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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo allerseits!

 

Ich habe vor einigen Jahren schon einmal zu diesem Thema geschrieben.

Damals war die Resonanz aber sehr gering und es waren auch noch nicht so

viele Ostdeutsche Filmvorführer hier vertreten.

 

Es geht um eine Orwo Kopie von 1989, die das Phänomen aufweist, das sie sehr starke Adhäsionskräfte aufweist. Führt man sie auf einer Anlage mit Spulenturm vor (Stahldrahtspulen), so wandert der Film immer von einer seite der Spule zur anderen und versucht dabei an den Speichen der Spule seitlich hochzulaufen. Er klebt quasi so aufeinander, das er sich seitlich nicht verschieben kann.

 

Das Kuriose daran. In der Maschine selber läuft er super durch. Er riecht auch nicht nach Essig, hat keine Farbveränderungen und fühlt sich auch nicht klebrig an. Nur wenn er beim aufwickeln mit seinem eigenen Material in Berührung kommt , dann pappt er aufeinnander wie Klebeband.

 

Somit ist ein abspielen nur unter schwierigen Bedingungen möglich.

 

Deshalb meine Frage insbesondere an die Ostdeutschen Vorführer, die sich ja mit diesem Material besser auskennen.

Gibt es eine Möglichkeit dieses Material wieder glatter bzw rutschiger zu bekommen?

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Was zum Teufel ist denn das Zelluloseacetobutyrat?

 

Ist das schlimm ? kann man da was machen? Oder Kopie verschrotten?

 

Ich hätt es sonst mal mit Vitafilm versucht. Das Filmguard ist wohl in Deutschland nicht zu beziehen. Und ich wollte auch nicht so einen riesen Aufwand betreiben.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Hallo, Thomas007!

 

Tja, es gibt eben nicht nur Acetylcellulose oder Cellulosacetat als Filmträger. Wie unsereins weiß, gab es zuerst die Nitrocellulose, die Erfindung von Prof. Alexander Parkes. Der verkaufte sein Patent an die Brüder Hyatt, die daraus das Celluloïd machten, wenigstens kaufmännisch. Technisch besteht kaum ein Unterschied zwischen Parkesine und Celluloid. Stevens* fand das Lösungsmittel dafür, Isoamylacetat. Schließlich erfand Hannibal Goodwin mit allen diesen Zutaten den biegsamen durchsichtigen Film.

 

Schlecht brennend bis schwer entflammbar sind die Ester von Cellulosederivaten, eben -acetat, -propionat, -butyrat, acetobutyrat und anderes mehr. Den langsamen Durchbruch machte man mit dem Polyester PETP, das so geile Wirkung hat, wenn man es Laien vorspricht: Polyethylenterephthalat. Es ist eher bekannt als PET.

_________________

* John H. Stevens, Newark NJ; Celluloid Manufacturing Co., New York NY

Anmeldung: 24. Juni 1882, Patente vom 19. Dezember 1882:

US 269’340, 269’343 und 269’344 (zusammengehörig)

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Also mit anderen Worten kann man nichts drann machen.

Liegt an der Trägersorte, die eben so stumpf ist und diese Eigenschaften des nicht rutschens hat.

 

Dann möchte ich aber in der ehemaligen DDR kein Vorführer gewesen sein.

Zumindest nicht im Spulenbetrieb. Mag ja sein ,das es mit Telleranlagen besser geht.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Wie unsere Kollegen aus der ehemaligen DDR bestätigen werden, war bis zur Wende flächendeckend der 4er Filmkern eingeführt. Alle Kopien kamen vom Progress-Umschlag auf 100-mm-Kernen und konnten somit aus der Dose in die Dose gespielt werden. Teilbare Spulen, und hopp!

 

Natürlich gab es bei Orwo wegen Materialmangels und anderen schwer erklärbaren Zusammenhängen Zwänge. Das Lösungsmittel für Celluloseactat, Methylenchlorid, konnte nicht so eingesetzt werden wie etwa bei Eastman-Kodak, Agfa-Gevaert, Ilford und Fuji. Manchmal fehlte es an Geld, um bestimmte Anlagen zu beschaffen, die das Filmherstellerleben schöner machen.

 

Probiere trotzdem die empfohlenen Produkte! Mein Rat wäre, statt Spulen große Kerne zu verwenden, auf denen eine vom Film umschlungene Flanschrolle reitet, gleich wie bei den amerikanischen Glattwicklern.

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Ich spiele auf 2X 2000m 145er Kern.

 

Und eigendlich tritt es nur am Anfang auf wärend der ersten 100-150m.

Danach läuft die ganze Rolle prblemlos durch.

 

Nur wenn man nicht aufpasst knicken während dieser Phase die Filmkanten ein und er ist hinn. Bis jetzt ist es mir immer gelungen das zu verhindern, indem ich den Film mit der Hand nachgefürt habe. Ich habe schon extra zwei Umlenkrollen ganz nah am Spulenrand installiert, was auch Besserung brachte. Aber ganz weg bekommt man es eben doch nicht.

Werde aber weiter experimentieren und Berichten.

 

Trotzdem vielen Dank für deine Erklärungen.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Hallo Jens!

 

Ich kann den Kern nicht dicker machen, da die Spulen randvoll sind und ich keine größeren besitze.

 

Das Material ist weder Spröde noch geschrumpft. Läuft auch nicht auf 4000m Spulen mit großem Kern. Haben wir schon beim Kumpel ausprobiert.

 

Das habe ich nur bei dieser einen Orwo Kopie. Es ist schon so wie Filmtechniker geschrieben hat. Das liegt am minderwertigen ORWO Material.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Filmguard gibts bei Jack Roe in UK, 900ml zu 27,73€, plus nicht unerhebliche Portokosten (bei mir 15,81€, da waren aber auch noch Cleanig-Pads bei) - ABER: ein echt geiles Zeugs, riecht etwas streng (wundert mich nicht) und macht einen verdammt guten Job, Filmlauf wird leiser, Film bleibt sauber, Abrieb geht gegen Null, Statik ist schlichtweg nicht mehr vorhanden. MMn eine sinnvolle Investition.

Vogel

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