Film-Alter bestimmen

[Gast Marc]

Hi Ihrs :)

 

Nicht direkt Kino-relevant aber Film-relevant..

 

Ich habe hier einen 16mm-Film, den ich vor einigen Jahren geschenkt bekommen habe. Laut Filmdaten (Heftchen, Suche im INet usw..) ist er von 1938. Das Filmmaterial ist beidseitig perforierter "Voigtlaender Sicherheitsfilm", es riecht ein wenig seltsam, aber nicht nach Essig o.ae., und ist auf einer schwarzen Blechspule (eine dieser ganz alten).

Der Film sieht auf der Leinwand aus wie frisch aus dem Kopierwerk, keine Kratzer, nur eine Klebestelle in der Mitte. Ein Kollege meinte nun der Film koenne unmoeglich 60 Jahre alt sein und es waere wohl wahrscheinlicher dass es sich um eine kuerzliche gemachte Kopie handelte.

Wie erkenne ich wie alt das Filmmaterial ist? Das Voigtlaender am Rand

koennte ja auch durchaus mitkopiert worden sein, und damit u.U. kein Indiz fuer das Alter des Materials...

 

cu

Marc

[markro]

hi Marc,

 

einfach mal ein kleines Stück Film abschneiden und anzünden.

Wenns brennt ist es Nitro-Film und das Alter könnte stimmen.

 

gruß

 

markro

[Florian]

Lieber Marc,

 

gratuliere zu Deinem filmhistorischen Kleinod, denn, Du wirst es nicht glauben, der Film ist wirklich von 1938.

Voigtlaender Sicherheitsfilm wurde bis Mitte der vierziger Jahre erzeugt, wobei Voigtlaender den Film nur "emulsionierte", d.h. die fotografische Schicht aufbrachte. Das Rohfilmmaterial stammte von AGFA.

Noch ein dezenter Hinweis: Schmalfilm (16 mm, 9,5 mm etc.) ist ausschließlich Sicherheitsfilm, da diese Formate ja eigentlich für den Amateurbereich entwickelt worden sind. Die "Brandprobe" kann daher entfallen.

Beim 35 mm-Film gilt: Mit der Randmarkierung "Nonflam", "Safety", "S", oder auch nur "-" sollte das Material Sicherheitsfilm sein, OHNE derartige Zeichen NITRAT !

Zur Bestimmung des Alters des Filmmaterials gibt es auch von Erzeuger zu Erzeuger verschidene Randmarken (Link folgt, irgendwo hab ich den vergraben).

 

Liebe Grüße aus Wien,

 

Florian