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Geschrieben

Nun ja, kaum ist man auf einem Gebiet neu, gibt es Fragen über Fragen.

 

Wenn ich ein Foto mit einer Fotokamera machen möchte und eine 1/30s am Belichtungsmesser vorgebe, der Belichtungsmesser mir nun Blende 11 als korrekt anzeigt, habe ich ein richtig belichtetes Foto.

 

Ein Film ist ja nichts anderes als eine lange Reihenfolge von Fotos.

 

Wenn ich also nun weiss, dass meine Filmkamera mit 1/30s belichten wird, mache ich o. g. Messung, stelle Blende 11 an meiner Filmkamera ein und die Belichtung stimmt.

 

Ist das so oder gibt es weitere Filmkamera spezifische Besonderheiten?

Könnte ich mir jetzt nicht vorstellen, daher wusste ich nicht, ob ich diese dumme Frage nun wirklich stellen sollte...

 

Entschuldigung, wenn die Frage zuuuu dumm war.

Geschrieben

Wenn die 1/30 s als Belichtungszeit tatsächlich stimmt und die Filmempfindlichkeit korrekt auf den Bel-Messer übertragen/abgelesen wurde, sollte das so gehen.

Geschrieben

Deine Frage ist keineswegs dumm,l sondern klar formuliert.

 

Die Belichtungszeit ergibt sich beim Film aus zwei Faktoren:

 

1. Bildfrequenz

2. Offensektor der Blende (Umlaufblende, Schwingblende o.ä.)

 

Bei 24 Bildern und 180 Grad Offensektor beträgt die Belichtungszeit ziemlich genau 1/50 Sekunde. Bei 18 B/s liegst Du mit dem 1/30 gar nicht verkehrt.

 

Allerdings kommt es auf die Kamera an! Professionelle 35-mm-Filmkameras haben in der Regel 180 Grad oder weniger (meist einstellbar), Modelle mit Offensektor sind die Ausnahme (z.B. das Studio-Ungetüm Panavision R200).

 

Beim Schmalfilm ist es konstruktiv einfacher, schnellere (also kürzere) Transportphasen zu realisieren, weil weniger Masse bewegt werden muß. Die sogenannte XL-Technik (für eXisting light) erlaubte es in verbindung mit lichtstarken Objektiven, trotz damals eher niedrigempfindlichen Filmmaterialien noch bei Dämmerlicht aufzunehmen. Diese Kameras hatte bis zu 230 Grad Offensektor, was natürlich bei gleicher Bildfrequenz eine längere Belichtungszeit ergibt als bei einer 180-Grad-Kamera.

 

Übrigens gab es bei älteren Amateurgeräten auch Kameras mit viel kleinerem Offensektor, ich erinnere mich an sehr alte 16-mm-Modelle mit ca. 120 Grad Offensektor, was ein sehr simples und kostengünstiges Transportsystem erlaubte.

 

Es hängt also von der Kamera ab, die Du verwendest. Wenn Du die Belichtungszeit für die verwendete Frequenz kennst, stell sie am Belichtungsmesser ein und alles ist prima.

 

Praktisch würde ich Dir empfehlen, einmalig ein paar Filmmeter zu opfern und eine Farbtesttafel mit der Kombination Kamera/Belichtungsmesser auf Umkehrfilm aufzunehmen und in halben Blendenstufen schrittweise über- und unterzubelichten. Aus dieser Aufnahme kannst Du dann erkennen, was die beste Einstellung ist.

 

Wenn Du mehr über Belichtungsmessung wissen willst, empfehle ich das entsprechende Kapitel in Klaus Dieter Solfs Buch FILMEN (Daten im Thread http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=12616 ) oder noch besser das großartige Werk HANDBUCH DER LAUFBILD-FOTOGRAFIE - es gibt keine Tabelle, die Du dort nicht findest!

 

http://www.amazon.de/Handbuch-Laufbildphotographie-W-Jaklitsch/dp/321122355X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1279797235&sr=1-1

Geschrieben

Na dann lag ich ja richtig. Bell & Howell gibt in einer Bedienungsanleitung für die Filmo 70 (alle Modelle) bei 16B/s 1/28s als Belichtungszeit an.

Aufgerundet also 1/30s.

 

Ich wollte nur sicher gehen, da in der Grossformatfotografie z.B. noch der Faktor des Kameraauszugs (Balgenlänge) z.B. berücksichtigt werden muss, wass bei Kleinbild und Mittelformat nicht der Fall ist.

 

Hätte ja sein können, dass es bei Film etwas ähnliches gibt.

Nicht der Fall, umso besser :D

Geschrieben

Es gilt noch folgendes zu beachten:

Bei einer Spiegelreflex treffen bei der Belichtung 100% des

Lichts auf den Film

Bei Filmkameras kann das je nach Kamera-System anders sein,

wenn z.b. Licht für den Sucher umgelenkt/ausgespiegelt wird.

Geschrieben

Das ist richtig, betrifft aber nur in die Kamera integrierte Belichtungsmesser, die auf diesen Lichtverlust (für den Sucher abgezweigtes Licht) natürlich geeicht sein müssen.

 

Ein Bekannter hat vor Jahren einmal versucht, seine Elmo-Super-8-Kamera als Ersatz-Belichtungsmesser zu verwenden, um mit einer 16-mm-Kamera aus den 1920ern Aufnahmen zu machen. Er übertrug die Blendenzahl, die die Elmo-Automatik im Sucher anzeigte, auf die Einstellung der 16er Kamera - und bekam ordentlich fehlbelichtete Aufnahmen.

 

@Don Olafo mißt aber extern, weil seine B&H Filmo ja keinen Belichtungsmesser hat.

Geschrieben

Beisst sich das Argument nicht selbst in den Schwanz?

Wenn der Bel-Messer in der S8 Kamera sagt Blende 8 @ x ISO und 1/y s und an der 16 mm Kamera Material der selben Empfindlichkeit geladen ist und mit der selben Bel-Zeit und Blende gefilmt wird und das Material trotzdem fehlbelichtet ist, dann hieße das, dass Blende 8 bei gleicher Zeit und ISO an verschiedenen Kameras nicht die selbe Menge Licht durchlassen.

Und wenn dem so ist, wie wäre dann gewährleistet, dass das Übertragen der Blende von einem x-beliebigen externen Bel.-Messer (der die kameraspezifischen Eigenheiten ja gar nicht kennt) auf die Kamera die richtige Menge Licht durchlässt?

Wenn man nicht davon ausgehen kann, dass bei fester Zeit und ISO Blende 8 = Blende 8 ist... ?

 

Leichte Fehlbelichtungen könnte ich mir noch vorstellen, da ja tatsächlich bei den S8 Kameras (wie k.schreier anmerkte) für den Sucher was ausgespiegelt wird - und zwar permanent - also auch während der Film belichtet wird.

 

Meines Wissens ist der für den Sucher ausgespiegelte Anteil aber deutlich geringer, als der auf den Film kommende Teil. Also nicht 50 % Licht auf den Film, 50 % Licht in den Sucher, sondern mehr so in Richtung 80 % Licht auf den Film, 20 % Licht in den Sucher - eventuell sogar 90/10.

Nicht vergessen, der Spiegel oder das Prisma sitzt permanent im Lichtweg.

 

Somit würden 10-20 % Licht auf dem Film fehlen, da der Sucher (nicht wie bei Spiegelreflex) während der Belichtung weiterhin Licht bekommt. Nun könnte ja der Hersteller der S8 Kamera auf die Idee gekommen sein und diese fehlenden 10 % bereits in eine äquivalente Belichtungszeit "hineinkorrigiert" haben.

Sagen wir die Belichtungszeit der Kamera ist angegeben mit 1/30 s, da aber nur 90% des Lichtes durch die Blende tatsächlich auf den Film kommen, ist die tatsächliche Belichtungszeit etwa 1/27 s - eben 10 % länger, um den Verlust für die Ausspiegelung auszugleichen.

Vielleicht wird der Verlust auch einfach unter den Tisch gekehrt; es handelt sich ja vermutlich noch nicht mal um 1/4 Blendenstufe.

 

Also große Auswirkungen erwarte ich nicht.

Geschrieben

Hallo!

 

Das würde mich jetzt auch mal ernsthaft interessieren, ob ich davon ausgehen kann, dass Blende 8 auch Blende 8 heißt. ich fahre morgen mit meiner neuen Canon Zoom DS8 in den Urlaub und habe vor externe die Belcihtung zu messen, da ich nicht mehr überprüfen konnte ob die Belichtung der Kamera noch funktioniert. Ich gehe eigentlich davon aus, dass ich die gemessenen Werte einfach auf die Kamera übertragen kann. Ist das verkehrt, wenn meine Kamera ein Prisma zur Auspiegelung des Sucherbildes benutzt? Ich wäre um eine Antwort dankbar, viele Grüße!

 

Niklas

Geschrieben
Hallo!

 

Das würde mich jetzt auch mal ernsthaft interessieren, ob ich davon ausgehen kann, dass Blende 8 auch Blende 8 heißt. ich fahre morgen mit meiner neuen Canon Zoom DS8 in den Urlaub und habe vor externe die Belcihtung zu messen, da ich nicht mehr überprüfen konnte ob die Belichtung der Kamera noch funktioniert. Ich gehe eigentlich davon aus, dass ich die gemessenen Werte einfach auf die Kamera übertragen kann. Ist das verkehrt, wenn meine Kamera ein Prisma zur Auspiegelung des Sucherbildes benutzt? Ich wäre um eine Antwort dankbar, viele Grüße!

 

Niklas

 

Leute,

wie der Beli funktioniert und ob "das Prisma Licht abzweigt" etc., sowas geht buchstäblich am Allerwertesten vorbei.

Mal deutlich gesprochen.

In Bedienungsanleitungen jedes namhaften Herstellers stehen die zu der eingestellten Laufgeschwindigkeit passenden Zeiten. Verfügt die Kamera über eine Sektorenblende auch noch zu deren Öffnung.

Diskussion überflüssig.

Falls bei Dir keine Bedienungsanleitung vorhanden (bei Ebay fast der Normalfall) hast Du ein ernsthaftes Problem.

Nimm in dem Fall ein Gerät mit, das Du kennst.

Übrigens: Der "ders drauf hat" verfügt in jedem Fall über einen guten Handbelichtungsmesser.

Beste Grüße von

Manfred

Geschrieben

Blende 8 bedeutet, daß die geometrische Öffnung der Irisblende, also das eigentliche Loch der CAMERA OBSCURA, acht Mal kleiner ist als die Brennweite der Optik. Bei der Brennweite 56 mm müßte der Hersteller also dafür gesorgt haben, daß der Durchmesser der Blendenöffnung 7 mm beträgt, dies bei Einstellung der Optik auf Unendlich, d. h. ohne Auszug.

 

Man sollte einen am Beli abgelesenen Wert auf jeden Foto- und Filmapparat übertragen können. Bei der Filmkamera kommt noch ein besonderer Faktor hinzu, der aber kaum ins Gewicht fällt, nämlich daß der Umlaufverschluß nicht ganz dicht vor dem Film bzw. Bildfenster läuft. Der davon abhängige Öffnungswinkel ist, vom Hersteller berücksichtigt, leicht verkleinert.

 

Andere Faktoren, an die man denken muß, sind der wahre Durchlass von Licht eines optischen Systems, wie er bei der teuren professionellen Konstruktion berechnet ist. Man spricht von T-Öffnung, T- (Transmission) Wert. Blende 5.6 ist in der T-Reihe vielleicht 6.1, ganz nach dem jeweiligen Glas. Die Consumer-Kamera belichtet über den Brennweitenbereich ihrer Optik nicht ganz konstant, was manchmal mit f-Werten sogar angegeben wird: f = 8 — 48 mm, 1:1.8 — 1:2.7 oder so. Ebenso die veränderliche Form der Öffnung bei Katzenaugenblende und überhaupt bei kleiner Zahl an Blendenlamellen. Je mehr Lamellen, desto näher ist man am Kreis, umso aufwändiger und teurer aber auch das Ganze. Man kann das Fell nicht waschen, ohne es naß zu machen.

Geschrieben

Hallo!

 

Und vielen Dank für die schnellen Antworten. Die Bedienungsanleitung habe ich und mir ist klar mit welchen Zeiten die Kamera belichtet. Variable Sektorenblende hat das Teil. Da ich bisher imme rmit Spiegelreflexkameras gearbeitet habe, war ich als ich diese Diskussion hier gelesen habe kurz unschlüssig, ob ich was falsch machen würde, wenn ich die gemessenen Werte auf die Kamera übertrage. Dem schein nicht so zu sein und wenn dann ist die Abweichung wohl so gering, dass man sie vernachlässigen kann. Also vielen Dank nochmal!

 

Gruß, Niklas

Geschrieben
Übrigens: Der "ders drauf hat" verfügt in jedem Fall über einen guten Handbelichtungsmesser.

 

Pfff. Der "ders drauf hat" schätzt die benötigte Blende einfach gleich richtig! Und Chuck Norris hört den Sektorenwinkel sowieso am Laufgeräusch. (SCNR)

 

Aber mal im Ernst: Solche Aussagen sind doch Mist. Man kann auch ganz wunderbar mit dem eingebauten Belichtungsmesser filmen, so man dessen Genauigkeit mal verifiziert hat. Dazu reicht auch eine TTL-SLR, ein Blatt Zeitung und verschiedenes Licht. Und bei schwierigem Licht greift man eben ggf. einfach nach Gefühl ein bisschen ein.

 

Ohne Testfilm sichert auch der tollste Gossen Luna-Plus-2000-Ultra keinen Erfolg, denn dank des Zahns der Zeit muss eine 8 auf der Sucherinternen Blendenskala keineswegs eine Blende 8 im Objektiv bewirken.

 

Filmtechniker: Danke für die sehr interessanten Ausführungen.

Niklas: Schönen Urlaub Dir und gut Licht!

Geschrieben

 

Aber mal im Ernst: Solche Aussagen sind doch Mist.

 

Ohne Testfilm sichert auch der tollste Gossen Luna-Plus-2000-Ultra keinen Erfolg

 

Hallo,

ich will auf den Ton, den Du anschlägst nicht näher eingehen. Sollte das anhalten werde ich Dich zukünftig ignorieren.

 

Das mit dem Handbelichtungsmesser war an jene gerichtet, die in der glücklichen Lage sind die Blende an ihrer Kamera von Hand einstellen zu können. Und die werden sich freuen, wenn sie bei Ausfall des Kamerabeli mit dem Handbelichtungsmesser weitermachen können. Zum Beispiel. Diesen überprüfen können sie darüberhinaus. Bei mir bleibt der Handbeli jedenfalls im Gepäck.

 

Der zweite Satz oben ist eine Selbstverständlichkeit. Ich hätte schreiben können, "der ders drauf hat *eicht* seine Ausrüstung". Jeder "Edelfotoamateur" macht das. In meinem Fall hat das zur Konsequenz daß der Beli der Ligonie auf 17 ISO statt auf 18 ISO steht (Fuji Velvia).

 

Es gibt einen japanischen Beli der damit beworben wird, daß "die Kameramänner Hollywoods damit arbeiteten". Sollte dies zutreffend sein ist geklärt ob mein Rat Mist ist. Es ist ein Selenbeli und der hat einen interessanten Nachfolger mit "amorpher Zelle" (keine Batterie). Sowas würde ich mir von Gossen wünschen.

Beste Grüße von

Manfred

Geschrieben

Das nicht von Gossen wünschen, weil da sind Deutsche, und die wollen nicht mit Selen-Zellen fuddeln, weil die nach einiger Zeit Kontaktfehler zwischen Zelle und Kabel haben können, was man nicht so einfach beheben kann. Im Allgemeinen wird der Kontakt mit einer Neusilberfeder gesichert, löten kann man Selenschicht nicht.

:sleep:

Geschrieben
Das nicht von Gossen wünschen, weil da sind Deutsche, und die wollen nicht mit Selen-Zellen fuddeln, weil die nach einiger Zeit Kontaktfehler zwischen Zelle und Kabel haben können, was man nicht so einfach beheben kann. Im Allgemeinen wird der Kontakt mit einer Neusilberfeder gesichert, löten kann man Selenschicht nicht.

:sleep:

 

Hallo,

ich sprach vom Sekonic Studio Deluxe III L-398A. Der hat eine "amorphe Siliziumzelle" die ohne Batterie auskommt. Das Vorgängermodell mit Selenzelle war der L-398M.

Beste Grüße von

Manfred

Geschrieben

Gossen hat (oder hatte) auch Selen-Belichtungsmesser. An meiner Mamiya RB67 steckt zum Beispiel ein Sixtino 2.

Übrigens kann man erblindete Selen-Zellen auch nachfertigen lassen, sogar in Wunschgrößen -- ich hab da irgendwo noch den Namen einer Firma in England die das freundlich und bezahlbar macht.

 

Und Manfred: Es steht Dir absolut frei, mich zu ignorieren! :-)

Ich sehe nicht, was an meinem Ton falsch war -- der ist doch noch gemäßigter als Deiner? "Am allerwertesten vorbei" oder "Diskussion überflüssig" ist nichts, was Niklas bei seiner akuten und berechtigten Frage irgendwie konstruktiv weiterhelfen würde.

 

Und natürlich haben Handbelichtungsmesser ihre Berechtigung, man kann aber auch hervorragende Filme mit viel simplerem Equipment machen.

 

Schönes Wochenende!

Geschrieben
Gossen hat (oder hatte) auch Selen-Belichtungsmesser. An meiner Mamiya RB67 steckt zum Beispiel ein Sixtino 2.

Übrigens kann man erblindete Selen-Zellen auch nachfertigen lassen, sogar in Wunschgrößen -- ich hab da irgendwo noch den Namen einer Firma in England die das freundlich und bezahlbar macht.

 

Und Manfred: Es steht Dir absolut frei, mich zu ignorieren! :-)

Ich sehe nicht, was an meinem Ton falsch war -- der ist doch noch gemäßigter als Deiner? "Am allerwertesten vorbei" oder "Diskussion überflüssig" ist nichts, was Niklas bei seiner akuten und berechtigten Frage irgendwie konstruktiv weiterhelfen würde.

 

Und natürlich haben Handbelichtungsmesser ihre Berechtigung, man kann aber auch hervorragende Filme mit viel simplerem Equipment machen.

 

Schönes Wochenende!

 

 

Hallo,

Niklas "akute und berechtigte Frage" wurde von mir mit dem Hinweis auf die Angaben in der Bedienungsanleitung (zu den dort angegebenen Zeiten) erschöpfend und ausführlich behandelt.

Weitergehende Ergüsse dahingehend wie sich Kameras verhalten, die "Licht für das Prisma abzweigen" oder wie Blendenkonstruktionen beschaffen sind oder der Hinweis auf Fachliteratur zum Thema helfen dem Frager nicht sondern befriedigen Leute die sich über konstruktive Unterschiede von Projektoren aus Usbekistan zu solchen aus Kaukasien austauschen (zum Beispiel). Diese Hinweise sind kontraproduktiv weil sie verwirren (vor allem Anfänger). deswegen mein drastischer Hinweis auf "am Allerwertesten vorbei".

Feininger wies darauhin, daß der Amateur weder höhere Mathematik noch Chemie studiert haben muß. Vergeblich. In einem Fotoforum ist momentan eine Diskussion über Logarithmen etc. im Gange (Eintesten von Filmmaterial). Nach Feiniger braucht "der Amateur Belichtungsmesser, Entfernungsmesser und Zeitschaltuhr und Thermometer zum Selberentwickeln". Mehr nicht. Nichtdestotrotz halten solche Diskussionen seit Jahrzehnten an.

Wenn ich mich nicht irre (mit meiner Einschätzung) hast Du einen respektablen Beruf, Familie unbd lebst in "gutbürgerlichen Verhältnissen".

Warum bist Du im Forum? Um "Andern zu helfen"?

Bei solchen Fragen wird immer in den Vordergrund gestellt, wie nützlich ein Forum ist.

Nach meiner Beobachtung geht es nie in erster Linie um Sachfragen (ich bestreite nicht, daß es das gibt), zumindest nicht bei Leuten die in der Materie stecken und das Hobby schon Jahre ausüben. Und meine Meinung zu Foren hab ich schon angedeutet - sie ist nicht unbedingt gut. Betonen möchte ich, daß das weder für das Filmvorführerforum noch konkret für sonst eines gilt. Das gilt "allgemein".

Das Problem sind nicht die Sachthemen, das Problem ist die Psyche der Agierenden. Ich wollte mehrmals schon aussteigen und hab es nicht geschafft. "Genutzt" hat mir ein Forum in 7 Jahren einmal mit dem Hinweis auf einen Lieferanten für eine seltene Batterie. Also warum treib ich mich dort rum?

Ich bin überzeugt, daß am Hinweis auf Suchtgefahr im Internet was dran ist.

Beste Grüße von

Manfred

Nachtrag zum Lieferanten für Selenzellen: Megatron hat aufgegeben. Eine Anfrage von der Firma Paepke/Düsseldorf wurde anscheinend nicht mehr beantwortet (diese Auskunft unter Vorbehalt).

Geschrieben
Warum bist Du im Forum? Um "Andern zu helfen"?

 

Ich bin hier, weil

- ich hier viel lernen kann

- hier viel Fachwissen und Erfahrung zu finden ist

- mich die Materie begeistert und interessiert

- ich u.U. auch anderen mal helfen kann

- mir der Gedanken- und Erfahrungsaustausch Spaß macht

- die Ideen und Gedanken anderer oft sehr inspirierend sind

 

Kurz: Weil ich Amateur bin -- im positivsten Sinne des Wortes.

Was mein Familien- und Berufsstand damit zu tun haben, weiss ich nicht. Gehört auch nicht hierher.

 

Ach ja: Ich bin nicht hier, um mich auf persönliche Ebenen einzulassen oder zu begeben. Und nun zurück zum Thema :)

Geschrieben

Warum gibt es Foren?

 

Ich glaube es geht hauptsächlich um den Austausch.

 

Und natürlich der Suche, der Suche nach Ersatzteilen, nach Bedienungsanleitungen, Schaltplänen, Erfahrungen, etc.

 

Was hatten wir nur vor der Etablierung des Internets gemacht?

 

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Internetforum

Geschrieben
Was hatten wir nur vor der Etablierung des Internets gemacht?

Das kann ich dir genau sagen: Am Fernseher Lassie angeschaut und Fury und Daktari und Flipper und Skippy, das Känguru. Die Mondlandung haben wir gesehen und Schmusewolle-Werbung. Wir waren in Lagern, in Plattenläden mit den Stielhörern von Sennheiser, stundenlang, am Seeufer, in Kneipen mit saftigen Marxismus-Leninismus-Diskussionen, die so viel brachten wie die Maikäfer, die wir einfingen. Mit dem Rad über spitzsteinige Feldwege zur Badanstalt ein paar Dörfer weiter, im Wald Baumhütten bauen, mit anderen Jungen am Sachs frisieren, den Hells Angels zuschauen, wie sie ihre Hühner auf den Chopper luden und zum Anschaffen fuhren. Für die Familie einkaufen noch nicht im Supermarkt, sondern in der Metzgerei, beim Bäcker, im Elektrofachgeschäft, am Kiosk, bei Frau Huber im geblümten Rock. Wir spielten Doktor mit den Cousinen.

Geschrieben

Nachdem meine Randbemerkung zum Thema Belichtungsmessung so freundliche 8) Reaktionen hervorrief, habe ich mir vom schmalfilmenden Bekannten die Sache noch mal detailliert schildern lassen.

 

Verwendete Geräte:

Die als "Belichtungsmesser" verwendete Kamera war eine ELMO 230S-XL (gekauft 1985), eingelegt war eine K40-Kassette.

 

http://www.super8data.com/database/cameras_list/cameras_elmo/elmo_230xl.htm

 

Die 16mm-Kamera war eine Bell & Howell Filmo 75 DeLuxe aus dem Jahr 1931 (siehe ACR 309), ebenfalls mit K40 geladen.

 

http://c0f.de/peteariel.de/data.php?lang=en&s=filmo&tab=FKP&a=0309

 

Die im Elmo-Sucher angezeigten Blendenwerte wurden auf die Filmo übertragen, das Material zeigte später deutliche Unterbelichtung.

 

Erklärung:

Die Elmo hat als "XL"-Kamera einen Offensektor von ca. 220 Grad, die Filmo aber nur 135 Grad, so daß bei gleicher Bildfrequenz und Blendenöffnung unterschiedliche Belichtungszeiten resultieren.

 

Formel:

Offensektor:360 x Bildfrequenz=Belichtungszeit - das ergibt hier:

 

220

360x18 = 0,021 (gerundet) = ~ 1/50 Sekunde für ELMO

 

135

360x18 = 0,034 (gerundet) = ~ 1/30 Sekunde für B&H FILMO

 

In der Praxis werden natürlich andere Faktoren (Genauigkeit der Irisblende, Einhaltung der Federwerks-Bildfrequenz, Vergütung der Objektive usw.) die Abweichung noch erhöhen oder verringern.

 

 

Fazit:

Um eine S-8-Kamera als Belichtungsmesser verwenden zu können, muß man also wissen, für welchen Offensektor die angezeigte Blende gedacht ist und das Ergebnis für eine Kamera mit abweichendem Offensektor entsprechend anpassen.

Geschrieben

Um eine S-8-Kamera als Belichtungsmesser verwenden zu können, muß man also wissen, für welchen Offensektor die angezeigte Blende gedacht ist und das Ergebnis für eine Kamera mit abweichendem Offensektor entsprechend anpassen.

 

Hallo,

Du hast das schön ausführlich erklärt - aber ich sagte es schon: Vorher in der Bedienungsanleitung nachschauen welche Belichtungszeiten welchen Bildgeschwindigkeiten zu Grunde liegen.

Darauf läuft es hinaus.

Der Öffnungswinkel interessiert dann "keine alte Sau" mehr.

Beste Grüße von

Manfred

Geschrieben

Jeder, der sich mit der Filmerei etwas ernsthafter auseinandersetzt, sollte die Funktion des Umlaufverschlusses und den Einfluß verschiedener Winkel kennen. Warum haben die Bell-&-Howell-Kameras Filmo und Eyemo den Öffnungswinkel von 160 Grad? Bei der Standard 2709 beträgt er 170 Grad. Ist es bedeutungslos, daß man bei den Pathé- und Beaulieu-Kameras mit dem Öffnungswinkel 144 Grad rechnen muß? Ich finde, es geht nicht an jeder alten Sau vorbei, was technisch im Zentrum der Filmtechnik steht. Ein Bäcker, der nichts von Stärke versteht, kann keinen Teig machen. Amateurfilm ist mehr als Travelogue.

 

„Was ist dein Beginnen? Hast du dir's auch redlich selbst bekannt? Du willst die Macht, die ruhig, sicher thronende, erschüttern, die in verjährt geheiligem Besitz, in der Gewohnheit fest gegründet ruht. ( . . . ) Nicht, was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten!“

Friedrich von Schiller, Wallenstein

Geschrieben

Fazit:

Um eine S-8-Kamera als Belichtungsmesser verwenden zu können, muß man also wissen, für welchen Offensektor die angezeigte Blende gedacht ist und das Ergebnis für eine Kamera mit abweichendem Offensektor entsprechend anpassen.

 

Hallo Filmtechniker,

Du solltest mal die Kirche im Dorf lassen und "dem von mir hier Gesagten" nicht einen Sinn unterjubeln, der "so nicht gemeint" war.

Lies mal das "Facit" von Magentacine: Gesetzt den Fall ich kaufe die neue Super-8 von Wittner. Kann ja sein, daß in der Bedienungsanleitung was steht. Wenn nicht soll ich die Kamera dann aufschrauben um festzustellen wie der Öffnungswinkel ist? Warum sollte ich das tun? Warum teilt mir der Hersteller die Belichtungszeiten mit?

Vor allem aber: Wie geht der Laie/Anfänger damit um. Darum ging es mir.

Beste Grüße von

Manfred

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