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Doku "Als Feuer vom Himmel fiel" am Samstag


Empfohlene BeitrÀge

Gast Ligonie 2001
Geschrieben

Hallo Schmalfilmfreunde,

ich glaube es war Herr Lossau der unlÀngst auf einen Doppelacht-Film aus den 50-ern aufmerksam machte und das Thema wurde hier debattiert. Es handelte sich um Szenen aus Hamburg. Ich erinnerte in dem Zusammnhang in meinem Beitrag an das was obiges Thema ist.

Die Bombardierung Hamburgs war einer der schwersten SchlĂ€ge alliierter Bomber gegen Deutschland. Verheerender als Dresden. Die Folge u.A. ca. 1 Million FlĂŒchtlinge. Das nebenbei.

Es wurden die Aufnahmen eines Hamburgers gezeigt (vermutlich Doppelacht und vermutlich Agfa Farbfilm) der "die Stadt in der er lebte nicht mehr erkannte".

Ich wundere mich nebenbei - es gibt einige Leute die in Hamburg leben. Von denen hab ich noch kein Wort zu dem Thema gehört. FĂŒr mich ein Beweis, wie schrecklich perfekt "VerdrĂ€ngung" funktioniert.

Da wird ĂŒber alles mögliche geredet von Leuten die "von Filmtechnik was verstehen". Interessante Konstruktionen aus den 20-ern, vielleicht von amerikanischen Firmen, die tolle Greiferkonstruktion einer DS-8-Arri oder das Entwickeln eines abgelaufenen Farbfilms.

Was kaum einer bedenkt: Wir rÀumen heute den Dreck weg den Andere vor Jahrzehnten anhÀuften. Unsere "Bedeutung" bzw. unser "Wert" resultiert aus dem Agieren unserer Vorfahren vor Jahrzehnten. Ob wirs wollen oder nicht. Das Argument "was geht mich das heute an" lÀuft ins Leere. Die angesprochenen Themen sind null aufgearbeitet.

Filmmaterial wie das Gezeigte gibt es reichlich. Man muß es nur mal sehen wollen.

Beste GrĂŒĂŸe.

  • 3 Monate spĂ€ter...
Geschrieben

Es wurden die Aufnahmen eines Hamburgers gezeigt (vermutlich Doppelacht und vermutlich Agfa Farbfilm) der "die Stadt in der er lebte nicht mehr erkannte".

 

Die angesprochenen Agfacoloraufnahmen stammen von dem Hamburger Feuerwehrmann Hans Brunswig, der auch dieses Standardwerk verfasst hat, und sind als Bonus auf der DVD Das Dritte Reich in Farbe (Spiegel-TV / Michael Kloft) enthalten.

  • Like 1
Gast Pathéfan
Geschrieben

Die angesprochenen Agfacoloraufnahmen stammen von dem Hamburger Feuerwehrmann Hans Brunswig, der auch dieses Standardwerk verfasst hat, und sind als Bonus auf der DVD Das Dritte Reich in Farbe (Spiegel-TV / Michael Kloft) enthalten.

 

Hallo,

herzlichen Dank fĂŒr *den* Hinweis. Dieses Thema interessiert mich brennend. Erschreckend wieviele Menschen von diesen Dingen praktisch null Ahnung haben.

Beste GrĂŒĂŸe.

Geschrieben

Hallo,

herzlichen Dank fĂŒr *den* Hinweis. Dieses Thema interessiert mich brennend. Erschreckend wieviele Menschen von diesen Dingen praktisch null Ahnung haben.

Beste GrĂŒĂŸe.

 

@Pathéfan:

Freut mich, wenn die Information hilfreich war :)

Geschrieben

Brunswigs Forschungen und Aufzeichnungen waren Ă€ußerst wichtige Dokumente in der technisch (!)-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Geschehenen. Aus den Schadensbildern wurden Konzepte fĂŒr den Aufbau von Fernmeldenetzen, Alarmierungskonzepten usw. nach dem Krieg in Europa generiert.

So war z.B. die gemeinsame Verlegung von Fernsprech und Behördennetzleitungen in einem Kabelgraben fatal, Bombentreffer, und die gesamte Signalisierung aus einem großen Stadtgebiet lief nicht mehr. D.h. es wurden Feuerwehren in die wenig betroffenen Stadtteile entsandt, wĂ€hrend das wahre Ausmaß der Lage nicht schnell genug erkannt werden konnte.

Aber auch das Baurecht hat "profitiert". Zu enge Bebauung und zu geringe Straßenbreiten fĂŒhrten zu den FeuerstĂŒrmen, weshalb in Folge die Änderungen beim Wiederaufbau durchgezogen wurden. (In Berlin mit seinen breiten Straßen kam es nicht zu FeuerstĂŒrmen.)

 

Heute interessiert dieses Wissen niemand mehr. Fernmelde MehrwegefĂŒhrungen werden zerstört, Betterien aus BWL und internationalistischem Gewinnstreben abgebaut. Schließlich gibt es den V-Fall nicht mehr, obwohl sich die BRD sogar offiziell im Krieg befindet.

Interessant am Rande: Ich bekam den Antruf eines Sachbearbeiters einer Sirenfirma, der tatsĂ€chlich bundesweit mit dem Aufbau eines neuen Zivilwarnnetzes betraut ist, und Ansprechpartner fĂŒr z.B. FunktĂŒrme suchte.

 

GrĂŒĂŸe

 

Stefan

Gast Pathéfan
Geschrieben

1.): Brunswigs Forschungen und Aufzeichnungen waren Ă€ußerst wichtige Dokumente in der technisch (!)-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Geschehenen.

2.): Heute interessiert dieses Wissen niemand mehr.

 

Hallo,

zu 1.): Das ist normal....."FĂŒr die GebĂ€ude in Rom plante er eine Neugestaltung der HĂ€userfronten: Vor allen Wohnblocks und PrivathĂ€usern sollten Kolonnaden angelegt werden, damit man von den flachen DĂ€chern dieser Vorhallen aus BrĂ€nde bekĂ€mpfen könnte. Er ließ sie auf eigene Kosten erbauen (ĂŒber Nero nach dem Brand von Rom).

...Es war sogar seine Absicht gewesen, die Stadtmauer bis nach Ostia vorzuschieben und von dort aus das Meer in einem Kanal bis nach Rom zu leiten (C. Suetoni Tranquilli De Vita Caesarum Liber VI Nero).

Zu 2.): Auch das ist normal. Im "Augenblick des Erlebens" erscheinen diese Dinge wichtig, spÀter ruft "die Erinnerung unangenehme Empfindungen wach". Folge: Es wird verdrÀngt.

VerdrĂ€ngung dĂŒrfte auch der Grund an den von mir kritisierten Dingen sein - daß kaum einer mehr von den VorgĂ€ngen weiß. VerdrĂ€ngung ist aber auch gefĂ€hrlich.

Beste GrĂŒĂŸe.

Geschrieben

Brunswig wurde spĂ€ter noch Branddirektor und Leiter der Berufsfeuerwehr in Hamburg. seine GedankengĂ€nge und Erkenntnise zum Brandschutz wĂ€re heute auch fĂŒr den ges. Katastrophenschutz noch immer von Bedeutung. Aber jungsynamsiche McKinsey- / Boston-Consulting et. al "Berater" kennen so etwas nicht. Und die verfluchte Tendenz zur Suboptimierung und Kosteneinsparung "koste es was will". Haben hier schon verheerende Folgen gehabt.

Da ich im Bereich Kat.Schutz auch aktiv bin sind mir viele Details schmerzhaft bewußt. Sirenen. Auch bei mir hier in Erlangen wurde wieder ein fragmentarisches Sirenennetz wieder errichtet, nachdem das alte Sirenennetz abgebaut worden war....

Aber zurĂŒck zu den alten Brunswig-Filmen selber. Ich kenne aus Dokumentationen nur kleine Szenen - gibt es irgendwo des ges. Film von Brunswig (Kopie?)

  • 1 Monat spĂ€ter...
Geschrieben

Aber zurĂŒck zu den alten Brunswig-Filmen selber. Ich kenne aus Dokumentationen nur kleine Szenen - gibt es irgendwo des ges. Film von Brunswig (Kopie?)

 

Der Originalfilm liegt unter dem Archivtitel Feuersturm ĂŒber Hamburg im Bundesarchiv (16 mm / 132 Meter).

Er wurde ausserdem im Bonusprogramm zu Das Dritte Reich in Farbe (Michael Kloft / Spiegel-TV, 1998) veröffentlicht (sieht komplett aus).

post-76074-0-61856400-1304578137_thumb.jpg

Geschrieben

Brunswig wurde spĂ€ter noch Branddirektor und Leiter der Berufsfeuerwehr in Hamburg. seine GedankengĂ€nge und Erkenntnise zum Brandschutz wĂ€re heute auch fĂŒr den ges. Katastrophenschutz noch immer von Bedeutung. Aber jungsynamsiche McKinsey- / Boston-Consulting et. al "Berater" kennen so etwas nicht. Und die verfluchte Tendenz zur Suboptimierung und Kosteneinsparung "koste es was will". Haben hier schon verheerende Folgen gehabt.

Da ich im Bereich Kat.Schutz auch aktiv bin sind mir viele Details schmerzhaft bewußt. Sirenen. Auch bei mir hier in Erlangen wurde wieder ein fragmentarisches Sirenennetz wieder errichtet, nachdem das alte Sirenennetz abgebaut worden war....

Aber zurĂŒck zu den alten Brunswig-Filmen selber. Ich kenne aus Dokumentationen nur kleine Szenen - gibt es irgendwo des ges. Film von Brunswig (Kopie?)

 

Volker,

 

ich suchte einen Koffer, da mein geliebter Reisekoffer auf der letzten Flugreise einen Totalschaden am Reißverschluss erlitt.

Auf dem Dachboden des Hauses (350m2) suchte ich meinen alten Koffer.

Nicht gefunden. Was fand ich stattdessen: Die liebevoll eingelagerte, und ca 1991 abgebaute Luftschutzsirene. Ein Warnnetz war ja nicht mehr notwendig.

Schließlich hatte der Bund jetzt andere Aufgaben.

 

GrĂŒĂŸe

 

Stefan

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