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Dolby Digital und Filmgeschwindigkeit


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Geschrieben

Eine kleine Frage in die Runde

 

Welchen Einfluß hat die Wiedergabegeschwindigkeit auf den Digitalton? Wenn ein Film z.B. in 24 B/s produziert wurde und ich ihn mit 25 B/S wiedergebe, ändert sich da nur entsprechend die Wiedergabegeschwindigkeit des Tones oder auch die Tonhöhe (was ich nicht vermute, aber man weiss ja nie)?

Geschrieben

Die Tonhöhe wird gleich bleiben. Was in der Regel passiert, wenn der Film zu schnell oder zu langsam läuft, ist, dass Samples übersprungen oder wiederholt/Interpoliert werden, damit der Ton wieder synchron ist. Dies hört man nicht, sofern man in dem erlaubten Geschwindigkeitsrahmen bleibt, was durch den Prozessor aber selbst kontrolliert wird. Bei den alten DA10 konnte man diese Mute-Schaltung bei Over-/Underspeed und auch bei Fehlerrate F überbrücken...tönt echt lustig, schöne digitale Roboterstimme ^^

Geschrieben

Was in der Regel passiert, wenn der Film zu schnell oder zu langsam läuft, ist, dass Samples übersprungen oder wiederholt/Interpoliert werden, damit der Ton wieder synchron ist.

Naja, die Erklärung trifft es nicht, weil die Synchronität des Tons bei DD nicht von der Geschwindigkeit abhängt: Der DD-Ton ist bei 23 Bildern so synchron wie bei 25 Bildern, er kann gar nicht anders.

 

Das Thema schwankende Tonhöhe ja/nein bei DD, DTS und SDDS hatten wir hier vor einiger Zeit schon mal, aber außer Vermutungen ist nicht viel bei rausgekommen. Schade, weil auch ich da an Belegen interessiert wäre.

 

 

Dies hört man nicht, sofern man in dem erlaubten Geschwindigkeitsrahmen bleibt, was durch den Prozessor aber selbst kontrolliert wird. Bei den alten DA10 konnte man diese Mute-Schaltung bei Over-/Underspeed und auch bei Fehlerrate F überbrücken...tönt echt lustig, schöne digitale Roboterstimme.

Finde ich überraschend. Kann sein, dass es so ist, aber mir fällt es schwer zu glauben, das DD bei 23 oder 25 Bildern eine 24-Bilder Tonhöhe errechnen oder basteln kann, die auch noch akzeptabel klingt. Wenn das, wie oben geschrieben steht, mit Sample-Wiederholung und Interpolation möglich wäre, dann brächte man für akzeptable Tonhöhenabpassung in Echtzeit nicht so viel Rechenpower. Braucht man aber, und die hat meines Erachtens weder DD noch DTS oder SDDS. Schließlich sind das alles Technologien von Anfang der 90er, Tonhöhenabpassung in Echtzeit war damals noch Sache von Großrechnern.

Geschrieben

Das AC3 in DolbyDigital ist ein SubBand Codec. Wenn man will, kann man damit vergleichsweise einfach eine Geschwindigkeits- und/oder Tonhöhenanpassung machen. Denke aber, dass Dolby sowas schlicht so nicht eingebaut hat, weil die 24fps nunmal festgeschrieben sind.

 

Im DA20 Manual steht an zwei Stellen, dass der FIFO, der die Weiterverarbeitung aus dem ECC-Prozess ausbalanciert, Steuersignale für den Takt des Ausgangs DAC erzeugt. Sprich, kommen Daten langsamer rein, wird auch die Taktfrequenz des DAC gesenkt - oder erhöht, wenn der FIFO droht überzulaufen. Siehe angehängtes Bild.

post-76064-056522800 1282954069_thumb.jpg

 

Glaubt man also Dolbys eigenen Unterlagen, steigt also die Tonhöhe bei 25fps, genau wie beim Lichtton. Und letztere Bemerkung wäre schon Grundlage einer eindeutigen Diagnose - würde die Tonhöhe nicht der Projektorgeschwindigkeit folgen, sondern konstant auf 24fps festgenagelt sein, müssten die 25fps Maschinen beim Fallback auf den (schneller laufenden) Lichtton einen recht deutlichen Tonhöhensprung nach oben machen. Das wäre sicher schon jemandem aufgefallen, und für Dolby wäre das sicher auch ein Grund, es so nicht zu machen.

 

Mir ist beim Handling, anfahren, bremsen, etc. auch nie eine Tonhöhenverschiebung aufgefallen. Habe da auch schon öfter mit der Hand am Reader den Film gebremst um Sachen auszuprobieren. Zwar würde man wegen der Buffer den Effekt erst mit deutlicher Verzögerung hören - aber das wäre ja kein Problem dabei. Denke aber, dass der Prozessor da einfach mit sehr niedrigen Toleranzen operiert, sobald es aus dem Ruder läuft wird er aussetzen.

 

Allerdings betrifft das jetzt erstmal nur den DA20 - andere Digitalprozessoren könnten das auch anders machen.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Mir ist beim Handling, anfahren, bremsen, etc. auch nie eine Tonhöhenverschiebung aufgefallen. Habe da auch schon öfter mit der Hand am Reader den Film gebremst um Sachen auszuprobieren. Zwar würde man wegen der Buffer den Effekt erst mit deutlicher Verzögerung hören - aber das wäre ja kein Problem dabei. Denke aber, dass der Prozessor da einfach mit sehr niedrigen Toleranzen operiert, sobald es aus dem Ruder läuft wird er aussetzen.

 

 

- Carsten

 

Ja stimmt, das spricht in der Tat für eine Tonhöhenanpassung. Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass bei DD eine Tonhöhenanpassung im Rahmen von vielleicht 1 oder 2 Bildern Differenz (oder irgendein geringer Prozentsatz) zu 24 Bilder/Sek. stattfindet. Darüber dann Ausstieg und Fallback.

 

Allerdings, viele hier kennen sicher das Phänomen, das DD oder DTS leiern, wenn die Gleichlaufschwankungen zu stark werden. Offenbar gibt es bei beiden Systemen einen kleinen Bereich, ab dem die Tonhöhenanpassung nicht mehr funktioniert (bzw. die Regelvorgänge so stark werden, das man sie als Leiern hört), aber noch nicht auf Fallback umgeschaltet wird. Dann leiert es eben. Bei SDDS habe ich von Leiern noch nie gehört, weiß nicht, ob das da auftreten kann.

Geschrieben

Ja, ganz sicher ist es so, dass bestimmte Beschleunigungsverläufe knapp unter dem Limit für hörbare Schwankungen sorgen. 24fps zu 25fps liegt mit Sicherheit noch innerhalb der Toleranzen, ist aber schon mehr als ein Viertelton, das ist bei tonalen statischen Signalen sogar für Laien spürbar. Andererseits dürften solche regelmäßigen Schwankungen bei klassischen Readerkonstellationen aber eher selten vorkommen, und in den meisten Filmen dürfte solch heikles Tonmaterial auch nicht über längere Phasen drin sein.

 

Es gibt halt auch nicht viel Filmmaterial, das sich zum gezielten Provozieren eignet. Eine 1kHz Testschleife in DD oder DTS mit TC-Bezug, gibt's sowas überhaupt?

 

- Carsten

Geschrieben

Tonhöhenschwankungen durch Schwankungen der Filmgeschwindigkeit im Reader sollten aber (eigentlich) durch den Decoder korrigiert werden. Das Prinzip ist unter anderem bekannt als "Flywheeling", ein Prinzip zur Korrektor von Schwankungen in Datenströmen. Dabei wird die Samplingfrequenz so nachgeführt, dass die Dämpfung des Korrekturgliedes so hoch ist, dass erst eine länger andauernde Veränderung der Filmgeschwindigkeit sich auf die Samplingfrequenz auswirkt, jedoch so klein, dass die Korrektur ohne Über-/Unterlauf erfolgt. Da der Buffer im Prozessor genügend gross ist/sein muss, ist dies möglich, ohne dass ein Buffer-Overflow oder Buffer-Underrun auftritt, was natürlich per se schon durch die Bufferverwaltung abgefangen werden muss.

 

Je nach dem, wie dieser PI (Proportional-Integrator) Regler (kann auch ein PID Regler sein mit Differential-Anteil) konzipiert ist, primär abhängig von der Integrationszeitkonstante, kann auch dieser Regler schwingen, denn Reglerdesign ist ein Teil Theorie und ein grosser Teil Black-Magic...

SDDS per se hat natürlich verglichen mit DTS oder DD eine gewaltige Rechenleistung. Sieht man auch, wenn man nur schon die DFP2000 Boards anschaut. Diese Menge an FPGA Bausteinen und DSP-Felder hat audiomässig eine gewaltige Rechenleistung, wobei dieses System nur etwas kann, SDDS Ton "machen", aber was es kann, das kann dieses System gewaltig schnell und effizient. DTS ist ein besserer 386 PC mit Decoderkarte und Outputkarte für DTS. Bei DD, wobei ich mich jetzt auf die DA10/DA20 Baureihe berufe, hat man ein System bestehend aus Steckkarten und modularer Bauweise, in welchem sich die einzelnen Module der Decodierung etc. auf Modulen befinden, die über definierte Schnittstellen miteinander kommunizieren. Da alles volldiskret aufgebaut ist, verglichen mit SDDS, wo in FPGA Cores und DSP Units das eingenende Signal decodiert und verarbeitet wird, kann eine hohe Rechenleistung nur durch hohe Rechenleistungen auf den einzelnen Modulen erreicht werden. Bei SDDS hat man Platz, da kann man richtig schön mit anpassungsfähigen FPGAs arbeiten, DD ist hier in der Philosophie etwas Signaldiskreter aufgebaut. Datenstrom ab Film => Video Front-End Board => Fehlerkorrektur => AC3 Stream. Es wird sehr schnell ein AC3 Stream erzeugt, der mit standartisierten Bauelementen decodiert und gewandelt werden kann. Dies ist günstiger und effizienter, führt meiner Meinung aber zu einer verminderung der Qualität, da das System nur teilweise angepasst wurde.

 

Bezüglich DD und Tonhöhe/Filmgeschwindigkeit wollte ich mich schon vor einiger Zeit, 2007 wenn ich mich recht erinnere, bei Dolby UK bei einem Herrn Graham Carter genauer informieren, wie dies alles nun genau funktioniert, habe jedoch keine detaillierten Informationen bekommen.

Geschrieben

Die Blockschaltbilder und Erläuterungen in den Dolby Manuals sind doch eindeutig.

 

 

 

Das 'FlyWheel' wird da ja schon durch die Größe des Buffers ermöglicht, der keine zu schnellen Schwankungen in der Abtastrate durchreicht. Dazu kommt, dass die Dolby Reader ja auch faktisch noch ein mechanisches FlyWheel enthalten.

 

Was die Geräte konkret machen, hängt doch auch von den in der Praxis zu erwartenden Abweichungen ab. Das Dolby System mit nachgeführter Abtastrate war in den 90ern Stand der Technik und macht auch durchaus so Sinn, ich sehe da auch gar keinen Nachteil drin.

 

Wieso soll denn ein Vorteil darin bestehen, einen Film absichtlich schneller mit 25fps laufen zu lassen, dazu aber die Tonspur mit 'authentischer' Tonhöhe beizubehalten? Wenn ich authentische Wiedergabe will, muss ich eben bei 24fps bleiben.

 

 

Wie gesagt, mit ausgesuchtem Testmaterial dürfte man das Verhalten JEDES Systems relativ leicht analysieren können.

 

Hast Du nicht gerade einen Wechselrichter zu verkaufen? Ideale Testumgebung ;-)

 

- Carsten

Geschrieben

Die Blockschaltbilder und Erläuterungen in den Dolby Manuals sind doch eindeutig.

Das 'FlyWheel' wird da ja schon durch die Größe des Buffers ermöglicht, der keine zu schnellen Schwankungen in der Abtastrate durchreicht. Dazu kommt, dass die Dolby Reader ja auch faktisch noch ein mechanisches FlyWheel enthalten.

Was die Geräte konkret machen, hängt doch auch von den in der Praxis zu erwartenden Abweichungen ab. Das Dolby System mit nachgeführter Abtastrate war in den 90ern Stand der Technik und macht auch durchaus so Sinn, ich sehe da auch gar keinen Nachteil drin.

Wieso soll denn ein Vorteil darin bestehen, einen Film absichtlich schneller mit 25fps laufen zu lassen, dazu aber die Tonspur mit 'authentischer' Tonhöhe beizubehalten? Wenn ich authentische Wiedergabe will, muss ich eben bei 24fps bleiben.

Wie gesagt, mit ausgesuchtem Testmaterial dürfte man das Verhalten JEDES Systems relativ leicht analysieren können.

Hast Du nicht gerade einen Wechselrichter zu verkaufen? Ideale Testumgebung ;-)

- Carsten

 

Die Blockschaltbilder sind nett, sagen aber nichts über das Verhalten der Schaltung aus, gerade im Bezug auf Filmgeschwindigkeit und Regelverfahren.

Der Buffer an sich ermöglicht kein Flywheeling, denn es muss ja anhand des Bufferfüllstandes und der eintreffenden Bitrate die Ausgangsbitrate ermittelt werden. Das Flywheeling ermöglicht erst ein genügend träger Regler, der Buffer stellt nur die Daten mit genügend zeitlichem Spielraum zur verfügung.

 

Der FU ist verkauft ;) habe aber noch einen zweiten, der ist aber auf dem Elektro-GoKart verbaut =P

 

 

 

Geschrieben

Die Blockschaltbilder sind nett, sagen aber nichts über das Verhalten der Schaltung aus, gerade im Bezug auf Filmgeschwindigkeit und Regelverfahren.

 

 

Das wäre ja auch ein bißchen viel verlangt von nem Manual ;-) Immerhin sagt es aber aus, DASS die Tonhöhe von der Filmtransportgeschwindigkeit abhängt, und das war ja nun die Frage. Und der FiFo erlaubt halt, kurzzeitige Schwankungen ohne Änderung der Taktrate auszugleichen. Mehr muss so ein System ja nicht leisten.

 

Die konkrete Reglercharakteristik zu reverseengineeren bringt ja nun auch niemandem mehr fundamentale Erkenntnisse darüber hinaus. Jedenfalls nicht für dieses Forum ;-)

 

- Carsten

Geschrieben

Das wäre ja auch ein bißchen viel verlangt von nem Manual ;-) Immerhin sagt es aber aus, DASS die Tonhöhe von der Filmtransportgeschwindigkeit abhängt, und das war ja nun die Frage. Und der FiFo erlaubt halt, kurzzeitige Schwankungen ohne Änderung der Taktrate auszugleichen. Mehr muss so ein System ja nicht leisten.

 

Die konkrete Reglercharakteristik zu reverseengineeren bringt ja nun auch niemandem mehr fundamentale Erkenntnisse darüber hinaus. Jedenfalls nicht für dieses Forum ;-)

 

- Carsten

 

Na klar, aber wissen will ich es deswegen trotzdem ^^

 

 

 

Geschrieben

Bereits im Jahre 2004 habe ich von einem der Dolby-Ingenieure folgende Rückantwort erhalten auf die Frage, wie sich der Dolby-Digital-Ton bei einer Erhöhung der Filgeschwindigkeit verändert:

 

Dolby Digital has a tolerance of speed variations of about 21-28

frames per second. So if your cinema has speeded up the projectors to

25fps, the Dolby Digital track will simply also speed up and play

faster, and at a higher pitch, which of course is not ideal.

 

Die Übersetzung ins Deutsche erspare ich mir jetzt :rolleyes:

Geschrieben

Bereits im Jahre 2004 habe ich von einem der Dolby-Ingenieure folgende Rückantwort erhalten auf die Frage, wie sich der Dolby-Digital-Ton bei einer Erhöhung der Filgeschwindigkeit verändert:

 

Dolby Digital has a tolerance of speed variations of about 21-28

frames per second. So if your cinema has speeded up the projectors to

25fps, the Dolby Digital track will simply also speed up and play

faster, and at a higher pitch, which of course is not ideal.

 

Laser Hotline, danke für das Zitat. Leider sind wir jetzt so schlau als wie zuvor. Denn wenn das stimmt, befindet sich das im Gegensatz zu Carstens Erfahrung, das leichtes Abbremsen am DD-Reader keinerlei Tonschwankungen zur Folge hat, daher also eine Tonhöhenkorrektur stattfinden muss.

Tja. Letztendlich kann ich weder bei DD, noch bei SDDS oder DTS irgendeine Unterlage oder Tech-Note finden, die ausdrücklich Time-Stretching, also Tonhöhenanpassung, beinhaltet. Wohlgemerkt, eine, die ihren Namen verdient, bei der also die Tonbearbeitung nicht heraushörbar ist. Ich kann mir nur schwer vorstellen, das eine solche wichtige Funktion, wenn es sie geben würde, von SDDS, DTS, DD nicht irgendwie kommuniziert worden wäre. Gehört schließlich doch irgendwie zum guten Ton, und darum geht es dabei schließlich.

 

 

 

Bezüglich DD und Tonhöhe/Filmgeschwindigkeit wollte ich mich schon vor einiger Zeit, 2007 wenn ich mich recht erinnere, bei Dolby UK bei einem Herrn Graham Carter genauer informieren, wie dies alles nun genau funktioniert, habe jedoch keine detaillierten Informationen bekommen.

 

Ja, das habe ich schon aufgegeben. Vor einiger Zeit nochmal ein Versuch, von DTS eine technische Einzelheit zu erfahren, aber, wie kaum anders zu erwarten, keine Antwort bekommen.

Geschrieben

@Brillo: im Zweifelsfall glaube ich hier der Aussage des Dolby-Ingenieurs.

 

Ich weiß auch, dass es von Dolby ein professionelles Zusatzgerät zur Korrektur

der Tonhöhe gibt. Würde der Dolby Digital Prozessor bereits diese Arbeit leisten,

wäre die Vermarktung des Zusatzgerätes überflüssig. :unsure:

Geschrieben

Zumindest im CP650 findet definitiv keine Tonhöhenanpassung statt.

Geschwindigkeitsschwankungen machen sich genauso wie im Analogton als "Jaulen" bemerkbar.

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben

Denn wenn das stimmt, befindet sich das im Gegensatz zu Carstens Erfahrung, das leichtes Abbremsen am DD-Reader keinerlei Tonschwankungen zur Folge hat, daher also eine Tonhöhenkorrektur stattfinden muss.

 

 

Das habe ich so nicht gesagt - die Dolby Statements und Blockschaltbilder im Manual halte ich für nach wie vor in Verbindung mit dieser Aussage kompatibel und sachgerecht. Dieses Technik wird Dolby mit Sicherheit gerade so entwickelt haben, dass typische, durch Antriebsmechanik verursachte periodische Schwankungen vom FIFO ausgeregelt und nicht hörbar werden. Man wird also schon sehr genau und über einen längeren Zeitpunkt die Geschwindigkeit variieren müssen, um einen hörbaren Effekt zu erzielen. THX hat es ja schon angesprochen - der Regelalgorithmus wird selbst eine FlyWheel-Charakteristik haben. Also kurzzeitige Schwankungen tonhöhenneutral ausmitteln, und bei größeren Abweichungen dann langsam hinziehen, damit es nicht hörbar wird.

Bei Gelegenheit werde ich es nochmal probieren - aber mit Wechselrichter am Motor wäre das einfacher.

 

- Carsten

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo

Von dts weis ich aus Erfahrung, daß dat Dingen leiert, wenn der Reader wackelt. Bei einer unserer Maschinen war der Reader nur auf ein dünnes Blech geschraubt, je nach Filmzug bog sich dieses, der Reader waberte hin und her - der Ton fing dann an zu leiern (vergleichbar mit einem defekten Tapedeck), weil das dts (6 ohne d) das Delay unbedingt einhalten "wollte".

Gruß

Vogel

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Warum sollte man sich die Mühe machen, die Tonhöhe umzubiegen?

Diese Algorithmen sind alles andere als perfekt und seeeehr vom Programm abhängig!

Da würden die Filmtonmeister aber jammern.

Außerdem müsste dieser Algorithmus auch noch wissen, ob das Original nun mit 24 fps oder 25 fps aufenommen wurde!

Sinnigerweise verhält sich der Digitalton also wie der Analogton.

 

Ich denke auch nicht, dass Regelglieder versuchen aufkommenden Jitter auszugleichen,

wenns aus dem Rahmen fällt greift die Fehlerkorrektur und danach der Fallback auf analog.

 

Norbert Zich

Authorisierter Dolby Consultant

Geschrieben

Warum sollte man sich die Mühe machen, die Tonhöhe umzubiegen?

Diese Algorithmen sind alles andere als perfekt und seeeehr vom Programm abhängig!

Da würden die Filmtonmeister aber jammern.

Außerdem müsste dieser Algorithmus auch noch wissen, ob das Original nun mit 24 fps oder 25 fps aufenommen wurde!

Sinnigerweise verhält sich der Digitalton also wie der Analogton.

 

Ich denke auch nicht, dass Regelglieder versuchen aufkommenden Jitter auszugleichen,

wenns aus dem Rahmen fällt greift die Fehlerkorrektur und danach der Fallback auf analog.

 

Norbert Zich

Authorisierter Dolby Consultant

 

Hallo Herr Zich,

 

ich weiß, dass Dolby Laboratories vor vielen Jahren eine "Korrektureinheit" auf den Markt gebracht hat. Sinn dieses Gerätes war es, die Tonhöhe zu korrigieren, wenn anstelle von 24fps mit 25fps gefahren wird. Die Hauptanwendung des Gerätes war natürlich beim Mastering von Kinofilmen (24fps) auf PAL-Versionen (25fps). Keine Ahnung, ob man dieses Gerät auch z.B. im Kino einsetzen könnte. Fakt ist, dass sehr viele Kinos in Deutschland nicht mit 24fps fahren, sondern mit 25fps. Dadurch ergibt sich eine Verfälschung der Tonhöhenlage. Das gilt sowohl für Analog- als auch Digitalton.

 

Schöne Grüße aus Korntal!

Geschrieben

Hallo Herr Zich,

 

ich weiß, dass Dolby Laboratories vor vielen Jahren eine "Korrektureinheit" auf den Markt gebracht hat. Sinn dieses Gerätes war es, die Tonhöhe zu korrigieren, wenn anstelle von 24fps mit 25fps gefahren wird. Die Hauptanwendung des Gerätes war natürlich beim Mastering von Kinofilmen (24fps) auf PAL-Versionen (25fps). Keine Ahnung, ob man dieses Gerät auch z.B. im Kino einsetzen könnte. Fakt ist, dass sehr viele Kinos in Deutschland nicht mit 24fps fahren, sondern mit 25fps. Dadurch ergibt sich eine Verfälschung der Tonhöhenlage. Das gilt sowohl für Analog- als auch Digitalton.

 

Schöne Grüße aus Korntal!

 

Ja, der gute alte bleiverseuchte 585...

So ein Gerät im Kino einzusetzen wäre allerdings nicht zweckmäßig: Das Ding ist teuer, hat eine große Latenz (bis zu 14 Bilder) und kann nicht jedes AudioProgramm auf Anhieb glitchfrei umrechnen - bei kritischen Stellen muss man sich im Studio durchknabbern! Manche Tonmeister verwenden für Dialog, Effekte und Musik verschiedene Technologien, teilweise offline gerendert, um die Pitchkorrektur vorzunehmen, einige verbitten sich "diesen Unfug"...

Wie weiter oben schon erwähnt kann das Gerät auch nicht wissen, welches denn nun die originale Geschwindigkeit war, 24 oder 25?

Der Königsweg (Hollywood) ist stur bei 24 fps zu bleiben, das ist Standard und vermeidet Befindlichkeiten.

Meistens geben die Kopierwerke den Filmspeed auf den Filmrollen an, wenn im Kino dann passend auf 25 fps umgeschaltet würde, wär auch dann noch alles prima.

Die Realität zeigt leider wildes Durcheinander von Filmspeed, Pitchkorrekturen und Projektionsgeschwindigkeiten.

Aber das Fernsehen hats ja vorgemacht, da laufen alle Film stumpf auf 25 fps hochgetuned....

 

Gruß aus München

Norbert Zich

Autorisierter Dolby Consultant

Geschrieben

Warum sollte man sich die Mühe machen, die Tonhöhe umzubiegen?

Diese Algorithmen sind alles andere als perfekt und seeeehr vom Programm abhängig!

Da würden die Filmtonmeister aber jammern.

Außerdem müsste dieser Algorithmus auch noch wissen, ob das Original nun mit 24 fps oder 25 fps aufenommen wurde!

Sinnigerweise verhält sich der Digitalton also wie der Analogton.

 

Ich denke auch nicht, dass Regelglieder versuchen aufkommenden Jitter auszugleichen,

wenns aus dem Rahmen fällt greift die Fehlerkorrektur und danach der Fallback auf analog.

 

Norbert Zich

Authorisierter Dolby Consultant

 

 

Hallo DD,

danke für diese klare Aussage. Ob eine Tonhöhenkorrektur (wie auch immer) stattfindet oder nicht, war hier immer mal wieder Thema, aber ohne eindeutiges Ergebnis. Jetzt wissen wirs ja endlich, sehr gut. Ich finde es sehr hilfreich, dass ein Dolby Consultant hier postet, denn es gibt sicher noch einige andere Fragen rund um Dolby oder Digitalton, die so aufgeklärt werden können.

Geschrieben

Hallo DD,

danke für diese klare Aussage. Ob eine Tonhöhenkorrektur (wie auch immer) stattfindet oder nicht, war hier immer mal wieder Thema, aber ohne eindeutiges Ergebnis. Jetzt wissen wirs ja endlich, sehr gut. Ich finde es sehr hilfreich, dass ein Dolby Consultant hier postet, denn es gibt sicher noch einige andere Fragen rund um Dolby oder Digitalton, die so aufgeklärt werden können.

 

 

Ähm, das würde ich jetzt doch nochmal deutlich klarstellen wollen, nachdem wir hier ja schon einige Beiträge hatten:

 

 

Eine 'Tonhöhenkorrektur' im (Dolby-)Kinoprozessor findet NICHT statt. Die Tonhöhe von DolbyDigital folgt der Filmgeschwindigkeit, wobei kurzzeitige Schwankungen tonhöhenneutral ausgemittelt werden. Ein dauerhaft auf 25fps umgebauter Kinprojektor wird also eine sowohl beschleunigte als auch höher transponierte Wiedergabe des Filmtons über den Dolby Prozessor bewirken.

 

 

Eine Tonhöhenkorrektur beim Mastering im Studio, soweit dort Anpassungen von 24 auf 25 oder umgekehrt stattfinden, wird je nach dem Anspruch der Tonleute oder Studios, entweder durchgeführt oder auch nicht. Heutzutage üblicherweise Offline in Software, weil die zeitaufwendigeren Verfahren eben eine bessere Qualität auch bei schwierigem Material liefern.

 

Nur in Ausnahmefällen (Liveübertragung von Filmmaterial) wird man eine Anpassung in Echtzeit durch entsprechende Audioprozessoren durchführen. Dabei wird man aber nicht zwangsläufig auf Dolby Geräte zurückgreifen, dafür gibt es heutzutage massig Anbieter für Geräte mit Universalfunktionalität.

 

- Carsten

Geschrieben

Eine Diskussion dazu

(damit der Link funktioniert muß JavaScript im Browser _deaktiviert_ sein,

sonst kommt man nur auf die Startseite):

 

http://www.film-tech.com/cgi-bin/ubb/f1/t007719/p1.html

 

 

Und zwei interessante Videos aus der Diskussion:

 

http://www.film-tech.com/ubbpics/cp650.mpg

 

http://www.film-tech.com/ubbpics/cp650-part2.mpg

 

mfG

Christian

 

 

Danke für die Links.

 

Auf Seite 5 des Film-Tech-Links werden dort Dolby-Mitarbeiter zitiert. Im Wesentlichen sagen die, das beim DA10, DA20, CP500, and CP650 ein FIFO-Buffer 1/10 Sekunde zwischenspeichert, um kurzfristige Schwankungen abzufangen (in Kombination mit einem Tiefpass-Filter). Klar ist aber natürlich, das 1/10 Sekunde nicht reichen, um Leiern abzufangen, was ja auch die beiden Videos beweisen. Natürlich werden darin aber extreme Gleichlaufschwankungen provoziert, die im Alltag sicher nie vorkommen.

Fazit: Geringfügige Gleichlaufschwankungen können mittele FIFO-Buffer etc. abgefangen werden, alles darüber hinaus wird sich in Leiern äußern, weil keine Tonhöhenanpassung stattfindet (und, wie hier von DolbyDeutschland erläutert, aus technischen Gründen dort nicht stattfinden kann).

 

Um also auf die Ausgangsfrage von Oskino zurückzukommen: Bei Wiedergabe von 25/Sekunde statt 24/Sekunde wird in diesem Fall bei DD eine Erhöhung der Tonhöhe analog zur Erhöhung der Filmgeschwindigkeit stattfinden, also die altbekannten 4 % Tonhöhenanhebung.

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