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SPD fordert "Abrüstung überzogener DCI-Spezifikationen"


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Geschrieben

Gerade in Blickpunktfilm.de gelesen

 

http://www.mediabiz.de/film/news/spd-fordertabruestung-ueberzogener-dci-spezifikationen/295549

 

SPD fordert "Abrüstung überzogener DCI-Spezifikationen"

 

Im Vorfeld der Sitzung des Kulturausschusses am 29. September, auf der unter anderem über die Freigabe der BKM-Mittel für die Kinodigitalisierung beraten wird, hat sich die filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Angelika Krüger-Leißner, gegen ein Festhalten an den DCI-Spezifikationen ausgesprochen.

 

Obwohl sie die Anhebung der Umsatzobergrenzen für Kriterienkinos durch den FFA-Verwaltungsratsbeschluss begrüßte, erklärte sie, das BKM-Digitalisierungsmodell müsse in einem weiteren Punkt überarbeitet werden: "Wir brauchen eine Abrüstung der überzogenen DCI-Spezifikation. Sinnvoll ist ein technischer Standards der einerseits den Erfordernissen und Möglichkeiten der kleineren Kinos in der Fläche sowie der Programm- bzw. Arthousekinos angemessen ist. Und andererseits die Nachhaltigkeit der eingesetzten Fördermittel gewährleistet. Nur so können wir alle bedürftigen Kinos bei der Digitalisierung mitnehmen."

 

Bevor die Förderung starten könne, brauche man zudem "endlich auch Klarheit über den Finanzierungskreislauf und die damit verbundenen Bedingungen hinsichtlich des Verleiheranteils." Der BKM sei gefordert, mit der Verleihwirtschaft unter Einbeziehung der unabhängigen Verleiher eine Klärung herbeizuführen. Die Gegebenheiten des Arthouse-Marktes müssten angemessen Berücksichtigung finden.

Quelle: Blickpunkt:Film

Geschrieben

Eigentlich hatte ich gehofft, dass das Thema Non-DCI endlich mal gegessen sei. Diese Diskussion hätte schon Jahre früher stattfinden müssen. Mittlerweile hat die Wirtschaft einfach schon Fakten geschaffen und erst jetzt realisieren einige, dass sie da etwas gehörig verschlafen haben... Gleichzeitig wird damit die Freigabe der Fördermittel (unnötig) verzögert. Bravo! :???:

Geschrieben

Die Frau hat halt leider wenig Ahnung von den Realitäten. Ausser DCI geht nunmal nur 35mm. Ausgerechnet für finanzschwache Kinos den Verleihern einen eigenen Substandard aus dem Kreuz leiern wollen? Ich finde DCI-Gerät auch zu teuer, aber solche Vorschläge verursachen nur Schaden durch weitere Verzögerungen. Die müssen endlich zu Potte kommen.

 

 

- Carsten

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Die vom Fraunhofer Institut erarbeitete Ministudie zu Abspielsystemen im digitalen Kino befasst sich auch mit der Diskussion von Sub-DCI Standards:

 

 

+++ Fraunhofer Institut: kurze Analyse zu Abspielsystemen im Digitalen Kino

Das Fraunhofer Institut hat eine Zusammenfassung zu Abspielsystemen im Digitalen Kino erstellt. Dabei wird auf die Historie und den Stand der Technik eingegangen, sowie Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen erörtert. Welches System im Kino tatsächlich eingesetzt wird, hängt letztendlich aber von einer Vielzahl von Kriterien ab, die nicht nur technischer Natur sind und objektiv dargestellt werden. Sie finden die hoch interessante Studie „Systeme für das Digitale Kino - Eine technische Analyse“ im geschlossenen Mitgliederbereich unserer Homepage www.hdf-kino.de unter SERVICE.

+++

 

Vom Ergebnis her werden wie von mir erwartet Sub-DCI Systeme als nicht sinnvoll betrachtet.

 

 

 

 

- Carsten

Geschrieben

 

Vom Ergebnis her werden wie von mir erwartet Sub-DCI Systeme als nicht sinnvoll betrachtet.

 

 

... und man schließt sich mit Sub-DCI System(en) von der Belieferung der Majors und einige deutscher Verleiher aus. Auch jetzige und zukünftige VPF-Modelle werden nach Aussage aller Beteiligten an Bildwerfer mit DCI-Specs. genknüpft sein. Also auch kein Geld aus diesen Töpfen mit Sub-DCI ... Sub-DCI kann dann am Ende noch viel teurer werden.

Geschrieben

... und man schließt sich mit Sub-DCI System(en) von der Belieferung der Majors und einige deutscher Verleiher aus. Auch jetzige und zukünftige VPF-Modelle werden nach Aussage aller Beteiligten an Bildwerfer mit DCI-Specs. genknüpft sein. Also auch kein Geld aus diesen Töpfen mit Sub-DCI ... Sub-DCI kann dann am Ende noch viel teurer werden.

Verträumte Argumentation...

 

Der obenstehende Vorschlag wird unter gegebenen Bedingungen von der AG Kino begrüsst, eben so von der Yorck-Kino-Gruppe und anderen Teilnehmern. Dem hat sich der Kulturausschuss des Bundestages angeschlossen.

Selbst Dr. Herbert Kloiber (CinemaxX AG) glaubt in der "Digitalisierung keinen Heilsbringer" zu erkennen und betont die Flüchtigkeit der Standards. Eine DCI-Digitalisierung werde die "notwendige" Marktbereinigung lediglich "verzögern".

 

http://www.kulturprojektor.de/2010/09/30/ein-guter-tag-fur-die-programm-und-kleinkinos-2k-wird-moglich/

 

Gleichfalls schreibt Variety ("Kein Grabgesang für Zelluloid"): http://www.variety.com/article/VR1118025197.html?categoryid=2731&cs=1#ixzz120fwdm7L

Geschrieben

Der DCI Normstandard wurde von allen Beteiligten gemeinsam beschlossen. Beteiligt waren auch die Vertretungen der Kinoseite. Hier jetzt nach Verringerung eines an Sich brauchbaren Standards zu fordern, warum erscheint mir schleierhaft.

Über einige Dinge, die im Sicherheitskonzept sicher überzogen sind, kann man diskutieren, aber die technische Norm an Sich ist praktikabel, läuft problemlos und zuverl#ssig auf allen konformen Mediaplayern, Projektoren und TMS Systemen, und das sogar weltweit.

Änderungen wird es geben, aber die werden durchführbar sein.

 

Nun gut, der Kauf eines neuen BMW 530d kostet Geld, und die im mittleren Segment des 5 stelligen Preises gelegene Katalogsumme sieht aus erste erschreckend aus, ein 25 Jahre alter VW Golf kostet weniger. Plant man eine (steuerlich begründete) Mindestnutzungsdauer von 6 Jahren für den Kauf-Wagen ein und rechnet man den Preis dann auf Tage um, dann kommen da plötzlich vertretbare Beträge heraus. Selbst wenn der Restwert am Ende der Zeit mit 0 oder 1 EUR angenommen wird.

 

Wer einen wirtschaftlich laufenden Betrieb hat, kann sich DCI leisten, der Gegenwert von 6 Popkornschachteln oder Eintrittskarten zu 6,40 Euro ermöglicht die Bezahlung.

 

wer diese Beträge nicht erwirtschaftet, arbeit eh schon lange mit Selbstbetrug, hat kaum den Strom und die Heizung eingespielt, und sollte sein Geschäft schließen. Unabhängig von einer Sentimentalität gegenüber der Tradition eines Ortes, etwas, das nicht angenommen wird, und ads ist bei Zahlen unter 25000 Karten nun mal der Fall, stellt auch keine notwendige Kulturstätte dar.

 

Genügend Mittelständler haben bewiesen, daß sie ohne Förderung, ohne VPF, in der Lage waren, moderne Systeme, sehr gute, brauchbare, aber auch zweifelhafte, zu kaufen. IOch kenne keinen dieser Mittelständler, der sein Tun bisher bereut hätte, vielmehr härte ich, daß sich die Investmaßnahme sogar rasend schnell refinanziert hatte, und man war froh, den Schritt getan zu haben.

 

Tut mir leid, wenn jetzt Filmtheaterbetriebe jammern, die eigentlich nicht klmn, sondern defacto Teilbetrieb der Sparkasse in ABC heißen, dagegen sind, dann begründet sich dieses nicht rational, sondern aus der derzeitigen finanziellen Lage heraus. Und die beruht auf Fehlern in der Vergangenheit.

 

Auch in wesentlich ärmeren Ländern Europas, wo Eseen 2,50 Euro im Restaurant kostet, damit konstatiert, daß < 250 Euro Monatsverdienst die Regel sind, wird in moderne Systeme investiert, fortlaufend und kontinuirlich. An Förderung und VPF denkt dort keiner. Beispiel aus der letzen Woche unten.

Kontraproduktiv sind eigentlich nur VPF Zahlungen, so schön sie auf den ersten Blick sind. Sie verhindern Nach-, Zweit- und Repertoirespiel nachhaltig, wenn man darüber nachdenkt. Und das schadet dem Bestand an Kunst-Theatern, kleinen Spielstellen und Filmkunstreihen.

Fördermittel werden nicht einheitlich bezahlt, bei 15 Kulturhoheiten sieht das selbst im Neuen Deutschland überall anders aus. Damit werden Wettbewerbsstrukturen verzerrt, und ich lehne jede Form der Förderung aus der Sicht als kinobetreiber ab. Eine Notwendigkeit besteht nämlich nicht, siehe Rechnung oben.

 

Grüße

 

Stefan

 

Photo taken during installation:

post-74763-029909100 1287911181_thumb.jpg

Geschrieben

Das sehe ich in allen Belangen anders herum.

 

Der DCI-Standard wurde nicht von allen beteiligten Seiten begrüßt, vorangetrieben oder verabschiedet. Primär von den Major Companies.

„Das teure Equipment brauche ich, um eine technische Norm zu erfüllen, die die Hollywood-Studios gesetzt haben, um ihre Filme vor Raubkopierern zu schützen und den Weltmarkt noch besser mit ihren Filmen überschwemmen zu können“. (Christian Bräuer).

 

Ausserdem begeben wir uns in Widersprüche, auf der einen Seite von exquistien Aufnahme- und Produktionsformaten zu sprechen, und die sind zu 90% photochemisch auf Film entstanden mit hohen Kontrastgüten und Farbräumen mit Auflösungparametern von 2 bis 8 k (sowohl im Negativ wie potentiell auch im Positiv: siehe Messungen und Statements von Arri München). Und auf der anderen Seite die 2k-Projektionstechnik folgerichtig anzuprangern (hier bin ich sogar bei Dir). Aber im Fortlauf der Diskussion plötzlich von einer derzeit ablaufenden "Modernisierung" zu schwärmen. Hier kann ich nicht folgen.

Eine nachhaltige Modernisierung nach Vorbild des derzeitigen Roll-outs stelle ich in Zweifel.

 

Auch kann nicht angehen, dass verdienstvolle Vorort-, Programm- und Kunstkinos schliessen dürfen, nur weil sei den Weg einer solchen Modernisierung nicht begrüssen - weitaus mehr aber für Kultur und Anrainer tun als andere. Bisweilen sind sie in der Lage, mit ihrer 35mm-Technik auch die DCI zugrundeliegenden Parameter zu erfüllen: von 2k und mehr, je nach Filmkopie.

 

Für das Publikum, das ist ein weiteres Argument, das man immer wieder hört, hat sich die 2D-DCI-Projektion bisher nicht in einen geldwerten Vorteil verwandeln können - sonst wären die "Umrüstungen" schneller vonstatten gegangen. Ohne mich zu wiederholen, widerstrebt vielen Betreibern die prognostizierte kürzere Betriebsfähigkeit dieses Equipments gegenüber den traditionellen Filmanlagen.

 

Somit ist die Supendierung der DCI-Standards als einzige Kinonorm im vitalen Interesse der Filmtheaterlandschaft und ihrer zukünftigen Ausrichtung.

 

Über die berliner Situation informiert dieser Artikel:

 

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/kino-aus-dem-computer/1882816.html

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