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Wiederinbetriebnahme nach Stilllegung


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Meine beiden Askania AP XII liefen 10 bis 15 Jahre im Rex in Hanau, dann 13 Jahre bei mir, danach wurden sie demontiert und lagerten 15 Jahre lang in einem relativ trockenen Kellerraum. Nun möchte ich sie wieder in Betrieb nehmen und habe dazu folgende Fragen:

1. Baueröl einfüllen und starten? Oder solltem man das Werk nach so langer Lagerzeit auswaschen? Wen ja, womit? Oder Öl einfüllen, ein paar Stunden laufen lassen und gleich danach einen Ölwechsel?

2. Womit muss man nach dieser Lagerzeit beim Antriebsmotor rechnen? Können die Wicklungen so stark oxidiert sein, dass ein Kurzschluss droht? Muss ich mit einem Kabelbrand rechnen?

3. Gleiche Frage zu den enthaltenen Trafos.

4. Ich würde alle Zahn- und Laufrollen abschrauben, alle Lager mit Benzin waschen, dann neu ölen. Ist das OK? Oder könnte das Benzin dazu führen, dass an den Lagern dann später Öl austreten wird? (Vor dem Abbau waren die Maschinen öldicht.)

5. Weiß jemand von euch, wo man neue Gummirollen für die Klangfilmtongeräte herbekommt?

6. Wittner bietet Rotlichtzellen für das Klangfilmtongerät an. Sind die in Ordnung, schwächen die den Pegel zu sehr ab? Hat jemand Erfahrung mit denen? (Bitte keine Selbstbauvorschläge.)

7. Was würdet Ihr an meiner Stelle sonst noch vor der Wiederinbetriebnahme machen (außer Valium zu nehmen)?

Geschrieben

Meine beiden Askania AP XII liefen 10 bis 15 Jahre im Rex in Hanau, dann 13 Jahre bei mir, danach wurden sie demontiert und lagerten 15 Jahre lang in einem relativ trockenen Kellerraum. Nun möchte ich sie wieder in Betrieb nehmen und habe dazu folgende Fragen:

1. Baueröl einfüllen und starten? Oder solltem man das Werk nach so langer Lagerzeit auswaschen? Wen ja, womit? Oder Öl einfüllen, ein paar Stunden laufen lassen und gleich danach einen Ölwechsel?

2. Womit muss man nach dieser Lagerzeit beim Antriebsmotor rechnen? Können die Wicklungen so stark oxidiert sein, dass ein Kurzschluss droht? Muss ich mit einem Kabelbrand rechnen?

3. Gleiche Frage zu den enthaltenen Trafos.

4. Ich würde alle Zahn- und Laufrollen abschrauben, alle Lager mit Benzin waschen, dann neu ölen. Ist das OK? Oder könnte das Benzin dazu führen, dass an den Lagern dann später Öl austreten wird? (Vor dem Abbau waren die Maschinen öldicht.)

5. Weiß jemand von euch, wo man neue Gummirollen für die Klangfilmtongeräte herbekommt?

6. Wittner bietet Rotlichtzellen für das Klangfilmtongerät an. Sind die in Ordnung, schwächen die den Pegel zu sehr ab? Hat jemand Erfahrung mit denen? (Bitte keine Selbstbauvorschläge.)

7. Was würdet Ihr an meiner Stelle sonst noch vor der Wiederinbetriebnahme machen (außer Valium zu nehmen)?

 

1) Spülöl, d.h. Petroleum - Oel Mischung, 10 Minuten laufen lassen, frisches Öl rein und irgendwann in einigen Stunden noch mal wechseln, das sollte es sein. Oel für die AP ist ein normales ISO MG 68, für wenig Geld beim Ölhandel, gibts wahnsinnig überteuert in angeblicher Spezialabfüllung im Versand.

 

2) Vielleicht Lager ansehen, die könnten verharzt sein, oder halt defekt durch langes Stehen.. Die Motorwicklung wird noch gut sein.

 

3) Die Trafos, sofern nicht feucht gelagertr ebenfalls.

 

4) Aus Messing drehen und 0-Ringe (NBR 70) darüber.

 

5) Viele sagen ja, ich sage rausgeworfenes Geld, da es eine Bastellösung ist, deren Einstellung zu viel Zeit kostet. Mono geht mit rot beschichteter Photozelle im KLF Gerät auch mit der Glühlampe, für Stereo braucht es einen Umrüstkit, und dann bietet sich Makroskopischer Nachrüstsatz an, geht viel schneller, und ist zudem billiger, als Zelle mit Halter und überteuerter Versand-Leuchtdiode. (Die kannste wirklich für unter 20 Euro selbst bauen).

 

7. Einfach loslegen! Viel Spaß beim Filmvorführen!

 

Stefan

Geschrieben

Der Nachrüstsatz für das KLF Europa ist wirklich stark überteuert. Kauf dir einen Alu-Rundling, such die Mitte, bohr 2 Löcher und fräs an der Seite einen kleinen Kanal für die Zuleitung. Mehr machen die prof. Anbieter auch nicht. Vorteil: Statt 1W-LED und einfacher Regelung kannst du gleich die 3W-LED mit richtiger Regelelektornik ("Konstantstromquelle") einbauen. Die ist hörbar effektiver. Mit der 1W-Variante hab ich bisher fast nur Ärger gehabt. Schon das minimalste Streulicht (Projektionslicht) reicht aus, um dir den Ton zu verderben.

Geschrieben

Hallo,

 

was mir noch eingefallen ist:

 

Die Rundriemen vom Motor über Friktion zum Werk sind eine mögliche Frustquelle, weil nach der langen Lagerung bestimmt nicht mehr in Ordnung. Versuch mal im Industriebedarf (Antriebstechnik) nach neuem Material zu fahnden. Bei den Kinoanbietern wird so etwas schnell teurer, als ein Gebrauchtprojektor anderer Marken heute kostet.

 

Und das Blendenritzel aus Kuststoff, bricht auch gerne, besonders, wenn der Anlauf nicht sanft genug passiert. Auch da dürfte es Ersatzteilengpässe geben. Vorher prüfen, bevor Du eine größe Menge an Arbeitsstunden investierst.

 

Und was die 1W LED angeht, Thomas hat Recht, Finger weg! Nimm 3 Watt oder eine Laserdiode, mit der der Du in die Spaltoptik hineinleuchtest. Oder investier das Geld, so wie ich vorgeschlagen habe.

 

Grüße

 

Stefan.

Geschrieben

Zum Klangfilm. Gibt sehr gute Ergebnisse, wenn es von Grund auf gereinigt und eingestellt wird. Optik öffnen, saubermachen, teilweise ist die Verkittung Zylinderlinse-Eingangslinse gelb und rissig, geht mit 4711 Kölnisch Wasser bestens zu reinigen. 3W LED nehmen, LED-Fläche ist größer, leuchtet Spalt besser aus, eine Laserdiode. Je nach Alter des Klangfilms gibts verschiedene Spalthöhen, die läßt sich aber einstellen, ich hab mit einer 0,05mm Fühlerlehre gemacht, reicht vom Pegel für einen Prozessoreingang bei 1200mA Strom für die Led. Spurlage nachstellen, sofern es sich noch um ein Monogerät handelt.

Jens

Geschrieben

Stefan2, Thomas und Jensg, danke herzlich für eure Tipps! Trotzdem ist mir noch nicht alles klar:

... Oel für die AP ist ein normales ISO MG 68, für wenig Geld beim Ölhandel ...

 

Stefan

ISO MG 68? Ich habe das im Internet nicht gefunden. Oder meintest du ISO VG 68?

Aus Messing drehen und 0-Ringe (NBR 70) darüber.

Ich kann selbst nicht drehen, aber das meinte ich auch weniger; die Frage war nur, ob das Säubern der Lagerstellen außen am Projektorkopf mit Benzin Schuld sein könnte, dass die Lager anfangen, Öl zu ziehen (zzt. sind sie trocken). (Den Projektordeckel traue ich mich nicht zu öffnen, weil mir einer gesagt hat, bloß nicht, dann fängt das Ding ja erst recht zu ölen an.)

... für Stereo braucht es einen Umrüstkit, und dann bietet sich Makroskopischer Nachrüstsatz an, geht viel schneller, und ist zudem billiger, als Zelle mit Halter und überteuerter Versand-Leuchtdiode. (Die kannste wirklich für unter 20 Euro selbst bauen).

Ich habe nicht verstanden, was du mit "makroskopischer Nachrüstsatz" meinst. Ein Set, der käuflich zu erwerben ist und auf das Klangfilmtongerät montiert werden kann? Wenn ja, wer bietet so etwas an?

Geschrieben

Die Rundriemen vom Motor über Friktion zum Werk sind eine mögliche Frustquelle ... Versuch mal im Industriebedarf (Antriebstechnik) nach neuem Material zu fahnden. ...

Stefan.

Ein Mitglied hier im Forum bietet für die Askania Keilriemen statt Rundriemen und dafür geeignete Räder an (also vermutlich für Motor, Friktion und Werk, scheinen noch aus der Zeit zu stammen, als Askania den Projektorbau einstellte). Allerdings frage ich mich, ob ein Keilriemen, der ja nicht durchrutschen kann wie ein Rundriemen, beim ruckartigen Anlaufen nicht sowohl den Motor als auch das Getriebe zu sehr belasten kann (Stichwort Blendenritzel).

Geschrieben

Hallo.

 

Ich hab schon ein Ritzel durch zu harten Anlauf gerichtet, ein Bekannter auch.

Was sich heute empfielt, wäre, den Motor über Frequenzumrichter momentbegrenzt hochlaufen zu lassen, und per Freilauf abzuschalten. Dann ließen sich tatsächlich Keil- oder Zahnriemen als Antriebselemente gefahrlos benutzen.

Der FU hat zudem den Vorteil, daß immer ein festgelegter Hochlauf stattfindet, und nicht wie bei dem Handanlasser es möglich ist, zu schnell über die Anlaßstufe hinwegzuschalten. Der FU Steuerkontakt kann ja durchaus der alte Handschalter sein, denn die Schalterplatte sollte original bleiben.

 

Was hast Du eigentlich für eine AP XII Anlage? Hammerschlag grau oder noch Kräusellack? Xenon mit geteiltem Spiegel? 1800 m oder 600m Trommel? Bin da nur einmal neugierig.

 

Grüße

 

Stefan

Geschrieben

Was hast Du eigentlich für eine AP XII Anlage? Hammerschlag grau oder noch Kräusellack? Xenon mit geteiltem Spiegel? 1800 m oder 600m Trommel? Bin da nur einmal neugierig.

Grüße Stefan

Das sind zwei Askania AP XII mit 1800m-Trommeln und Klangfilm-Tongeräten. Der Vorbesitzer hat eine Zeiss-Magnasol-IV-Lampe ins Original-Askania-Lampenhaus eingebaut. Auf Xenon wurden die nie umgerüstet, liefen bis etwa 1970 - 1973 im Rex in Hanau mit Beckkohlen. Ich habe sie dann recht brillant mit Hochvolt-Halogenlampen betrieben, das Bild war allerdings auch nur 2,20 m (CS) breit. Bei der Wiederinbetriebnahme möchte ich nicht auf Xenon umrüsten, suche aber noch einen Tipp für eine gute Lichtquelle für ein etwa 3 bis 3,50 m breites Bild. (Hat eigentlich je einer versucht, eine KFZ-Xenonlampe in einen Projektor einzubauen?) Ach ja: grauer Kräusellack (schwer zu reinigen).

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