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Selber entwickeln von Material >15 m?


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Geschrieben

Hallo @all

ich hab zwar Schmalfilm noch nie selber entwickelt (nur KB), aber mich würde mal interessieren, ob es eine Möglichkeit gibt, bspw. eine 16 mm Filmrolle mit 30/32 m Länge (oder auch längeres Material) am Stück selbst zu entwickeln. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann man in den LOMO Tank A1, wie er z.B. bei Kahlfilm angeboten wird, ja nur Material bis zu einer Länge von 15 Metern einfüllen.

Stimmt das so, oder hab ich das falsch verstanden?

Gibts keine Tanks mit 30 / 32 / 60 m Kapazität?

Geschrieben

Hallo!

Ja, das hast du richtig verstanden....in den Lomo-Tank passen maximal 15 m am Stück...das aber immerhin 2x

Man könnte also sein unentwickeltes Material in der Mitte schneiden.....

:roll:

Geschrieben

Oder, Du kaufst Dir längere Regenrohre. Wenn Du genug Platz hast. (Siehe Signatur) :)

 

Ein interessantes Raumspartank-Konzept ist übrigens auf http://www.city-net.com/~fodder/hand/tank.html beschrieben, ich halte das aber nicht für sonderlich praktisch, zumal der Film doch um einige Ecken muss und Holz nicht gerade ideales Behältnis für Fotochemie ist. Aber die Idee ist gut :)

Geschrieben

... und außerdem gibt es noch den Morse G3 Tank, der bis zu 30m schluckt und dies bis zu 35mm Breite:

http://www.marriottcameras.co.uk/instruct3/morse_tank/with_pictures.htm

 

Ich habe so ein Ding, traue ihm prinzipbedingt für Schmalfilm aber nicht über den Weg, für Umkehrentwicklung schon gar nicht. Angeschafft hatte ich ihn für die Entwicklung von Kleinbildfilm (sw-neg) aus 250er Magazinen (Foto). Dafür ist er halbwegs OK, wenn man bereit ist, sich auf die mühsame Kurbelei einzulassen. Aber auch hierfür gibt es ja Lösungen:

http://vimeo.com/9886204

Geschrieben

Wenn ihr noch eine Weile Geduld habt, kann ich in ein, zwei Jahren, aber nicht vor September 2011, das Filmentwicklungssystem Cargo anbieten. Es soll die Nachfolge der JOBO-Geräte antreten, besser, auch teurer. Damit sind Längen bis 400 Fuß (122 Meter, netto) in verschiedenen Breiten zu bearbeiten. Aus dem Prospekt: „Wegen der kräftigen Ausführung halten die Teile lange Jahre. Bei richtiger Pflege werden sich keine Schwierigkeiten einstellen. Wir leisten lebenslange Garantie auf unveränderte Teile.“ Es gibt schon Interessenten in Australien und in den Vereinigten Staaten auf meiner Warteliste. Es geht einfach nicht vorher.

Geschrieben

Nach welchem Prinzip soll denn Cargo funktionieren? Spule? Durchlauf? ...?

 

Vom JOBO-System für Schmalfilm habe ich mal gehört, aber nie Details. Warum hat es sich nicht durchsetzen können, obwohl JOBO im Fotobereich doch sehr verbreitet ist und es für Schmalfilm außer LOMO, Morse kaum Alternativen gibt?

Geschrieben

Oh, "Cargo" klingt interessant. Ist das eine Entwicklung oder Co-Entwicklung von Dir, Simon? Oder planst Du nur den Vertrieb von etwas existierendem? Auf jeden Fall klingt das sehr sehr spannend :)

 

Lustig ist, dass mir gerade gestern eine Idee gekommen ist, die ähnlich einfach selber zu bauen wie der PVC-Rohrtank wäre, aber deutlich weniger Volumen hat, mehr Film aufnimmt und viel flexibler ist. Und auch im CPP laufen können sollte.

 

Aber erstmal denke ich da jetzt weiter drauf rum, wie sich das praktikable umsetzen lässt. Vielelicht ist ja auch "Cargo" schon die Lösung :)

Geschrieben

Also vielen Dank schon mal allen für die Infos über LOMO, Regenrohre (Hochachtung für Idee und Konstruktion), Holztank, Morse G3 und Cargo (klingt extrem spannend). Offenbar bin ich doch nicht der einzige, der ungern die so schon nicht besonders langen 30 m Filme auch noch teilt.

Geschrieben

Cargo ist meine Eigenentwicklung. Ich habe mit den JOBO-Geräten jahrelange Erfahrung gesammelt, bis Gigabitfilm kam. Dann wurde es kritisch mit den Kunststoffspiralen. Nach kurzem kräftigem Nachdenken war mir klar, was geändert werden müsste. Hier noch ein Ausschnitt aus dem provisorisch aufgesetzten Prospekt:

 

 

Vorteile der Handentwicklung mit den maschinellen vereint !

 

 Größte fotochemische Gleichmäßigkeit innerhalb jeder Portion

 Bessere Ausnutzung der Bäder und bessere Wässerung

 Zeitgewinn, keine Leerläufe wie mit Zugfilm in Maschinen

 Flexibilität: sofortige Änderung der Bäder und Zeiten möglich

 Konzentration der Entwickler auf die Arbeit, keine Ablenkung

 Beste Pflege: perfekte Reinigung des Materials

 Jede Filmdicke möglich, auch hauchdünn, Schäden ausgeschlossen

 Sicherheit, keine Maschinenpannen

 Gleichmäßige Aufwicklung des Materials, saubere Trocknung

 

 

Aus meiner jahrelangen Praxis der kommerziellen Filmentwicklung mit Spiralen und Maschinen habe ich dieses halbautomatische System entwickelt, das die Vorzüge der Spiralen- mit denen der maschinellen Bearbeitung verbindet. Der nasse Teil spielt sich von Hand ab, das Trocknen geht maschinell vor sich. Es gibt bloß zwei kritische Momente, die sich gleichen, und zwar das Einspulen des belichteten Materials in die trockene Spirale und das Ausziehen des entwickelten Materials aus der nassen Spirale.

 

Dünnerer Film erfährt seit Jahren zunehmend Verbreitung. 2001 kam das erste perforierte Material von knapp sieben Hunderstel Millimetern Dicke in die Kinematografie. Weitere Reduktion der Dicke auf 0,044 mm ist realistisch. Mit Cargo sind Sie bereit, auch Dünnfilm problemlos zu entwickeln.

 

 

Technisches

 

Der Platzbedarf ist ähnlich wie für eine automatische Entwicklungsmaschine, doch Rohre, Schläuche, Pumpen, Filter und Temperierung fallen weg.

 

Der Elektrizitätsbedarf ist sehr gering. Wasser wird weniger verbraucht.

 

Man benötigt kein Leermaterial (Zugfilm), keine rostfreien Klammern, kein wasserfestes Klebeband, keine Schweißeinrichtung, keine Lochzange und keine Abstreifer. Beim Aufziehen des Films auf die Trockentrommel wird nur billiges Material gebraucht.

 

Entwickelt wird auf Tischen in praktischer Arbeitshöhe. Die Filmspiralen werden in leichte und preiswerte Entwicklungsbottiche gebracht. Während Standzeiten legt man Schwimmer auf die Bäder und Deckel über die Bottiche. Die Spiralen werden in soliden lichtdicht verschließbaren Behältern untergebracht.

 

Eine Spirale besteht aus Kern, Flanschen und Stützen. Es gibt die nominellen Größen 100, 500, 1000 und 2000 Fuß. Wirkliche Höchstlängen: 108, 508, 1010

bzw. 2020 Fuß

 

So viel heute. Da noch nicht alles feststeht, was auch Einfluß auf den Preis haben wird, möchte ich keine weiteren Informationen veröffentlichen. Es geht aber, das kann ich hier schon schreiben, um eine kleine Serie. Wir werden ein gutes Produkt herstellen, das im harten Alltag Bestand hat. Glaubt mir, ich weiß, worauf es ankommt.

Geschrieben

Das klingt total geil -- wenn ich das mal so sagen darf :)

Vor meinem inneren Auge sehe ich eine Edelstahlspirale à la Nikkor/Kindermann und irgend eine feine Dip&Dunk Vorrichtung. Aber das ist nur meine Phantasie.

 

Auf jeden Fall bin ich höchstinteressiert und hätte echtes Interesse an so einem Teil. Wenns nicht preislich gerade im Bereich von 3 CPP oder so liegt...

Geschrieben

Hallo an Alle,

 

also Filmtechniker: Du weißt doch hoffentlich, was Du bei uns Jecken mit solchen Erzählungen anrichtest! Wenn das Ding läuft, wie Du erzählst, dann nehme ich Dir eins ab (bei geeignetem Preis) und glaube auch sofort wieder an den Weihnachtsmann.

30m am Stück:

LOMO stellte neben dem UPB-1A für max. 15m auch den 16/35mmx100ft für max. 31m her. Funktioniert fast identisch. Hatte meinen aus der Ukraine kommen lassen. Möglicher Ansprechpartner wäre eventl. Herr Olex Kalynychenko.

 

Viel Vergnügen!

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo, alle!

 

 

Zwischenbericht zu Cargo

 

Eine Spirale für 2000 Fuß wird es nicht geben.

500, 200 und 100 definitiv.

Filmbreiten von 16 mm bis 105 mm (Mikrofiche DIN A 6)

 

Es wird auch möglich sein, Neuneinhalb und 8 mm gleichmäßig zu verarbeiten, ebenso wird es eine Möglichkeit geben, Schmalfilm 16 mit fotografischer Tonspur sowie mit den Bildformaten Super-16 und Ultra-16 sauber zu entwickeln. Das betrifft wahrscheinlich nicht alle Interessierte, ist aber dennoch wichtig, sollte jemand den Wechsel von Maschine zu Spirale in Betracht ziehen.

 

Eine Trockentrommel aus Leichtmetall wird ungefähr einen Meter Durchmesser und zwei Meter Länge haben. Diese faßt (1 m × π = 3.141 m, 2000 mm : 40 mm = 50 Windungen, 3.141 m × 50 = 157 m) 516 Fuß. Die mit kleinerem Fassungsvermögen haben kleineren Durchmesser und sind kürzer.

 

Wir sind kurz vor der Fertigung der Prototypen, ich hoffe, daß es noch diesen Monat klappt. Allerdings fordert das Zubehör mir noch etwas Denkarbeit und Rechnerei ab. Hätte ich mehr Geld, sähe die ganze Planung anders aus, aber ich suche nicht nach Ausreden.

 

So long

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Filmfreunde.

 

Ich sags mal mit selbigen Worten wie peaceman: "Das klingt total geil -- wenn ich das mal so sagen darf :)"

 

@Simon: Meine definitive Bestellung hast du ja bereits, da kannst du gerne auch eine Anzahlung bekommen, wenn es dir hilft, dass es möglichst schnell geht. Du weisst ja, ich möchte den Kahl Printfilm in der Länge 120m am Stück entwickeln, also die gosse "Cargo" für 500 Fuss Film...

 

Ich habe mir auch schon den Kopf zerbrochen, wie man grössere Filmmengen auf möglichst wenig Platz "verwurstet", damit man entwickeln kann. Ich habe dank dieser Grüblerei auch bereits etliche Haare veloren...

 

Ich habe mich nun entschlossen, nicht mehr weiter zu grübeln, sondern frei und froh auf den Simon zu hoffen, der die Entwicklung ermöglicht und daneben baue ich auch auf peaceman, der mir dann erklärt, wie man den Kahl Printfilm am effektivsten entwickelt, welche Sosse bei welcher Temperatur da wie lange werkeln muss...

 

Wow, wie geil ist das denn...?

 

Rudolf

 

P.S. Ich habe mir eben mal schnell das Prinzip der "Holzkiste", in die der Film eingewickelt wird, genauer angesehen. Ein sehr interessanter Ansatz. Peaceman, sag mal, ist Plexi geeignet für Entwickelungsteile...? Wenn ja, so eine Kiste ist doch machbar auf meiner Lasermaschine, Plex lasern ist schon fast ein Hobby von mir...

Geschrieben

Holziste? Meinst Du die Trocknungsspindel? Oder diese Zeichnung aus Popular Mechanics aus den 40ern? :)

 

Zu Acrylglas: Ich glaube schon, dass das geeignet ist. Lukas hat seine Durchlaufmaschine ja damit gebaut. Der Kleber muss halt was halten und Chemieresistent sein.

Übrigens habe ich noch immer ein ganz anderes (und ich glaube neues) System im Kopf, um große Mengen Film mit wenig Platzbedarf zu entwickeln -- und zudem ein System, das mitwächst, also sowohl für einen als auch für n Rollen funktioniert. Ich muss das mal aufzeichnen, dann könntest Du mir sagen, ob man die Teile lasern kann... Aber erst mal kommt jetzt ja Simons Cargo. :)

Geschrieben

Hallo Peaceman,

 

Ich meinte es eher grundsätzlich, das mit dem Plexiglas. Grund ist der, dass ich mit einer Firma in Bern zusammen arbeite, die eine gewaltig schön und extrem präzise Fräsanlage hat, auf der man Plexiteile bis zur Grösse 1,0x1,2m fräsen kann. Meine Lasermaschine geht eben bloss bis zu 30x40cm, das macht den Unterschied.

 

Wie mir scheint, ist da doch ein recht grosses Interesse an irgend einem Verfahren zum Entwickeln von längeren Schnürsenkeln. Am Schluss drehen alle bloss noch auf 60 und 120m Rollen... oder so... *lach

 

Es steht ausser Frage, dass ich mich in Sachen filmentwicklung an den Simon und an dich halte, er und auch du sind die erfahrenen Fachleute für solche Sachen. Bei den Gedanken, die ich mir schon oft gemacht habe, wie man 120m Film möglichst platzsparend und effizient in einen Behäter bekommt, ging es eher um Gedankenspiele als um ernsthafte Überlegungen. Eigentlich gingen meine Gedanken eher in Richtung Durchlaufmaschine, die aber eben auch nicht ganz einfach zu bauen ist. Habe da schon so einiges drüber gelesen, scheint ein recht grosser Aufwand zu sein, sowas korrekt zum Laufen zu bringen.

 

Na ja, vorerst muss ich mich ja sowieso erst einmal um mein Projekt kümmern, bloss, im Moment habe ich wieder mal reichlich andere Arbeiten, sodass ich kaum dazukomme, mal wieder für mein Hobby... äh... meine bekloppte Idee zu werkeln...

 

Rudolf

Geschrieben

Cargo

 

Ächz, es ist ein Problem aufgetaucht, das ich nie erwartet hätte. Wollt ihr’s wissen?

 

Ich muß wissen, wie das ganze System mit den Filmlängen aussieht. Es gab und gibt also die nominellen Rohfilmlängen 25, 50, 100, 200, 400, 500, 600, 800, 1000, 1200, 2000 und 6000 Fuß. 25' ist die kleine Portion Doppel-8 und DS-8. 50' geht in die Fairchild Cinephonic Eight hinein. Auch in 16 sind 50'-Kameras draußen (Bolex Auto, Nizo und einige andere). Dann die weit verbreiteten Hundertfüßler in 70, 65, 35, 16, Neuneinhalb und D

 

200' kommt vor bei Gigabitfilm (auf 100'-Spule), bei der Akeley, der Newman-Sinclair Auto, der Arriflex. 400' ist üblich bei Magazin-Kameras von Aaton bis Zeiß Ikophon. 600' faßt die Auricon Pro. 800' ist bei den Formaten 9,5 und 16 üblich als Akt gleicher Laufzeit wie beim Normalfilm.

 

Egal, welches die nominelle Länge einer Portion ist, es geht doch nur, wenn die Beteiligen sich daran halten, daß der Eigentümer des Materials Anrecht auf die nominelle Länge hat. Das heißt, ich kaufe beim Fotohändler eine 100-Fuß-Rolle Film, was mir im Format 16 genau 4000 Bilder sichern soll. Nun brauche ich bei jeder Kamera wenigstens zwei, drei Fuß zum Einspannen, mit Tageslichtspulen mehr, damit das beim Einspannen belichtete Material abgedreht werden kann. Nach der Aufnahme hätte ich auch gerne etwas Überlänge, damit ich nicht im Wechselsack entladen muß.

 

Ich habe zusammengetragen, wie lang die Portionen der Filmfabrikanten wirklich sind. Agfa-Gevaert gab im Format 35 112 Fuß, in 16 108 Fuß. Eastman-Kodak liefert 109 Fuß in 35 und 16 auf Spule, die Dunkelkammerpackungen enthalten 10 Fuß Überlänge. Bei einer Rolle Fomapan R habe ich 406½ Fuß gemessen. Fuji gibt ein Mehr von 12 Fuß auf Tageslichtspule in 35 und 16, bei den Portionen auf Kern 13 Fuß. Ilford-Kinefilm war durchgängig 15 Fuß länger. Doch FilmoTec packt netto ab. 400 Fuß Orwo N 74 zum Beispiel sind 400 Fuß lang.

 

Für die Auslegung der Entwicklungsspiralen brauche ich eine verlässliche Praxis. Je nach Kamera und persönlicher Einfädelmethode ist der Filmanfang zwischen drei und neun Fuß lang (einer bis drei Meter), bevor das erste Bild kommt. Bei vielen Kameras läuft das einfache Zählwerk nach Aufsetzen des Deckels mit, doch nicht bei allen. Ich muß nach dem Einspannen auf eine Marke stellen und bis Null laufen lassen. Eventuell stelle ich Einzelbildzähler noch auf Null.

 

Die Praxis hat mich gelehrt, daß es vorkommt, daß auf den letzten Zentimetern wichtige Bilder aufgenommen wurden, die unbedingt entwickelt werden müssen und nicht abgeschnitten werden dürfen. Wegen mangelnder Disziplin wird die Sache hochgeschaukelt: Plötzlich sind nicht 100 Fuß Negativ da, sondern 114. Das Positiv wird natürlich auch 114 Fuß, aber um die Länge vermehrt, die zum Einspannen in die Kopiermaschine benötigt wird. Mit der Debrie Matipo, man glaubt es kaum, braucht man nur 2½ Fuß vor dem ersten Bild. Es gibt jedoch noch andere Konstruktionen.

 

Ich ächze, weil ich die Spirale so kompakt wie möglich halten will, denn jede Windung mehr bedeutet mehr Gewicht. Die 500-Fuß-Spirale hat nämlich schon spürbar Masse. Leider schwimmt sie nicht, das wäre eine Erleichterung bei der Arbeit. Man hebt sie auch beim einfachsten Prozess doch einige Male aus dem Wasser. Das geht in den Rücken. Die Entscheidung, ob vertikaler oder horizontaler Einsatz, ist längst gefallen. Vertikal ist viel schlechter als horizontal.

 

Ihr seht, ich ackere alles durch, und zwar in einer Zeit, da die vielen kleinen Dinge um den Film aus der Praxis kommen. Ich bestehe darauf, daß 200 Fuß 35-mm-Film Anrecht auf 3200 Einzelbilder im Normalschritt geben, doch nicht mehr (4267 im Dreilochschritt). Die Filmbearbeiter sollen das Recht haben, das entwickelte Original mit Blankfilm einzufassen. Dabei schneiden sie Überlängen ab, respektieren jedoch ein erkennbares erstes und letztes Bild, das von Vorteil eine Notiz auf Klappe enthält, geschlossen bei stummen Aufnahmen, leicht geöffnet, wenn Ton dabei ist.

 

Immerhin würde ich wünschen, daß auch Orwo-Aufnahmefilme in Zukunft mit wenigstens 8 Fuß Überlänge zu haben sind, in allen Formaten und Portionen. Die Cargo-Spiralen werden jeweils 10 Fuß mehr aufnehmen.

Uff!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo! Ich finde deinen radikalen und detaillierten Ansatz gut. richtig gut. Oft bemerke ich aber bei eigenen Entscheidungen um das Ringen bei Kompromissen, dass es entweder nur mit dem Kopf durch die Wand geht, oder eben doch die einfache Meinung des Simplizissimus doch die Usability schlagkräftig erhöht. Wenn jemand die einfachere und kompromissbereite Annäherung wichtig ist, soll das hier bitte verlautbaren, das kann vielleicht Simon in die richtige Richtung führen. Ich für meinen Teil arbeite ja mit einer 30m/100ft Nikkor Edelstahl-Spirale und weiß, dass die schon ins Gewicht fallen kann, vorallem weil bei 120m das ja durch die durchmesser-windungen potenziert ... i see.

ich mir deshalb (oder wegen einer gleichmäßigen Entwicklung und schnellen Wechsel zwischen den Bädern) schon eine Kran-Konstruktion mit Bohrmaschine als Dreh-Geber und Gegengewicht als Hebe-Erleichterung angedacht. Leider ist das anhand meines Talentes zum Pfusch nicht so in das Reich der Praxis angekommen, deshalb wird auch weiterhin mit der Hand gearbeitet. Wenn du jetzt aber sowieso die Ansage einer Halb-Maschinellen Entwicklung tätigst, kann man ja vielleicht mittels Bauplan fürs Bauhaus eine an den eigenen Haushalt angepasste Lösung bauen, oder eben du entwickelst die Hebevorrichtung als Sonderprodukt.

 

Also ich bin für die Mehrbilder. Vielleicht nicht für das äußerste Maß aller Kameras, sondern in einem Wert von 2/3el. Wenn mit Hebekonstruktion das äußerste Maß. Liebe Grüße und viel Erfolg! Paul

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Die eigentliche Gretchenfrage ist eigentlich bloss die: Wie kann ich 120m Film auf möglichst kleinem Raum sicher "verpacken", so, dass die Emulsion nirgends, oder zumindest nicht im Bildbereich, nirgends anstösst.

 

Als üblich gelten da Spiralen, auf denen der Film mit kleinem Abstand der einzelnen Windungen aufgewickelt wird. Das gibt dann eine flache Scheibe, innerhalb der der Film sicher befestigt ist.

 

Eine Möglichkeit, eine Spirale in ihrer Kapazität zu verdoppeln, besteht darin, dass man beide Filmenden auf je eine Spirale wickelt und diese danach koaxial aufeinanderpackt. Am äusseren Rand wechselt dann der Film von einer zur anderen Spirale. Nun stellt sich also die Frage, wie gross eine Spirale sein muss, um 60m Film zu "speichern". Zwei solcher Spiralen übereinander ergäben dann die gewünschten 120m. Das Dumme an der Sache ist bloss das wickeln, denn, wie kommt man ans andere Ende des Films, wenn dieser noch auf einer Spule oder einem Kern aufgewickelt ist. Da müsste man so etwas wie einen endlos Spulenteller haben, von dem man den Film an beiden Enden her in die Spiralen wickeln könnte.

 

Wird wohl eine bekloppte Idee bleiben, da mir nichts schlaues dazu einfällt, wie man so eine Doppelspirale zuverlässig und absolut sicher in völliger Dunkelheit befüllen könnte.

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Es gibt da noch einen zweiten Ansatz, über den ich schon oftmals nachgedacht habe:

 

Man wickle den Film auf ein Rohr, so wie peaceman dies mit seinem Regenrohr tut. Wenn das Rohr in der ganzen Länge mit film gefüllt ist, stülpt man ein zweites Rohr mit etwas grösserem durchmesser darüber, führt den Film nach aussen und wickelt nun auf dem dickeren Rohr in engegengesetzter Richtung wieder voll. Dann kann man das Spiel nochmals wiederholen, kann ein drittes, noch dickeres Rohr drüberstülpen und dieses auch wieder mit Film umwickeln. Theoretisch kann man auf diese Art mehrere Rohre übereinanderstülpen und jedesmal vollwickeln, dass man damit doch recht grosse Mengen Film unterbringen kann.

 

Versteht sich, dass man dazu nicht normale Rohre nehmen sollte, sondern eher steife Siebe, damit später der Entwickler rundum gut an alle Stellen gelangt und auch wieder shcnell ablaufen kann. Wird der Film mit Schicht nach Aussen gewickelt, bekommt die Emulsion überall freien Zugang. Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, wenn der Film mit der Rückseite auf dem Sibe aufliegt, dort wird ja chmisch wohl nicht gemacht... ? oder doch... ?

 

Auf diese Weise wäre das wickeln recht einfach. zuerst das kleinste Rohr wie eine Schraube mit Film füllen, dann das nächste drüber und so weiter. Das müsste dann eigentlich eine recht kompakte Rolle aus mehreren Lagen Siben ergeben, die man dann eibnfach in Behälter mit Chemie eintauchen kann...

 

Eure Meinung zum Thema würde mich interessieren. Ich kann gerne auch ein paar Skizzen machen, sollte ich mich nicht gar so klar audgedrückt haben, wie ich mir das ganze vorstelle.

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Habe eben mal ein bisschen gerechnet und bin auf folgendes Resultat gekommen:

 

23 ineinandergesteckte Rohre mit einer Länge von 300mm können 128m Film aufnehmen.

Das innerste Rohr hat 50mm Durchmesser, das äusserste hat dann 160mm Durchmesser.

Abstand eines Rohres zum nächsten ist 5mm. Das entpricht einem eff. Abstand von 2,5mm von Filmlage zu Filmlage.

 

Die Gesamtgrösse aller ineinander gesteckten und mit 17 nebeneinadner liegenden Windungen gefüllten Rohre ergeben eine Grösse von 16cm Durchmesser x 30cm Länge.

 

Dieses Rohrstecksystem beschäftigt mich schon seit langem. Wenn es gelingt, etwas zu konstruieren, damit man die Rohre aufeinander stecken kann, ohne dass die darunterliegende Lage Film verkratzt wird, käme man auf ganz interessant kleine Dimensionen, die sogar in eine Dose passen täten.

 

@Frage an peaceman: Dehnt sich Film aus, wenn er in der Chemie schwimmt, könnte dies evtl. dazu führen dass sich dadurch die Windungen von den Rohren lösen könnten...? Immerhin, die Führungen an den Rohren, die den Film in ihrer schraubenförmigen Wickelposition halten, dürften nicht allzu gross sein (ca. 1-1,5mm), da lediglich 2,5mm zwischen den einzelnen Lagen bestehen. Ansonsten müsste man grössere Abstände zwischen den einzelnen Rohren vorsehen, was aber wiederum die Kompaktheit negativ beinflussen würde.

 

Okay, 23 Rohre dürften nicht gerade ganz billig sein, aber man bedenke, dass man damit problemlos auch kürzere Filme entwickeln kann, indm man einfach weniger Rohre zusammensteckt. Da kann jeder nur soviele Rohre benutzen, wie der Film gerade lang ist. Bei 60m oder gar bloss 30m reduziert sich der Aufwand ganz extrem. Ein bisschen rechnen muss man, dann kommt schnell raus, wieviel Rohr man braucht...

 

@Simon: Nicht, dass du nun denkst, ich wolle in irgend einer Weise deine Arbeit am "Cargo" nicht ernst nehmen, nein, mir geht es nur rein theoretisch darum, zumindest 120m Film so kompakt wie irgend möglich zu "verpacken", etwas, was sicher auch dich beschäftigt... will dir also bloss mit Tipps behilflich sein... sollten solche den gewünscht sein...

 

Rudolf

Geschrieben

Das Prinzip ist gut und es gibt es schon, Rudolf. :)

Guck mal hier: http://www.lightbreeze.co.uk/Processing%20adventures.htm

 

Damit entwickelt Monsieur jetzt Super-8 (also 15m) in einer Jobo ATL. Sehr komfortabel.

Ganz trivial wird so eine Babuschka-Befüllung bei 120m Film im Stockdunklen aber nicht. Der Film muss ja mit einer gewissen Spannung gehalten werden, wenn man das nächste Rohr überstülpt... und an der Emulsion kratzen sollten es dabei auch nicht.

Dann kommt dazu, dass Film je nach Bad seine Länge ändern kann. Minimal, aber bei 120 definitiv bemerkbar. Es muss also nachgiebige Stellen an jedem Rohr geben. Lösbar.

Zur Zwischenbelichtung (bei SW-Umkehr) muss an jede Lage noch Licht kommen können. Vermutlich auch noch lösbar.

 

Und ja, die Trägerseite kann im Grunde "trocken" bleiben. Nur zum Remjet entfernen (bei z.B Farbnegativ-Material nach ECN-2) hilft es, sie auch nass zu bekommen. Und noch ein Grund pro einen gewissen Abstand: Das Verschleppen von Chemie. Der kapillarische Effekt würde Chemie unter den Film ziehen (ohne ihn dort groß der Agitation auszusetzen). 120m S8-Film haben aber einen vollen Quadratmeter Fläche...

 

Vorteile dieser Lösung:

- Rotationsentwicklung möglich. Rotation ist gut. Wobei aussen mehr Strömung wäre als innen, aber ich denke, das ist praktisch zu vernachlässigen.

- Sie skaliert. Sie funktioniert auch mit kürzeren Filmstücken.

- Sie braucht recht wenig Chemie.

 

Ich habe da ja immer noch eine andere Idee im Kopf, die ich endlich mal zu Papier bringen muss, damit sie verständlich ist. Dein Laser könnte dabei sogar ganz konkret helfen, denke ich...

Geschrieben

Ja, wir machen alle die gleichen Überlegungen. Bei mir ist es so, daß bei 105-mm-Film und der Länge 500 Fuß satte 16 Quadratmeter Filmoberfläche vorliegen. 100 Fuß 16-mm-Film entsprechen weniger als einem halben Quadratmeter. Das hat seinen Einfluß auf Badmenge und wie man das alles durchmischt.

 

Ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen, wenn anderen Ideen nachgelebt wird, im Gegenteil, das regt nur an. Eine schlaue Rohranordnung könnte literweise Bad sparen. Mit Spirale braucht es doch einiges an Flüssigkeit, damit es richtig funktioniert.

 

Dafür ist ein Vorteil, daß das Material lose entspannt in den Spiralrillen liegt. Die Dehnung durch Flüssigkeitaufnahme ist sehr klein, aber sie ist da.

 

Es ist wieder jemand Interessiertes dazugekommen. Damit sind es acht, ohne mich. An der Stelle bemerke ich, daß es diesen Monat nicht geklappt hat. Einige verfahrenstechnische Aspekte sind verzwickt. Aber noch dieses Jahr ist realistisch.

Geschrieben

Hallo Simon,

 

Du hast natürlich noch erschwerte Bedingungen, weil du ja bis 105mm breiten Film verarbeiten möchtest, da kommen dann schon Flächen zusammen, auf denen man ein Wohnzimmer einrichten könnte. Du wirst aber wissen, warum du so grosse Riemen berücksichtigen willst, da kann ich nicht mitreden, mir reicht 8mm und 16mm Filmbreite völlig.

 

Rudolf

Geschrieben

Ich bin froh über diesen Austausch, habe eben mit meiner Geschäftspartnerin darüber geredet. Das Maximum, 105 mm × 500 Fuß, wird wohl seltener gebraucht werden, aber man weiß ja nie, wem es dienen wird. In dieser Breite gibt es Mikrofilme, auf denen die Fiches hintereinander angeordnet sein können. Auch 70- und 65-mm-Material steht nicht im Vordergrund. Immerhin ist ein Interessent dabei, der 35-mm-Film bearbeitet und über die 100 Fuß hinausgehen möchte.

 

Wir sind uns sofort einig gewesen, daß etwas zum voraus klar gemacht werden muß, und zwar, daß Filmbearbeitung mit Cargo nicht so husch-husch auf dem Küchentisch zu haben ist.

Wir wenden uns also an diejenigen, welche sich in einer Dunkelkammer mit Arbeitstischen, Wasservorrat, Ausguß, Abstellfläche und womöglich Lichtschleuse dauerhaft einrichten.

Meine erste Dunkelkammer, 1999 bis 2005, war 6 (sechs!) Quadratmeter klein. Vorteil war, daß ich mich mit einem Bottich nur umzudrehen brauchte, um zum Beispiel Wasser abzugießen. Die zweite, 2005 bis 2008, war fünf Mal größer, sehr praktisch. Die letzte, 2008, war wieder etwas kleiner, dafür mit einer neuen Einbauküche bestückt. Ich wiederhole: Man ist mit Cargo so schnell wie mit einer Entwicklungsmaschine, die 27 Meter pro Minute durchzieht. Wenn man zwei Straßen aufstellt, hat man gleich doppelte Kapazität, was mit keiner Maschine möglich ist. Es ist körperliche Leistung erforderlich, wir reden hier nicht von einem Kleinbildfilm in der Kippdose, die man mit einer Hand halten kann.

 

So, nun springen vermutlich alle wieder ab. Es ist uns aber wichtig, von Anfang an deutlich zu machen, daß es um das beste System geht, das je herausgebracht worden ist. Wir gehen finanzielle Risiken ein, und wenn der Markt nicht das traute Heim ist, dann halt die bestehenden Labore oder neue Projekte, wo Filmversessene all das mit persönlichem Einsatz leisten, was Sesselpupser mit Maschinen nicht (mehr) bringen. Vor vielen Jahren, als man an Metropolis herumrestaurierte, sah ich in einer Sendung, wie man sich fürs Färben von Positivabschnitten abmühte. Da wurden Nägel in ein Brett geschlagen und Film um die Nägel gewickelt. Das Ganze dann kopfüber in eine Filmdose mit Färbebad gestellt . . .

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