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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

 

wer den schmalfilm 4/10 hat, hat auch bestimmt das Vorwort zum Thema "kastrierter Film" gelesen. Was dabei aber (meines Erachtens) ein wenig untergeht:

1) Wer hat den Öffentlich-Rechtlichen eigentlich erlaubt, unsere Gebühren für diese sinnlose Technologie namens "HD" auszugeben? ("sinnlos" = s.u.) Zudem werden wir Gebührenzahler damit früher oder später gezwungen, uns neue Fernseher und Rekorder zu kaufen!

2) Was ist überhaupt die Motivation der Öffentlich-Rechtlichen, auf HD umzustellen? Wollen sie, daß das Bild und/oder der Ton besser werden? Nein! Denn wenn die Bandbreite noch nicht einmal ausreicht, um 720p "vernünftig" (also mit Filmkorn) zu übertragen, muß man einen anderen Grund unterstellen: Die Sender wollen einfach Bild und Ton weiter komprimieren, um Bandbreite bei der Übertragung und damit Kosten zu reduzieren! Da kommen ihnen der "HD-Boom" und die "720p-Ausrede" natürlich gerade Recht. Denn so viel mehr Pixel sind's bei 720p im Vergleich zu PAL nicht. Und wenn man dann noch schön alle Details "wegoptimiert" kann man schön Bandbreite sparen! Daß das Endergebnis dann vermutlich schlechter aussieht als ein hochskaliertes PAL-Bild, ist egal.

 

Gruß,

Jörg

 

P.S.: Um noch das "sinnlos" zu erklären: Ich weiß, wie gut ein Bild in 1600x1200 aussieht (div. Monitore und Projektoren "uff Arbeet"). Ich weiß auch, wie gut z.B. Playstation3-Spiele in Full-HD aussehen. Aber z.B. Bluray bringt's überhaupt nicht, da die Bandbreite und die Speicherkapazität einfach viel zu gering sind und das Bild damit viel zu stark (verlustbehaftet!) komprimiert werden muß. Die Folge ist, daß ich beim Kumpel mit seinem 1,2m-Bildschirmdiagonale-TV aus 2,5m Entfernung praktisch kaum Unterschiede zw. hochskalierter DVD und Bluray sehe (mit div. "FullHD"-Filmen getestet). Vorteile bringt BluRay nur dann, wenn man dichter an die Glotze kriecht oder ein noch größeres Bild hat. Aber wer macht so etwas schon in seiner eigenen Wohnung? Und wenn man dann hört, daß die Öffentlich-Rechtlichen mit einer noch geringeren Bandbreite auskommen und zudem nur in "Mindestauflösung" senden wollen, kann man sich wohl zu Recht die Sinnfrage stellen. Denn "HD" wird dabei wohl nicht herauskommen.

 

P.P.S.: Der Tatort wurde übrigens schon mal nur auf Video gedreht... Aber: "Ab 1999 drehte der Berliner Sender wieder auf Filmmaterial" (Quelle). Bleibt zu hoffen, daß sich der Geschmack der Zuschauer auch diesmal wieder durchsetzt - obwohl zu befürchten ist, daß es beim kommenden "Pseudo-720p" egal ist, womit gedreht wurde...

Bearbeitet von jpolzfuss (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo Jörg,

 

Da sprichst Du echt ein heißes Thema an. In großen Teilen kann ich Dir eigentlich nur zustimmen. Wobei ich noch etwas sehe. Was nutzt mir eine HD Anlage der Spitzenklasse wenn das Fernsehprogramm vom Inhalt her so grottenschlecht ist daß sich eine Anschaffung gar nicht lohnt. Wenn man sich heute das Nachmittags oder Vorabendfernsehen anschaut, dann kommt einem doch nur noch das Grausen.

720p halte ich auch für völligen Blödsinn zumal es 1080 jetzt auch als i oder p gibt.

Mit der Änderung in den Pflichtenheften, auch bei anderen Sendern, vermute ich etwas ganz anderes. Man möchte den Kreis der Produzenten eingrenzen und sich leidige Konkurrenz vom Hals halten.

Dabei ist noch so vieles völlig unausgegohren. Wenn ich nur an den sogenannten bandlosen workflow denke. Wohin mit dem Archiv usw. usw. usw. Ich kenne das Spiel von einigen Sendern. Die speichern nämlich immer noch auf HD-cam zwischen weil der Kram nicht richtig läuft.

Vor allem, wer einmal ein einwandfreies PAL oder Beta SP Bild auf einem class 1 Monitor sehen konnte, fragt sich sowieso was das alles soll. Das Gleiche gilt ja für HD selbst. Ein 1080 Bild von einer richtigen großen HD Kamera auf einem entsprechenden Monitor ist was ganz anderes als das was "Otto Normalverbraucher" sieht. Auch in "seriösen" Zeitschriften wie dem "Kameramann" wird oft Schaum geschlagen der jeder wissenschaftlichen Grundlage ins Gesicht schlägt. Um so interessanter ist der Leitartikel am Anfang der letzten Ausgabe. Da geht es um ein ähnliches Thema.

 

Übrigens hast Du auch beim upscalen Recht. Die eingebaute Elektronik in vielen Fernsehgeräten ist sehr schlecht und somit wird das interpolieren zum Desaster.

Es gibt eine amerikanische Firma die stand alone Up/downscaler herstellt. Klar sind die mit 1400 bis ca. 3000 Dollar kein Schnäppchen. Aber wer darüber einmal ein Signal gewandelt hat und das auf einen Beamer gelegt, der versteht das.

 

Ich hoffe nur daß man sich bei manchem Unsinn wieder zurück nimmt. Denn Film ist nach wie vor ein tolles Aufnahmemedium in erster Qualität und guter Lagerfähigkeit.

 

Gruß Matthias

Geschrieben

Hallo,

ich freue mich, dass das Vorwort hier Beachtung findet, weil ich das Thema für sehr wichtig halte. Inzwischen hatte ich Gelegenheit, bei einer Arri-Werksreportage mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Franz Kraus zu sprechen. Wenn man hört, was der so alles zum Thema Film ./. Video und 2K ./. 4K zu sagen hat, kann einem Angst und Bange werden. Das Fazit ist ganz klar: die Qualität von Film wird mutwillig aufs Spiel gesetzt und die Film- und Kinoindustrie ist selbst bei digitalem Kino nur an 2K statt an qualitativ hochwertigem 4K interessiert. Das sieht Herr Kraus alles mit großem Bedauern und spricht sehr offen darüber - zumal Arri ja zwischen den Formaten steht...

 

Mehr dazu in zoom 6/2010 und im schmalfilm 5/2010 - jeweils mit großen Reportagen aus der Arri-Produktion.

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