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Geschrieben

Guten Abend verehrte Gemeinde,

 

ich würde gerne mal die Programmierung diskutieren.

Unser Haus (1 Saal, Programmkino) hat derzeit eine Programmierung, bei der die meisten Filme

- 1 Woche laufen, in Ausnahmen auch mal 2

- ca. 6 Wochen nach Bundesstart

- i. d. R. Do.-Mi jeden Abend um 20:15h

 

Ca. 2mal im Monat entfällt ein Freitag oder Samstag Abend aufgrund von anderweitiger Nutzung (Konzerte, Kleinkunst, etc.).

 

Zusätzlich laufen Sa/So um 15h Kinderfilme (meist recht aktuell und dann 2-3 Wochen) sowie manchmal um 17:30 eine zusätzliche Vorstellung des Hauptfilms, oder nochmal der Hauptfilm der letzten Woche (eher seltener).

 

Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass ein Film eine komplette Woche belegt. Unser Ort hat ca. 50T Einwohner, das nächste Plex ist eine Station mit der Bahn bzw. 8 Minuten mit dem Auto weg.

Damit erreichten wir im letzten Jahr knapp 15.000 Besucher, die wir dieses Jahr aufgrund des sehr schwachen ersten Halbjahres nicht schaffen werden.

 

Mir schwirrt schon länger der Gedanke im Kopf herum, das Programm etwas umzustricken - und zwar derart, dass eben nicht nur ein Film die ganze Woche durchläuft, sondern ein Film für sagen wir mal 3 Wochen gebucht wird und dafür nur 2-3 Mal pro Woche gezeigt wird.

Damit steigt die Programmvielfalt und ich würde vermuten, dass die Filme mehr Zeit haben sich zu entwickeln bzw. sich herumzusprechen.

 

Wie sind die Erfahrungen hierzu? Als größtes Problem sehe ich bei der Sache die Politik der Verleiher, die wahrscheinlich nicht so erfreut sind, wenn eine Kopie für mehrere Wochen blockiert ist und weniger oft läuft. Dagegen halte ich aber, dass damit evtl. mehr Besucher zu erreichen sind, als wenn man ihn eine Woche durchnudelt.

 

Ich bin gespannt auf eure Meinungen :cool:

Geschrieben

Hallo,

ich denke mal, von Seiten der verleiher gibt es da keinlei Probleme, da die Kopien nach sechs Wochen eh auf dem Lager rumliegen.

 

Allerdings, wenn ein Film eh erst nach etwa sechs Wochen eingesetzt wird, brauch dieser sich auch nicht mehr rumsprechen oder entwickeln. Da kennt den Film schon jeder von der Mundpropaganda. Wenn die Gäste sowieso warten bis er bei euch eingesetzt wird, sollten die meisten Besucher in der ersten Woche kommen - es sei denn, ihnen fehlt die Zeit dazu und würden gerne eine Woche später kommen. Das ist aber wohl nur ein geringer Anteil.

Geschrieben

Bei der Strategie ist die Auswahl inerhalb einer Woche natürlich höher, bleibt auf drei Wochen gesehen aber die gleiche. Man hat immer noch in drei Wochen, drei Filme nur anders verteilt. Willst du das Programmangebot erhöhen bietet es sich doch an einen Film nach deinem Modell zu zeigen, also zwei-dreimal die Woche und in je nach Besucherzahl dann nur noch einmal die Woche zu zeigen. Bei uns ist das oft der Mittwoch. So zeigst du in der nächsten Woche den Film nur noch einmal und drei weitere an je zwei Tagen. Hast also schon vier Filme. Meiner Meinung nach muss man die Spielzeiten flexibel gestalten und nicht nach einem Schema x. Die Möglichkeit besteht doch, wenn ihr die Filme eh nachspielt und nicht zum Bundesstart nehmt.

 

Wir spielen neben Mainstream und Filmclub, dann halt z.B. einmal die Woche einen Arthouse Film dazu, den dann aber meist ein paar Wochen. Wir haben aber auch 3 Säle muss ich dazu sagen.

Geschrieben

Ich weiss nicht, wie gut die Leute mit einem wechselnden Programm innerhalb einer Woche klarkommen. Wechsel zwischen Nachmittag und Abend sind in der Regel kein Problem, aber die Abendvorstellung mehrfach wechseln, da hätte ich Bedenken, dass zu oft Leute zum falschen Film kommen. Hängt aber natürlich sehr vom konkreten Publikum ab. Und ob das im Resultat dann wirklich schlimm wäre, weiss ich auch nicht.

 

- Carsten

Geschrieben

... da hätte ich Bedenken, dass zu oft Leute zum falschen Film kommen.

 

Jupp, und diese behaupten steif und fest, es würde so im Programm stehen. :rolleyes:

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Was würde denn dagegen sprechen einfach mehr Vorstellungen zu spielen, beispielsweise immer 17.30 und 22.00 zusätzlich und den entsprechenden Film dann in der ersten Woche Primetime zu spielen und dann je nach Zielgruppe in der zweiten Wochen früh oder spät und in der dritten könntest du dann film A weiter spielen, wenns gut läuft oder einen anderen Film von vorher oder einen neuen auf der früh oder spät, wenns passt. Dann hättest Du mehr Programmvielfalt und zusätzlich Zeit, damit sich die Filme rumsprechen können.

Wir beginnen am Wochenende um 10:00 und unter der Woche spätestens 15:00.

Geschrieben

Ein 50.000-Seelen-Kaff ... hast Du schon mal daran gedacht, am Freitag und Sonnabend eine Spätvorstellung anzubieten?

 

Als einziges Freizeitangebot für Teenager, welche noch keinen Führerschein haben?

Geschrieben

Ein 50.000-Seelen-Kaff ... hast Du schon mal daran gedacht, am Freitag und Sonnabend eine Spätvorstellung anzubieten?

 

Als einziges Freizeitangebot für Teenager, welche noch keinen Führerschein haben?

 

Das halte ich für kaum erfolgreich (jedenfalls nicht bei unseren Begebenheiten). Zum einen ist unsere Zielgruppe ganz klar jenseits der 30 anzusiedeln (Programmkino halt) und außerdem ist die S-Bahn Anbindung für die Führerscheinlosen zum nächsten Multiplex viel zu gut. Da muss man nur in die Bahn, eine Haltestelle (5 min) fahren und fällt aus dem Bahnhof quasi ins Foyer.

 

Wir haben ein recht loyales Stammpublikum, bei dem ich mir die Frage stelle, welche Variante für sie besser ist. Wenn die Filme im Block jeweils eine Woche laufen, kann es auch mal schnell passieren, dass man einen Film verpasst, den man gerne sehen möchte. Überlappend auf mehrere Wochen gestreckt könnte das einfacher sein.

Ich möchte demnächst mal durch eine Umfrage herausfinden, wie oft der Durchschnittliche Besucher bei uns ins Kino geht, auch in Bezug auf den Einsatz von Werbemitteln.

Geschrieben

 

Wir haben ein recht loyales Stammpublikum, bei dem ich mir die Frage stelle, welche Variante für sie besser ist.

 

Da liegen wir wohl recht ähnlich - aber ich weiss auch, dass dieses Stammpublikum bei uns nicht viel öfter kommen würde, auch wenn wir zwei Säle hätten oder öfter spielen würden. Ich bin sicher, dass wir lediglich zusätzliches Publikum erschließen oder das etablierte durch Sonderaktionen öfter mobilisieren könnten.

 

 

- Carsten

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