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Babylon Berlin der Tarifvertrag von ver.di ist da...


Empfohlene BeitrÀge

Geschrieben

Sicher haben sich schon viele gefreut, dass so lange nichts mehr ĂŒber das berliner Kommunale Kino Babylon hier zu lesen war.

Jetzt hat aber -nachdem die FAU verboten wurde - Ver.di einen "SUPERTARIFVERTrAG" abgesch(l)ossen mit UnterstĂŒtzung der rot - roten Senatsregierung - der zeigt ,wie von "derLinken" in Deutschland sich ideale Arbeitsbedingungen - die wohl jeder hier so haben möchte - realisieren lassen.

 

Wundern wird sich jetzt wohl auch keiner, dass nach der Bekanntgabe des Vetrages - nicht einer (NULL PERSONen) - bei ver.di eintreten wollte.

 

 

Ver.di-Haustarif fĂŒr das Babylon Mitte im Überblick

26. Januar 2010

 

Es hat ein wenig gedauert, bis endlich klar war, ob und wie der Haustarifvertrag von ver.di im Babylon Mitte umgesetzt werden soll. Erinnern wir uns: Ver.di’s ChefunterhĂ€ndler Andreas Köhn gab einst das Versprechen, nicht unter den eigenen FlĂ€chentarifvertrag zu gehen. Ob er Wort hielt, möge man selbst beurteilen. Hier nun ein paar Punkte, in welchen der Haustarif vom FlĂ€chentarifvertrag abweicht. Grundlegend sind es eben diese Abweichungen, die den eigentlichen Inhalt des Haustarifvertrages ausmachen.

 

1. Der Tarif sollte angeblich fĂŒr alle BeschĂ€ftigte und PraktikantInnen des Babylon gelten (letztere wird es nicht mehr geben, da sie ja nun bezahlt werden mĂŒssten). Die GeschĂ€ftsfĂŒhrung will aber erst Tariflöhne zahlen, wenn die Teilzeitler einen neuen, absurd schlechten Arbeitsvertrag unterschreiben (nur noch 10 Wochenstunden, trotzdem NebentĂ€tigkeit nur mit Genehmigung; „entsprechende Anpassungen“ ohne Spezifizierung, mit denen man sich mit Unterschrift einverstanden erklĂ€rt etc.). GlĂŒcklicherweise weigern sich die meisten MitarbeiterInnen, das zu unterschreiben. Auf einen Eintritt bei ver.di, die Alternative, hat keiner Lust. D.h., der eigentlich zu geltende Tarifvertrag mĂŒsste auch jetzt noch erst erkĂ€mpft werden. Die Vollzeitler dagege kriegen nur einen Zusatz zu ihrem Vertrag, in dem steht, dass der Tarifvertrag Anwendung findet.

2. Im FlĂ€chentarif gibt es die Abstufung nach Berufsjahren (das gab es im ĂŒbrigens Haustarifentwurf der FAU nicht – gleicher Lohn fĂŒr gleiche Arbeit –; dort war ein hohes Lohnniveau fĂŒr alle anvisiert). Im Babylon wird nur die unterste Einstufung bezahlt. FĂŒr erfahrene Service-Mitarbeiter gĂ€be es z.B. nach FlĂ€chentarif 8,37 Euro, im Babylon aber nur 7,74. FĂŒr erfahrene VorfĂŒhrer versprochen wurden 11,52 Euro, im Babylon 9,03. Zulagen fĂŒr die Arbeit in mehreren SĂ€len entfallen. Das wĂ€ren fĂŒr Service-Leute 13 bis 17 Cent, fĂŒr VorfĂŒhrerInnen 48 bis 61 Cent die Stunde mehr.

3. Die tÀgliche Mindestarbeitszeit wurde von vier auf drei Stunden gesenkt, was die Einkommensmöglichkeiten beschneidet.

4. In den DienstplĂ€nen soll nicht das Ende der Schicht stehen, sondern „das voraussichtliche Ende“, was den BeschĂ€ftigen mehr FlexibilitĂ€t abverlangt.

5. Taxikosten-VegĂŒtung bei Nachtarbeit entfĂ€llt, was besonders das SicherheitsbedĂŒrfnis weiblicher KollegInnen untegrĂ€bt.

6. Mehrarbeit wird nicht mit der anteiligen monatlichen GrundvergĂŒtung und einem Aufschlag von 25%, sondern nur mit einem pauschalen Aufschlag von 1,50 Euro pro Stunde bezahlt (Mehrarbeit ist das, was ĂŒber 38 h pro Woche hinaus geht)

7. Nachtarbeit wird nicht mit 50% Aufschlag nach 23 Uhr, sondern erst ab 24 Uhr und nur mit pauschalen 1,50 Euro Aufschlag vergĂŒtet

8. Muss an eigentlich arbeitsfreien Tagen gearbeitet werden, wird nicht die anteilige monatliche GrundvergĂŒtung mit einem Aufschlag von 50% bezahlt, sondern nur ein Aufschlag von 0,50 Euro.

9. Es dĂŒrfen nicht nur 10% der AngestelltenverhĂ€ltnisse befristet sein, sondern 20 %.

10. Der Punkt Arbeitnehmer-Haftung, die nur bei Vorsatz oder grober FahrlÀssigkeit greift, wird eindeutig nicht auf Kassendifferenzen angewandt. Dies entgegen der klaren Forderung der Babylonier, eine Mankogeldregelung in den Tarif aufzunehmen, weil dies immer wieder ein Problem der BeschÀftigten darstellte.

11. Löhne und GehÀlter werden nicht bis spÀtestens dem 7. des Folgemonats gezahlt, sondern zum 10.

12. Die Jahressonderleistung von 700,- Euro (fĂŒr Teilzeitler anteilig) entfĂ€llt und soll im Oktober 2010 nur fĂŒr ver.di-Mitglieder (momentan ganze zwei!) neu verhandelt werden.

13. Eine Schiedskommission wird nicht eingerichtet.

14. Die Löhne steigen bis Tarifsvertragsende, also bis 31.12.2010, gar nicht (im FlÀchentarif: um bis zu 0,14 Cent/h)

15. Das Kleidergeld von 17,- Euro monatlich wird nicht gezahlt.

16. Sonstige Zulagen (mehrere SĂ€le, Filmabrechnung etc.) werden nicht gezahlt.

17. PraktikantInnen sollen wie Auszubildende mit 519,- Euro/Monat bezahlt werden und keine der ĂŒblichen Service- oder VorfĂŒhrtĂ€tigkeiten leisten. Konsequenz: keine PraktikantInnen.

18. Die KĂŒndigungsfrist umfasst drei Monate erstmals ab 31.12.2011.

19. FĂ€llt auch nur ein Teil der kommunalen Förderung fĂŒr die Löhne weg, hat der Arbeitgeber ein SonderkĂŒndigungsrecht von vier Wochen zum Monatsende. Dann hat der Haustarif noch nicht mal eine Nachwirkung! Beide Seiten „verpflichten“ sich, nur innerhalb der KĂŒndigungsfrist neue Verhandlungen zu starten.

 

Insgesamt ein rundum arbeitgeberfreundlicher Tarifvertrag, vom sogenannten „Steuerzahler“ bezahlt, mit minimalen Verbesserungen fĂŒr die BeschĂ€ftigten. 50 Cent statt 50 %. Zum Teil 50 % unter dem FlĂ€chentarif. Konkretes Beispiel: Einem erfahrenen FilmvorfĂŒhrer, der nach 23 Uhr zwei Projektionen betreut, stĂŒnden gemĂ€ĂŸ Verdi-Bundestarifvertrag ab Juli nĂ€chsten Jahres rund 18 Euro zu. Es sei denn er arbeitet im Babylon Mitte. Hier, im einzigen vom Berliner rot-roten Senat mitfinanzierten Kino, ist dieselbe Arbeit laut Verdi-Haustarifvertrag nur die HĂ€lfte, gut 9 Euro wert.

Geschrieben

Und ? Bei StarMaxx bekommt man i.d.R. auch nicht mehr, dazu die unzÀhligen kleinen Klitschen wo noch pro Vorstellung gezahlt wird.

 

Mit den v**.d* BeitrÀgen finanziert man in erster Linie das Luxusleben vom Vorstand, aber auch das sollte bekannt sein.

Geschrieben

Also ich kenne etliche Kinos, da bekommt der VorfĂŒhrer (als Aushilfe) zwischen 6 und 7 Euro und Festangestellte bei 173 Stunden im Monat zwischen 1500 und 1600 Euro Brutto.

Geschrieben
Und ? Bei StarMaxx bekommt man i.d.R. auch nicht mehr, dazu die unzÀhligen kleinen Klitschen wo noch pro Vorstellung gezahlt wird.

 

Mit den v**.d* BeitrÀgen finanziert man in erster Linie das Luxusleben vom Vorstand, aber auch das sollte bekannt sein.

 

Im Babylonkino ist nur EINER bei v**.d*

alle anderen sind bei der FAU - die wurde aber per Gericht auf Antrag der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Babylons Grossmann und Hackel verboten...,,

 

 

v**.d* hat im Babylon einen Tarifvertrag abgeschlossen - der weit hinter den "normalen" TarifvertrÀgen von v**.d* liegt....

 

Die "Erhöhung" der Löhne wird vom Senat aka den Steuerzahlern bezahlt.

 

Ist das bei StarMaxx auch so, dass die Angestellten ĂŒber die Stadtverwaltung Lohnerhöhungen bekommen? Und die anderen, die kleinen Kinos auch?

 

Normalerweise nennt man so was Wettbewerbsverzerrung durch Protektionismus...

Geschrieben
Also ich kenne etliche Kinos, da bekommt der VorfĂŒhrer (als Aushilfe) zwischen 6 und 7 Euro und Festangestellte bei 173 Stunden im Monat zwischen 1500 und 1600 Euro Brutto.

 

dAS WÜRDE DIR IM bABYLON NICHT PASSIEREN denn dort gilt:

 

3. Die tÀgliche Mindestarbeitszeit wurde von vier auf drei Stunden gesenkt, was die Einkommensmöglichkeiten beschneidet.

Geschrieben
Insgesamt ein rundum arbeitgeberfreundlicher Tarifvertrag, vom sogenannten „Steuerzahler“ bezahlt, mit minimalen Verbesserungen fĂŒr die BeschĂ€ftigten. 50 Cent statt 50 %. Zum Teil 50 % unter dem FlĂ€chentarif. Konkretes Beispiel: Einem erfahrenen FilmvorfĂŒhrer, der nach 23 Uhr zwei Projektionen betreut, stĂŒnden gemĂ€ĂŸ Verdi-Bundestarifvertrag ab Juli nĂ€chsten Jahres rund 18 Euro zu. Es sei denn er arbeitet im Babylon Mitte. Hier, im einzigen vom Berliner rot-roten Senat mitfinanzierten Kino, ist dieselbe Arbeit laut Verdi-Haustarifvertrag nur die HĂ€lfte, gut 9 Euro wert.

 

Also das mit den 18€ klingt ja ganz nett....aber welches "kleine" Kino wĂŒrde das Bezahlen ??? Ok in einer Grossstadt nach Ortsklasse S eventuell und dann auch nur wenn es wirklich gut lĂ€ut. Und der Rest ??? Es gibt kaum noch Kinos die nach dem Bundesttarifvertrag fĂŒr Kinos bezahlen...und die wenigen die es noch machen ist nach jeder Tarifrunde die Möglichkeit gegeben aus der Tarifanbindung auszusteigen. Was dann jetzt so nach und nach bestimmt mehrere machen werden weil sie geld sparen wollen. Und dann hat man weder als v***i mitglied noch als nicht Gewerkschafter die möglichkeit sich zu wehren. Ok 9€ ist wirklich nicht viel Geld und das der Vertrag der da ausgehandelt wurde auch nicht wirklich freundlich ist ist klar....aber wenn die Mitarbeiter wirklich unzufrieden sind werden sie sich zur nĂ€chstbesten möglichkeit etwas anderes suchen oder was meint ihr ???

Geschrieben
Also ich kenne etliche Kinos, da bekommt der VorfĂŒhrer (als Aushilfe) zwischen 6 und 7 Euro und Festangestellte bei 173 Stunden im Monat zwischen 1500 und 1600 Euro Brutto.

Na, das Kino möchte ich auch mal gerne sehen, das heutzutage noch solche Traumlöhne sowohl an Aushilfen als auch an Festangestellte zahlt.

Da sieht die RealitÀt doch eher anders aus. Leider!

Geschrieben

Ich kenne einen super Trick fĂŒr die FilmvorfĂŒhrer des Babylon, die 18,-- die Std. verdienen wollen:

 

Nicht im Babylon arbeiten!!! Alle anderen Kinos in Deutschland zahlen locker 18,-- € + Taxi + PrĂ€mie + Essensgeld und wenn kein Taxi frei ist eine Übernachtung im Luxushotel und es gibt garaniert etliche freie Stellen. Ich wĂŒrde dann direkt 22,-- € verlangen lol.

 

Mensch Leute, auf welchen Planeten lebt ihr denn? Am besten das Babylon dicht machen, dann gibts auch kein Gejammer mehr!!

Geschrieben

Also ein bißchen mehr als Verachtung und resignierte SprĂŒche sollten schon drin sein, wenn sich Kollegen fĂŒr bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Oder arbeiten die Leute die hier schreiben wirklich alle nur aus Spaß?

Wer seine FĂ€higkeiten einsetzt um Werte zu schaffen, sowie letzten Endes auch Profite fĂŒr seinen Arbeitgeber, der sollte auch Forderungen stellen dĂŒrfen. Der sollte vielleicht sogar verstehen, dass Forderungen gestellt werden mĂŒssen, um Standards zu halten. Das ist genauso wie in der QualitĂ€tssicherung - besser einen Schritt voraus sein, als spĂ€ter Schadensbegrenzung betreiben. Die "zum glĂŒck hab ich noch nen job"- MentalitĂ€t hat noch niemanden gerettet.

Geschrieben

sehe ich genauso wie cinemartin,

 

wir praktizieren hier in D doch keine Sklavrei.

 

Wenn das jemandem nicht passt, kann er sich doch gerne mit Hilfe seiner fundierten Ausbildung einen besseren Job suchen oder?

 

DafĂŒr kommt man in Deutschland nicht in Haft

Geschrieben

Wobei ich zu dem Tarifvertrag vom Babylon noch was sagen will: Also ich habe jahrelang im Schichtsystem (Nicht FilmvorfĂŒhrer) gearbeitet. Und die SpĂ€tschicht endete so gegen Mitternacht. Von Taxikosten war da keine Rede. Schichtzuschlag auch nicht. DafĂŒr Freizeitausgleich.

Geschrieben
Ich kenne einen super Trick fĂŒr die FilmvorfĂŒhrer des Babylon, die 18,-- die Std. verdienen wollen:

 

Nicht im Babylon arbeiten!!! Alle anderen Kinos in Deutschland zahlen locker 18,-- € + Taxi + PrĂ€mie + Essensgeld und wenn kein Taxi frei ist eine Übernachtung im Luxushotel und es gibt garaniert etliche freie Stellen. Ich wĂŒrde dann direkt 22,-- € verlangen lol.

 

Mensch Leute, auf welchen Planeten lebt ihr denn? Am besten das Babylon dicht machen, dann gibts auch kein Gejammer mehr!!

habe selten so einen unqualifizierten schwachsinn gelesen!!!

du gehst dann wohl fĂŒr ne tĂŒte nĂŒsse arbeiten, was?

Geschrieben
habe selten so einen unqualifizierten schwachsinn gelesen!!!

du gehst dann wohl fĂŒr ne tĂŒte nĂŒsse arbeiten, was?

 

das war nicht schwachsinnig sondern sarkastisch..hast Du wohl nicht gemerkt wie??? FĂŒr 9,-- € bekommt man ĂŒbrigens einige TĂŒten NĂŒsse

 

ups wahrscheinlich verstehtst Du das auch wieder nicht

 

....und gewöhn Dir einen anderen Ton an......

Geschrieben
habe selten so einen unqualifizierten schwachsinn gelesen!!!

du gehst dann wohl fĂŒr ne tĂŒte nĂŒsse arbeiten, was?

 

das war nicht schwachsinnig sondern sarkastisch..hast Du wohl nicht gemerkt wie??? FĂŒr 9,-- € bekommt man ĂŒbrigens einige TĂŒten NĂŒsse

 

ups wahrscheinlich verstehtst Du das auch wieder nicht

 

....und gewöhn Dir einen anderen Ton an......

ja sarkastisch auf jeden fall, aber im subtext las ich schwachsinn: was beschwerst du dich, den babylon leuten gehts doch ganz gut! Eigentlich war dein text auch eher zynisch, als sarkastisch...

 

der ton war ok wenn jemand unqualifizierten schwachsinn schreibt, wird man das kind doch auch wohl beim namen nennen dĂŒrfen?! :wink:

hier ist der deal: du schreibst keinen schwachsinn mehr und ich Àndere dann meinen ton, okay? :D

ansonsten mĂŒsstest du deine beitrĂ€ge vielleicht besser als nicht 100%ernstgemeint kennzeichnen...

Geschrieben
Muss der Arbeitgeber nicht nur dann Taxikosten etc. erstatten wenn der Dienstschluss nach dem Betriebsende der "Öffis" liegt ?

korrekt!

So etwas ist mir neu - davon habe ich noch nichts gehört.

Ist bspw. mein Auto mal kaputt, dann marschiere ich die paar Kilometer nach der SpĂ€tvorstellung am Wochenende zu Fuß nach Hause.

Taxikosten? Ich habe doch keine Lust mich entweder auslachen oder raus schmeißen zu lassen.

Geschrieben

auf dem land herrschen schon immer andere zusÀnde, aber in der stadt hat es noch vor nicht allzuvielen jahren einfach zum guten ton gehört, dass man nach spÀtvorstellungen (soweit ich mich erinnere wars nach 12) ein taxi bezahlt bekommen hat. aber unsere resignierten kollegen scheinen sich masochistischerweise gerne damit abzufinden, dass heute als luxus gilt was nicht lange her noch normal war. nun dann.

Geschrieben

Der Anspruch auf Erstattung der Taxikosten leitet(e) sich aus den TarifvertrĂ€gen ab. Bevor jetzt mancher leuchtende Augen bekommt, sollte er mal schauen unter welchem Tarifrecht er fĂ€llt (bzw. ob ĂŒberhaupt) und wie das da geregelt ist. Da es mittlerweilen viele BeschĂ€ftigte ohne Tarifbindung gibt, sollte man mal ĂŒber die Einrichtung von BetriebsrĂ€ten nachdenken oder den ggfs. existierenden mal Anstoßen, dass sie Verhandlungen ĂŒber die betriebliche Lohngestaltung aufnehmen. Der Druck einer drohenden Betriebsvereinbarung hat schon so manch harte Nuss weich werden lassen ;-)

 

Edit -> konnte Tarif mit V nicht so stehenlassen ;-)

Geschrieben
auf dem land herrschen schon immer andere zusÀnde, aber in der stadt hat es noch vor nicht allzuvielen jahren einfach zum guten ton gehört, dass man nach spÀtvorstellungen (soweit ich mich erinnere wars nach 12) ein taxi bezahlt bekommen hat. aber unsere resignierten kollegen scheinen sich masochistischerweise gerne damit abzufinden, dass heute als luxus gilt was nicht lange her noch normal war. nun dann.

Heutzutage gehört es doch schon fast zum Luxus, seine Arbeitsstelle - und damit beziehe ich mich nicht nur auf unsere Branche - behalten zu dĂŒrfen.

Bevor ich da den sprichwörtlichen "Strich in meiner Kaderakte" riskiere, gehe ich lieber zu Fuß und spreche noch nicht einmal (eventuell wohl mögliche?) NachtzuschlĂ€ge an. Mit Masochismus hat das, meiner Meinung nach, wenig zu tun. Gerade in Zeiten, wo der arbeitende Mensch als grĂ¶ĂŸter Kostenfaktor bei der Gewinn-Verlust-Rechnung als erstes zur Disposition steht, nenne ich das eher Selbsterhaltungstrieb.

Geschrieben

ja bloß damit sichert man seinen arbeitsplatz auch nicht, und wo willst du die grenze ziehen zwischen diesem selbsterhaltungstrieb und dem, was man kriecherei nennt?

Geschrieben

nunja manchmal sollte man auch aufstehen und fĂŒr sein recht kĂ€mpfen und nicht seinen kopf, aus angst um den job, in den sand stecken, auch wenn es nur bei ganz kleinen dingen bzw. in ganz kleinen schritten ist...

 

deswegen gebe ich odiug und seiner forderung nach betriebsrÀten auch völlig recht!

 

selbst in s-klasse stÀdten wird wohl kaum noch einer die taxiregelung ausschöpfen, aber um diese geht es hier ja auch gar nicht vornehmlich, sondern um den vergleich hdf-btv und babylon-tv und da schneidet das babylon in allen punkten VIEL schlechter ab!!!

Geschrieben
Odiug hat folgendes geschrieben:

Der Anspruch auf Erstattung der Taxikosten leitet(e) sich aus den TarifvertrÀgen ab.

Ja, aus gutem Grund. Ist auch in vielen anderen Branchen so Usus, Tarifvertrag hin oder her, nach Ende der SpĂ€tschicht (oder, bei Angestellten, wenn es wieder mal lĂ€nger geworden ist), die Kosten fĂŒr ein Taxi zu ĂŒbernehmen. Kenne ich auch so von einigen Kinos. Geht auch gar nicht anders, wenn autolose Mitarbeiter auf ÖNV angewiesen sind, der aber gar nicht mehr fĂ€hrt – oder nur noch in stark ausgedĂŒnnten Intervallen. Ein halbwegs verantwortungsvoller Arbeitgeber lĂ€sst seine Mitarbeiter (vor allem weibliche Mitarbeiter) nicht nachts ewig an irgendeiner lausigen Nachtbushaltestelle stehen.

Was diesen Sicherheitsaspekt betrifft: Weiß nicht, ob es anderswo auch so war, aber frĂŒher durften bei den UFA-Kinos in Hamburg keine weiblichen VorfĂŒhrer die SpĂ€tschicht ĂŒbernehmen – weil die sonst, nachdem die KassenkrĂ€fte gegangen waren, alleine bis zum Schluss der SpĂ€tvorstellung dort gewesen wĂ€ren. Das war selbst dem alten Riech zu heikel, was immerhin auch mal hervorgehoben werden kann.

 

 

 

 

E VII b hat folgendes geschrieben:

Ist bspw. mein Auto mal kaputt, dann marschiere ich die paar Kilometer nach der SpĂ€tvorstellung am Wochenende zu Fuß nach Hause.

Ja, deine kleine Welt... in der kannst du auf dem nĂ€chtlichen Nachhauseweg ja auch nicht vergewaltigt werden. Ist bei dir jedenfalls recht unwahrscheinlich – im Gegensatz zu weiblichen Kinomitarbeitern, die nach Dienstende durch die Nacht latschen mĂŒssen, weil ihnen 12 Euro fĂŒr ein Taxi verweigert werden.

 

 

 

Pepu hat folgendes geschrieben:

Also ich kenne etliche Kinos, da bekommt der VorfĂŒhrer (als Aushilfe) zwischen 6 und 7 Euro und Festangestellte bei 173 Stunden im Monat zwischen 1500 und 1600 Euro Brutto.

Kennen wir alle. Diese Löhne sind der Hauptgrund fĂŒr die im Schnitt niedrige Kompetenz. Wenig Kompetenz kostet eben wenig Lohn. Ausnahmen natĂŒrlich möglich.

Ein weiteres Ergebnis der niedrigen Löhne ist die hohe Fluchtrate unter FilmvorfĂŒhrern, was die VorfĂŒhr-Kompetenz noch mal krĂ€ftig senkt, durch Mangel an Erfahrung der Neueingestellten - die allzuoft auch schon nach kurzer Zeit weiterziehen. Kann man ihnen nicht ĂŒbel nehmen, jeder Kellner bekommt mehr Geld.

Geschrieben
Ja, deine kleine Welt... in der kannst du auf dem nĂ€chtlichen Nachhauseweg ja auch nicht vergewaltigt werden. Ist bei dir jedenfalls recht unwahrscheinlich – im Gegensatz zu weiblichen Kinomitarbeitern, die nach Dienstende durch die Nacht latschen mĂŒssen, weil ihnen 12 Euro fĂŒr ein Taxi verweigert werden.

Das hat mit meiner "kleinen Welt" nichts zu tun - vielmehr mit dem real existierenden Kapitalismus mit allen seinen dazu gehörenden "AuswĂŒchsen".

Ich gebe Dir aber vollkommen Recht, wenn Du den Sicherheitsaspekt fĂŒr weibliche - aber auch fĂŒr mĂ€nnliche Mitarbeiter - ansprichst.

Aber auch unsere MĂ€dels machen ohne Murren Schlußdienst, gehen dann entweder zu Fuß, fahren mit dem Fahrrad oder, wenn der diensthabende VorfĂŒhrer mit dem Auto da ist, werden sie von ihm zu Hause abgesetzt.

 

Das wird seitens des Arbeitgebers als vollkommen normal hingenommen.

Gegebenenfalls wird dann argumentiert: "Ihr mĂŒĂŸt hier doch nicht arbeiten - sucht Euch dann einen Job, bei dem Ihr um 17 Uhr Feierabend habt".

 

Sag(t) jetzt bitte nicht, das sei ein Einzelfall ... Das wird in vielen anderen Kinos auch nicht anders aussehen, zumal die in sehr hohem Prozentsatz dort arbeitenden AushilfskrÀfte sowie ohne jegliche Rechte und jederzeit und beliebig ersetzbare und austauschbare "Sklaven" sind.

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