ganz normaler Prozess" der Kinowirtschaft bereits seit einigen Jahrzehnten kooperativ akzeptiert wird, bei allerdings sinkenden Kino-Besucherzahlen seit 1958), müssen wir dann nicht wieder von einer Tendenz reden?

Interessanterweise beinflussen die Moden und Trends auch die Kinoinhalte. Sollten also die auf Videospielen basierenden Filmproduktionen wie TRANSFORMERS & Co sich häufen (den "Avatar" könnte man nicht pauschal abklassifizieren, da er doch durch den zivilisationskritischen und epischen Ansatz am alten Monumentalkino zehren möchte), so stößt eine Elektronik-Industrie der VFX-Firmen aber auch die Industrie der HD2k/HDTV-Aufzeichner/Produzenten, die an solchen Produktionen beteiligt ist, vorrangig auf Märkte vor, die es vor 10 Jahren so noch nicht gegeben hat.

Gab es vor 30 Jahren schon das entwickelte Merchandising (und man mochte der Lucas-Produktion vielleicht nachsagen, sie produzierten auch für die Spielzeugindustrie, nicht nur für die Leinwand, so stehen heute komplette Spielfilminhalte auf fast allen Medienplattformen zu Verfügung.

[Ergänzend sollte aber der VHS-Konsum und die Raubkopierung seit Ende der 1970er Jahre nicht unerwähnt bleiben - man muß dies zur heutigen Praxis sinnvoll und vergleichend in Beziehung setzen.]

 

Das ist es nun mal, was der Markt will:

 

Die eine Seite der Stakeholder (Verleiher) will 3D digital vertreiben. Und tut das auch ausschließlich digital, zumindest in der Breite. Kein analog.

 

Die andere Seite der Stakeholder (Besucher) wollen Avatar in 3D sehen.

 

 

Die Fortexistienz der 35mm-Auswerung für die kommenden 5 oder 8 Jahre steht mittlerweile ausser Frage.

Dementsprechend hat Thomson/Techncolor reagiert und bereits mit 7 Companies Verträge geschlossen, die die 35mm-3D-Auswertung besiegeln. Gleichfalls hörte man von Vergleichsvorführungen, nach denen die 35mm 3D-Demonstration bei vielen Teilnehmern als "besser" befunden wurde als die simultan laufende 2k DCI-3D-Vorführungen.

Ob man nun 35mm haßt oder liebt, spielt nach dem Fällen dieser Entscheidung keine Rolle mehr.

Das Ganze ist außerordentlich positiv: 3D-Filme können so in den nächsten Jahren noch viel mehr Umsätze generieren als bisher. Dank der Umnutzung der 35mm-Anlagen und eingedenk der extrem langwierigen digitalen Umstellungsprozesse.

Man sollte dies als Fakten zu akzeptieren lernen und wegen der Umsätze und des Kinoerhalts begrüssen.

Wer keine DCI-Projektion mag, kann künftig weiterhin die 35mm-Vorführung besuchen, wer das 35mm-Filmband haßt, der hat bereits heute schon ausreichende Möglichkeiten, seine Bedürfnisse an DCI-Kinostätten zu stillen. Das darf man mit Ruhe und Langmut so sehen.

 

1.) Schon gelesen?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/...95050.html

Passt nicht ganz zu Deinen Prognosen.

.

Natürlich gelesen und seit Monaten absehbar - schon seit Januar 2009 stiegen die Besucherzahlen.

Spott & Hohn sind somit kein Argument.

 

 

Ja...irgendwie hat seine Kristallkugel eine Störung oder der Kaffeesatz die falsche Konsistenz...2009 meldet EDI gerade +16,5% Besucher und +25,3% Umsatz in den Kinos in Good-Ol'-Germany und @cinerama prognostiziert gleichzeitig für 2015 kein existierendes einziges Kino mehr.

 

Kommt da noch "Gefahr aus dem Weltall" auf uns zu oder planen die [lustig geht's noch weiter]

Spott & Hohn plus Denunziation sind kein Argument. Leider bedient sie der o.g. User seit Jahren, um persönliche Abrechnungen auszutragen.

 

Avatar hat eine deutliche ökologische, teilweise sogar anti-kapitalistische Aussage. Grosses US-Spektakel war *immer* Nummernrevue, Aussage ist seit Jahrzehnten optional. .

@oceanics, die sonst den freien Markt beschwören, sind jetzt antikapitalistisch?

 

Und an der Dramaturgie hat sich in den letzten 3000 Jahren doch reichlich wenig getan, vom griechischen Schreiber bis heute..

 

Argumentativer Fehlschlag.

 

Ohne mehrstufige Auswertung könnte man den Löwenanteil *aller* Filme nicht so hochwertig herstellen. Oder garnicht. Wo sehen Sie da das Problem?.

 

In der Tendenz multimedialer Plattformen und in der Verkürzung der Auswertungsfenster.

 

Sorry, Blödsinn. 3D ist ein weitere kreative Möglichkeit, die jetzt *endlich* dank der digitalen Präzision massenfähig wird und sich in exakt die gleichen Produktions& Auswertungsketten einreiht wie zuvor THX, DVD, VHS usw.

Das sehe ich andersherum: THX ist überwiegend im Kinomarkt erloschen. Weiters könnte man sagen, dass es 2015 vielleicht keine DVDs mehr geben wird. Ob es 2015 noch genau so viele ortsfeste (oder gleichartige) Kinos wie heute gibt, ist in anbetracht der Umbrück kaum vorstellbar.

3D ist sicher kein neuartiges Projektionsverfahren, auch die Bediendung der Gimmicks und des "Karteneffektes" (die beim "Avatar" erfreulicherweise zurückgenommen wurd) sind von der Grundidee nicht neu. Stärkere Momente erzeugt indessen das (bereits vor 3D!) im digitalen Animationsfilm acvancierte digitale Rotoscope - womit die Konsumentenerwartung seit mehr als 10 Jahren konditioniert wurde.

3D wird also in der Wissenschaft, in der Industrie und im Konsumsektor bleiben - dies im Gegensatz zu THX und DVD.

 

 

Das Blockbuster-Kino ist jedoch dem medialen Konsumtrend künftig noch stärker unterworfen: es spielt auch nach Elsaesser mitunter noch eine Vorreiter-, zunehmend aber eine Nebenrolle. Dieser Trend, meine ich, wird, sofern das Kino dem ungezügelten Markt unterworfen bleibt, massive und unangenehme Veränderungen herbeiführen.

Eigentlich sollte es im Kinointeresse liegen, dagegen aufzumucken, als blindlinks alles abzunicken?

Andererseits war Kino immer nur ein nachgelagerter Dienstleister der Comanies, und es sind ihm die Hände gefesselt (was auch den Mangel an kritischer Einstellung in der Branche und auch in diesem Forum erklärt).

Einige versuchen sich nun freizuschwimmen, in dem bei mitunter geringer werdendem Interesse einiger Verleiher, eine Kinolangzeitauswertung zu stabilisieren, jetzt alternative Inhalte den Kinostandort beleben müssen.

Dieser Trend, der bei Übertragungen und Klassik-HD-Konserven Erfolge zeitigt, soll keineswegs als negativer Programmbeitrag abgecancelt werden! Allerdings es drückt sich darin eine Tedenz des HD-Mediums aus, die ganz unverkennbar ist. Sie betrifft nun zunehmend auch die Spielfilmproduktion, die sich "ihre" geeignetsten Märkte sucht und auch, wie oben richtig gesagt wurde, "auf dem kürzesten Weg" mit Bits und Bytes zu den Kunden drängt.

Genau darin sehen ich eine kinofeindliche Entwicklung.

 

- - -

 

Nochmals der Tip: am nächsten Kiosk einfach mal sich die Januar-Ausgabe von "epd Film" greifen und den Report zum 3D-Kino durchlesen. Der Autor drückt sich weniger tendentiös als ich. Dort wird auch auf den "Avatar"-Film Bezug genommen - um endlich zum Thema zurückzukehren.

Ich werbe dafür, diese Texte als Grundlage zu nehmen und die Angriffe hier einzustellen.

Geschrieben

 

Ja ... irgendwie hat seine Kristallkugel eine Störung oder der Kaffeesatz die falsche Konsistenz ... 2009 meldet EDI gerade +16,5% Besucher und +25,3% Umsatz in den Kinos in Good-Ol'-Germany und @cinerama prognostiziert gleichzeitig für 2015 kein existierendes einziges Kino mehr.

 

Kommt da noch "Gefahr aus dem Weltall" auf uns zu oder planen die [lustig geht's noch weiter]

Spott & Hohn plus Denunziation sind kein Argument. Leider bedient sie der o.g. User seit Jahren, um persönliche Abrechnungen auszutragen.

 

Wenn Du hier in diesem Forum provokativ glaubst behaupten zu müssen, dass es 2015 (also in 5 Jahren) kein einziges Kino mehr gibt, brauchst Du Dich nicht zu wundern, wenn kein Beifall entgegenbrandet.

 

Weder durch sachliche Argumente gestützt noch auf Erfahrungen und Erhebungen fundiert wird hier einfach Weltuntergang propagiert, währenddessen die Wirklichkeit weit aussen vor gelassen wird.

 

 

Und an der Dramaturgie hat sich in den letzten 3000 Jahren doch reichlich wenig getan, vom griechischen Schreiber bis heute..

 

Argumentativer Fehlschlag. ..

 

Lese erst einmal die "Poetik" von Aristoteles, auf die hier @oceanic offensichtlich anspricht. Danach können wir gerne in die Diskussion über gesellschaftliche und seelische Relevanz von erfolgreichen Filmen und die darin erzählten Geschichten einsteigen. Hochinterssant ... besonders am Beispiel von Filmen wie TITANIC und AVATAR.

Geschrieben

Leider eher schwache Reaktionen & Belehrungen.

Jedenfalls habe ich Theaterwissenschaften studiert und staune über obige Aussagen zum Drama. - - -

Es geht um tektonische Verschiebungen in der Branche, nicht um den Weltuntergang (der gehört auf den Klimagipfel). Die Furcht davor, sich mit der Unausweichlichkeit dieser Verschiebung auseinanderzusetzen, verwundert mich immer wieder.

- - -

Verbleiben wir doch so: Sie ziehen sich den epd-FILM-Artikel heran und melden sich danach zurück. :)

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