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Es ist nicht möglich, für alle Zuschauer und Zuhörer exakt synchron vorzuführen. Lebendige Aufführung kommt auch nicht bei allen gleichzeitig an. Dennoch, Filmvorführerinnen und -vorführer sollten genau wissen, woraus das Synchron(itäts)konzept im Kino besteht. Hier meine Übersicht:

 

Man ist beim Aufstellen der Norm (A. M. P. A. S., 1932) von einem Modellsaal ausgegangen, der 100 Fuß Projektionsdistanz hat und 90 Fuß lang ist, das sind gut 30 bzw. knapp 27½ Meter. Es wurde angenommen, es solle in Saalmitte perfekt synchroner Eindruck herrschen, also 45 Fuß (13,7 m)von der Bildwand entfernt. Mit Einbezug eines geringen Abstandes zwischen Bildwand und Lautsprechern dahinter ist die Rede von 47 Fuß (14,3 m) bis Saalmitte. Da steht die so genannte Pistolenreihe.

 

Damit in dieser Sitzreihe glaubhaft Tonfilm stattfindet, überlegen wir, daß bei der Bildfrequenz 24 pro Einzelbild 19 mm Tonspur abläuft. In 1/24 Sekunde läuft der Schall bei Lufttemperatur 20 Grad Celsius 14,3 Meter weit (Wellenfront). Wir wissen also, daß Saal und Film zusammenpassen. Schließlich spannen wir die Kopie unter 20 Filmschritten Abtastabstand in den Projektor (Startband). Woher aber kommen die 19 Millimeter Unterschied?

 

Von der Kopie. Nach ISO 2939 soll der zu einem bestimmten Bild gehörende Ton 21 ± 0,5 Filmschritte vorgezogen aufbelichtet sein. Das können wir nachprüfen, so lange Start- und Endband nicht abgeschnitten respektive noch vorhanden sind. Sekunde Zwei vor dem Inhalt trägt in der Bildspur die Ziffer 2 (ISO 4241) und in der Tonspur über die Länge von 19 mm ein 1000-Hertz-Sinussignal (Pip). Anhand dieser Marken können wir Abweichungen festhalten und beim Einspannen jedes Aktes korrigieren. Die Arbeit der Kopisten sollte zu 84 Lochabständen Tonvorzug führen. Wir vervollständigen mit unserer Arbeit die technische Basis aller an Tonfilmen Mitwirkenden.

 

Auf 20 Filmschritte Abtastabstand einspannen: Den Projektor mit dem Handrad auf den Anfang eines Zyklus’ stellen — die Schaltrolle kommt zum Stillstand und die Hinterkante der Blende gibt gerade das Bildfenster frei. Bildmarke des Startbandes vor das Bildfenster setzen, Filmbahn schließen, Rest einspannen. Beim Ausziehen der Filmschleife an der Schaltrolle, den Film also gegen den Nachwickler gespannt, muß der Kopfbildstrich des mit der Tonstartmarke versehenen Bildes unter dem Lichtspalt liegen. Man kann auch auf Mitte Zyklus einspannen (Blende geschlossen), so daß die Tonstartmarke selbst unter dem Lichtspalt steht. Jeder Lochabstand Versatz bewirkt Verschiebung der Pistolenreihe um eine Sechsundneunzigstel Sekunde (bei Tempo 24), das heißt um rund 3,6 Meter. Anpassung an die Saalgröße!

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