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Gibt es eigentlich noch Vorführscheine?


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Geschrieben

Moin,

 

erst ein paar Stundenmitglied des Forums und schon die erste Frage: Kann man heute noch wo Vorführscheine machen und was macht man da eigentlich?

 

Bei uns kam das Thema auf, für ein Museum eine Beschallung zu machen und dabei sollte auch ein 35mm Film gezeigt werden. Hab mir den Kinosaal angesehen, der Projektor war ein 35/16mm Kombimodell so ein Klotz ca. 2m groß in hornhaut-umbra farbenem Lack. Hab den auch nie wieder wo gesehen. Ich konnte gar nix damit anfangen, wir wollten aber alles aus einer Hand anbieten. Also kam die Idee auf das "schnell eben noch" zu erlernen.

 

Früher konnte man diese Scheine wohl bei den Landesbildstellen machen, bzw. vermittelten die das. Auf meine Anrufe erntete ich nur ein: "nein, das machen wir nicht mehr" und ein Schulterzucken. :-(

 

Gruß

 

thommi

Geschrieben

Moin,

die 35/16-Kombimodelle sind ein wenig tricky in der Handhabung. Mir fallen auf die Schnelle nur 3 Modelle ein, die hier in Frage kommen würden. Zum einen die Kinoton-Maschine: 35mm-Projektor auf der rechten Seite, 16mm auf der linken Seite. Zum anderen die Ernemann 8b 35/16 bzw. Ernemann12 35/16. Beide Maschinen nutzen für beide Formate denselben Filmlauf. Entsprechend müssen hier Bildmaske, Kondensolinse, Optik und Tonanschluss an das jeweilige Format angepasst werden.

Zudem solltet ihr abklären, ob die Maschine schon die Rotlíchtabtastung im Tongerät hat. Ansonsten wird es mit neueren Filmen schwierig bzw. es ist dann ein Umbau nötig.

Auch das Alter und der Zustand des Xenon-Kolbens sollte gecheckt werden. Teilweise befinden sich in solchen Anlagen uralte Kolben.

Ein Ölwechsel nach längerem Stillstand kann auch nicht schaden.

Geschrieben

Moin,

 

Kinoton war es, der Farbe nach und was so im Netz zu finden ist.

 

Einfach mal versuchen? Wie denn? An der Maschine sicher nicht, wir haben den Auftrag nicht bekommen. Die hatten da wohl immer nen MAE-ler der 14 Euro die Stunde bekam für Veranstaltungen. Davon dass 2 gelernte je 250 pro Tag kosten plus ein Assistent plus Technikmiete waren die Chefs wohl nicht begeistert.....

 

Ich bin eigentlich durch nen dummen Zufall zum Film gekommen, seitdem mir ein Freund einen Siemens 2000 in die Hand gedrückt hat. Und das ist doch etwas schwieriger zu handeln als N8 und S8.

 

Gruß

 

thommi

Geschrieben

Was für eine Art Museum ist es denn?

Der Kombi ist aktzeptabel, solange die Laufwerke strikt getrennt sind. Bei Kinoton als befindet sich das 35mm-Laufwerk auf der Rechts- und das 16mm-Laufwerk auf der Linkseite.

Die "Kombination" in einem Laufwerk ist im Archivbetrieb nicht empfehlenswert. Es kam immer wieder zu 16mm-Perfoanschlägen, trotz bester Wartung. :angry:

Geschrieben

Tag,

 

es ist das Museum in Karlshorst. Ihr wißt schon Russen, 8. Mai, Kapitulation usw. Gehört zum deutschen historischen Museum.

 

Die haben das wohl eher weniger als "richtiges" Kino in Benutzung sondern so wie es sich anhörte eher als so eine Art "Medienvorführraum" der wohl hauptsächlich dafür gedacht ist VHS/S-VHS, DVD, PC usw. über Beamer wiederzugeben und eben "auch" über diese 35/16 Kombi verfügt, falls denn wirklich mal jemand zu einer Veranstaltung einen Film mitbringt.

 

Was bitte sind Perfoanschläge? (Ich sagte ja andernorts schon: Wörterbuch)

 

Ich bin mir aber nicht sicher ob die getrennt sind, in der Mitte an dem Kasten (vermutlich das Lampenhaus) hab ich mir fast den Schädel eingedellt. aber auf der Seite (rechts) keine weiteren Sachen wie Spulenaufnahmen oder so gesehen. Das was ihr immer BWR nennt war da eher eine BWK hinter dem Projektor ca. 70cm Platz dann kam schon die Wand. Daher machte es sich schlecht das ganze mit 4 Mann da drinne näher zu erkunden.

 

By the way, weil es hier schon einer schrieb: Was ist Rotlichtabtastung?

 

 

thommi

Geschrieben

[...]Gehört zum deutschen historischen Museum.

[...]

Was bitte sind Perfoanschläge? (Ich sagte ja andernorts schon: Wörterbuch)

[...]

Das was ihr immer BWR nennt war da eher eine BWK hinter dem Projektor ca. 70cm Platz dann kam schon die Wand.

[...]

By the way, weil es hier schon einer schrieb: Was ist Rotlichtabtastung?

 

 

Hi,

 

Wenn das zum DHM gehört, wunderts mich eigentlich dass es kein Personal beim Museum gibt, der mit der Technik umgehen kann. Technik anschaffen aber nicht bedienen können, das klingt nicht nach DHM...

 

Perfoanschläge sind beschädigte Perforationslöcher des Filmbandes. Also Einrisse in oder quer zur Laufrichtung, oder auch abgeknickte Filmränder.

 

kleine und kleinst-BWR sind nichts ungewöhnliches, gerade die Schachtelkinos der 60er und 70er, in denen jede verfügbare Fläche als Kinosaal eingerichtet wurde, haben ebenso auch kleine BWR...

 

Als Rotlichtabtastung bezeichnet man die aktuelle Form der analogen Lichttonabtastung, wobei eine rote Lichtquelle eine cyanfarbene (Cyan ist Komplementär von Rot und umgekehrt) Tonspur durchleuchtet. Gibt es erst sein einigen Jahren, vorher wurde vorallem mit Weißlicht abgetastet, was jedoch gegenüber der Rotlichtabtastung den Nachteil hat, dass Weißlicht als polychromatisches Licht (alle/viele Wellenlängen des VIS-Spektrums) durch die dispersiven Eigenschaften "Unreinheiten" im Signal erzeugt. Rotlicht als fast monochromatisches Licht (eine Wellenlänge) wird zwar auch durch die Spaltoptik des Abtasters gebrochen, jedoch weniger stark als alle anderen. Die Einleitung auf Wikipedia zum Thema Dispersion ist da glaubich ganz gut als weiterführende Erklärung

Geschrieben

Bis vor einigen Jahren waren die Tonspure schwarz und wurden mit Weisslicht abgetastet. Inzwischen sind sie blaugrün und werden mit Rotlicht abgetastet. Dazu wird die alte Tonlampe durch eine LED oder einen Laser ersetzt.

Welchen Film wollt ihr zeigen? Evtl kann euch hier jemand erklären, welche Tonspur dieser Film hat. Um die Verfügbarkeit einer ausleihbaren Kopie habt ihr euch schon gekümmert? Aufführungsrechte geklärt?

Dann kann euch doch evtl jemand hier aus dem Forum den Filmlauf vor Ort erklären. Gerade in Berlin laufen doch eine ganze Menge Kinoton-erprobte Vorführer rum.

Geschrieben

Nabend,

 

also wieder was gelernt. Muss demnach der Projektor beide Systeme können, oder kann das Rotlicht auch mit den "alten Tonspuren" umgehen?

 

Wieso ist das verwunderlich? Warum soll jemand vor Ort sein, der sich damit auskennt wenn die Anlage nur selten genutzt wird? Eine DVD einlegen, Beamer und Verstärker einschalten und geradeso mit dem Mischpult umgehen kann wohl die 1,50 Euro Kraft auch.

 

Thomas: Du hast die vorigen Postings nicht gelesen, wir haben den Job nicht bekommen. Damit hat sich auch der Rest erledigt. Aufführungsrechte und solcher Kram sind Sache des Museums. Wir haben nach der Auftragsablehnung auch nichts mehr davon gehört, wie es denn nun gelaufen ist und so weiter. Es ist wohl so dass das Museum mehrere Angebote einholen musste aber nicht entscheiden darf, wen es einstellt sondern das obliegt dem DHM, und dann kam das übliche: tut uns leid wir haben ihre Daten ja und vielleicht arbeiten wir später mal zusammen bla bla.... Die die schonmal in der Veranstaltungs- / Filmbranche selbst Erzeuger waren kennen das.

 

Ohje, soviel gequatscht, naja wenns unpassend sein sollte kanns der admin ja löschen.

 

 

thommi

Geschrieben

[...]

Muss demnach der Projektor beide Systeme können, oder kann das Rotlicht auch mit den "alten Tonspuren" umgehen?

 

Wieso ist das verwunderlich? Warum soll jemand vor Ort sein, der sich damit auskennt wenn die Anlage nur selten genutzt wird? Eine DVD einlegen, Beamer und Verstärker einschalten und geradeso mit dem Mischpult umgehen kann wohl die 1,50 Euro Kraft auch.

[...]

 

thommi

 

Verwunderlich nur insofern, dass es in manchen Museen für jeden Kram, der anfallen könnte jemand Zuständiges gibt, zumal wenn solch teure Technik angeschafft wird.

 

Das Rotlicht kann auch mit den alten schwarzen Tonspuren umgehen, da das Schwarze als Silberschicht das Rotlicht auch absorbiert, der Klang ist aber verschieden. Eine Cyanspur mit weißem Licht hingegen abzutasten ist schlecht, da Cyan natürlich durchlässig für alles außer Rot ist

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