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"Analogisieren" also zurück von DVD auf Super-8


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Wie ich im Internet gelesen habe, geistert da ein Material, genannt "Polypan" herum, der 18 DIN haben soll und zudem extrem preiswert sein soll. Leider tappe ich da völlig im Dunkeln herum, finde nirgends wirkliche nützliche Informationen zu diesem Filmmaterial. Im Lumiere-Shop sehe ich, dass dieses Filmamterial existiert und sehe da, dass 1500m (richtig, tausendfünfhundert Meter) als 35mm Kinofilm gerade mal 309.- Euro kostet.

Das habe ich erst jetzt gesehen, Rudolf, Hilfe naht, wenn auch spät. Also, ich kenne das Material, habe es in 35 mm verdreht und entwickelt. Der russische Polypan hat keinen Lichthofschutz, ist auf farblosem Polyester vergossen, nicht so grobkörnig, wie man oft liest (was mit laienhafter Entwicklung zu tun hat), und wirklich nicht das Geeignete für das Vorhaben. Er ist auch nur in 35, perforiert, erhältlich.

 

Meine Empfehlung: Kopierfilme, wenn nicht der sagenhafte Gigabitfilm

 

Gigabitfilm, dünn, habe ich 2005 in 16 mm eingeführt, einseitig perforiert, keine Signatur. Es gibt die Möglichkeit, 16-mm-Material mit Normal-8 oder Super-8-Perforation zu versehen, Trägerdicke 0,1 mm. Die Verhandlungen beginnen einfach bei jeweils 20’000 Fuß (6 Kilometer).

Geschrieben

Gigabitfilm, dünn, habe ich 2005 in 16 mm eingeführt, einseitig perforiert, keine Signatur. Es gibt die Möglichkeit, 16-mm-Material mit Normal-8 oder Super-8-Perforation zu versehen, Trägerdicke 0,1 mm. Die Verhandlungen beginnen einfach bei jeweils 20’000 Fuß (6 Kilometer).

 

Hast Du nicht mal erwähnt, dass der Gigabitfilm für die Projektion ungeeignet ist?

Geschrieben

Ja. Gigabitfilm ist aber schon eine kleine Familie von hochauflösenden Silbersalzfilmen geworden mit den Empfindlichkeiten 40, 32, 25 und 8 ISO. Der letztgenannte deckt, Dichte log 3.0 läßt sich erreichen. Panchromasie ist da jedoch nicht. Das Material harrt noch der Konfektion als Kinefilm. Rudolf könnte auf Gigabitfilm 40 Zwischennegative machen. Davon ließen sich Positive auf dem 8er ziehen.

 

Gigabitfilm 25 ist übrigens nicht mehr erhältlich. Ich weiß nun nicht, ob er wieder kommt, das war ein Wahnsinnsplanfilm (4" × 5"). Auch offen ist die Frage nach dem 40er in einer Konfektion 320 (Rollfilm). Leider sagt mir der Geschäftsführer der Gigabitfilm-G. m. b. H. nichts dazu. Der Sultan winkt, Zuleima schweigt und zeigt sich gänzlich abgeneigt.

Geschrieben

Da ich die Schwarzweißfilme des Weltmarktes überblicke, kann es sich nur um ein Produkt aus Schostka handeln. Farbloser, etwas dünnerer Polyesterträger, P-Perforation, kein Lichthofschutz, so etwas wie ein Ersatz für ein Dupliziernegativmaterial. Möglicherweise ein nach Ilford-Rezeptur hergestellter Allround-Film für Kinematografie und Fotografie

 

Im Westen haben Kineduplizierfilme N-Perforation. Man kann die Orwo-Filme mit P-Perforation haben, aber die haben andere Empfindlichkeit. Jemand sitzt vermutlich auf einem Lager voll davon und packt es nach und nach in Dosen. Polypan F ist ja etwa zu der Zeit aufgetaucht, als bei Svema die Räder zum Stillstand kamen, 2004-05.

Geschrieben

Hallo Filmtechniker,

 

Wie ich da lese, bist du ja DER Fachmann, wenn es um Filmmaterial geht... Gut so, ist beruhigend zu wissen...

 

Da du ja anscheinend auch ein gewisses Interesse an neuen Super-8 Spielfilmen bekundest, kämen mir weitere Informationen zum Thema Rohfilm sehr entgegen. Ich bin da nicht so der Fachmann, verstehe die Unterschiede zwischen Kopierfilm, Printfilm und was es da noch so gibt, kaum. Meine Suche geht ganz einfach in die Richtung, möglichst preiswertes Rohmaterial (SW und Farbe) zu finden, damit die Spielfilme nicht so extrem teuer werden.

 

Von wegen Entwickeln: An Doppelsuper-8 kann ich mich sehr wohl gewöhnen, da sehe ich eigentlich nur ein (lösbares...) Problem: Ich habe zur Zeit keine solche Kamera, mit der ich auf dieses Filmformat kopieren könnte. Aber das kann sich ja ändern, werde mal meine Augen offen halten, ob ich da irgendwo eine entsprechende Kamera auftreiben kann.

 

Rudolf

Geschrieben

Will nicht arrogant erscheinen:

 

Man braucht meine Beiträge nur aufmerksam zu lesen, es ist alles da.

 

Ich vergrößere zum Schreiben mit Steuertaste und +, habe das Textverarbeitungsprogramm neben dem Forum offen, hole mir von dort die Zeichen, die ich haben will (¾↨ЯºJ♫╘) und überlege manchmal lange, wie ich mich ausdrücken soll.

 

Korrektur an meinem letzten Beitrag: Schostka und die Filmfabrik Svema sind nicht russisch, sondern befinden sich in der Ukraine, und zwar an der Gagarin-Straße 1. Kurz vor der Wende hatte das Kombinat 12'000 Angestellte.

Geschrieben

Das kann man nicht pauschalisieren. Es gibt auch jede Menge Leute, die sich von der Masse abheben wollen, indem sich sich einen Macbook und Volvo kaufen, statt Sony Windows 7 oder VW Golf 6 bzw. zuverlässige Technik aus den 80ern oder 90ern nutzen. Jene Leute, die gegen den Strom des Massenkonsums und Einheitsbrei schwimmen. Denen, den nicht alles hinten reingeschoben wird und sich auch nicht reinschieben lassen. Die Auswahl im kommerziellen Konsum ist zwar auf den ersten Blick vielfältig, aber auf den zweiten Blick mononton.

 

Wenn wir gerade dabei sind;

Ich persönlich fahre nur Autos, die ihre 20 Lenze schon voll haben, aus einfachem Grund: Kein wertverlust mehr, Die umweltschädigenden Herstellungsprozesse wurden durch die Kilometerlaufleistung schon wieder "eingefahren" (sofern das Auto einen G-kat hat) und es ist Recourcenschonender, etwas so lange zu nutzen, bis es wirklich nicht mehr geht.

Ich habe mitlerweile die 760.000 KM marke Durchbrochen, und die Karre läuft immernoch. Jetzt ist über den Sommer eine große Blecheinstzaktion geplant, damit ist das Auto fit für die nächsten Jahre. (Und die grüne Idiotenplakette hab ich auch)

Geschrieben

... Ich persönlich fahre nur Autos, die ihre 20 Lenze schon voll haben, aus einfachem Grund: Kein wertverlust mehr, Die umweltschädigenden Herstellungsprozesse wurden durch die Kilometerlaufleistung schon wieder "eingefahren" (sofern das Auto einen G-kat hat) und es ist Recourcenschonender, etwas so lange zu nutzen, bis es wirklich nicht mehr geht. ...

 

...da fühle ich mich ja in bester Gesellschaft! :grin:

 

Knut

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Da kann ich nicht ganz mithalten, mein Golf Variant ist erst gerade mal 16 Jahre alt und hat erst 282'000km drauf, also noch kaum richtig eingefahren. Ich bin aber sehr daran interesisert, das Auto noch lange fahren zu können, so gut in Schuss der noch ist... Die halbe Million wird angestrebt...

 

Auch meine Kameras und Projektoren sind ich nicht gar so gar alt wie bei manchem von euch: Meine Canons und auch mein Elmo stammen alle aus den mittleren 70igern. Die wirklich alten Geräte nutze ich nicht mehr, die haben ihr Gnadenbrot in der Vitrine gefunden. Aber in letzter Zeit werden auch diese ganz alten Dinger immer öfters wieder mal in die Hände junger Leute, die jedesmal ganz ehrfürchtig staunen, was da alles noch aus währschaftem Metall dran ist. Die kennen sonst bald nur noch Plastc. Ich fange an zu staunen, wieviele junge Leute, alles mehr oder weniger gute Kollegen von mir ganz ehrliches Interesse für Schmalfilm entwickeln. Die hocken dann in meinem Büro um die alte H8 mit offenem Filmdeckel und diskutieren ganz angeregt über das extrem sauber hergestellte Innenleben dieser Kamera. Da kommen dann Fragen über Fragen, was ich so nicht erwartet habe.

 

Ich finde es toll, dass sich da manchmal sehr angeregte Gespräche über das filmen in früheren Zeiten ergeben, das macht Spass und zeigt, dass Schmalfilm auch heute noch als sehr interessantes Hobby angesehen wird.

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Es geht wieder ein bisschen vorwärts: http://www.swiss-comp.ch/

 

Ich habe die Variante "Direktantrieb" auf der Prioritätenliste ganz nach oben gestellt, da ich diese Ersatzkassette vor der "Schrittmotor" Variante fertig bauen will.

 

Anfangs nächster Woche bekomme ich die Grundplatte, auf der die Zahnräder montiert werden. Diese Grundplatte ist dann aus Alu gefräst und sieht dann deutlich professioneller aus als die gelaserte Holzplatte, die ich im Moment habe. Bis ich die Grundplatte bekomme, kümmere ich mich um die Zahntrommeln und die Führungsrollen, der ganze Rest der Ersatzkassette existiert ja bereits.

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Rudolf,

 

ich habe Bedenken, dass Deine Kamera problemlos mit dem Getriebe im Dirktantrieb läuft. Du solltest zudem nur eine Zahntrommel verwenden, um den mechanischen Widerstand nicht noch weiter zu erhöhen. Das Getriebe sollte auch nur die Drehrichtung ändern. Der Kameramotor muss ein höheres Drehmoment für die Übersetzung aufbringen, weil das Drehmoment in der Übersetzung herabgesetzt wird. Es kann passieren, dass der Kameramotor ausgebremst wird. Versuche also nur die Drehrichtung zu ändern. Selbst ein einfaches Getriebe aus 2 Zahnrädern mit gleichem Teilkreis und Zähnezahl erhöht den mechanischen Widerstand, aber das wird Dein Motor schon schaffen. Du wirst auch weniger Strom verbrauchen, wenn Du nur eine Zahntrommel und ein Getriebe zur Drehrichtungsänderung verwendest.

 

Dein Getriebe besteht aus 2 Untersetzungen und 2 Übrsetzungen. Zwischen Friktions- und Zahntrommelwelle ergibt sich insgesamt ist es aber eine Übersetzung. Nur dadurch kommst Du dann auf 12 Zähne, nicht weil eine Umdrehung der Friktionsweelle 14 Bilder ergibt. Das stimmt zwar, aber die 14 Bilder ergeben sich aus der etwas schnellereen Drehzal der Zahntrommelwelle gegenüber der Friktionswelle, da Du eine leichte Übersetzung gewählt hast. Ich verstehe nicht, warum Du keine Zahntrommel mit 14 Zähnen verwendest.

Geschrieben

Hallo Martin,

 

Ja, du hast recht, auch mich beschäftigt die Frage, ob meine Konstruktion am Schluss funktioniert, sehr. Hier ein paar Argumente, warum ich es so gemacht habe und nicht anders:

 

Ich wollte einen möglichst "perfekten" Zahntrommelantrieb konstruieren, der so halbwegs dem meiner Bolex H8 (oder H16) entspricht. Darum die Idee, zwei Trommeln einzubauen. Ich habe natürlich vorgängig mal getestet, wieviel Kraft der Kameramotor hat: Ich bin fast erschrocken, wie kräftig der Motor zieht, man kann sich locker die Finger einklemmen, wenn man die gesperrte Friktion festhält und vergisst, dass da rundum ein Blech ist, zwischen das die Fingerkuppen reingeraten können. Die Elektronik der Kamera kämpft recht stark dagegen, wenn man den Antrieb blockieren will. Kommt vermutlich daher, dass in einer Tonkamera etwas mehr Reserven eingebaut wurden, da ja auch die Tonkassette noch zuverlässig transportiert werden musst. Versteht sich, dass der Stromverbrauch ansteigt, wenn die Kamera mehr arbeiten muss, aber beim Kopieren ist das egal, da kommt der Strom aus der Steckdose. In freier Wildbahn, wird es dann eben öfters mal einen Batteriewechsel geben, oder aber ich hänge einen grossen und leistungsfähigen Akku extern an die Kamera.

 

Wenn du recht hast und das Getriebe und die Kamera zu sehr belastet wird, kommt dann eben dein Plan B mit nur einer Zahntrommel und nur einer Drehrichtungsumkehr zum Zuge. Weiss der Himmel, was ich mir dabei gedacht habe, als ich das relativ aufwendige Getriebe geplant habe, denn im Grunde genommen hast du nämlich völlig recht, je einfacher, je besser...

 

Sowie ich nächste Woche die Grundplatte habe und das Getriebe verbaut habe, kann ich mehr berichten, bis dahin ist alles blosse Theorie...

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Martin,

 

Ich habe heute morgen mal ein bisschen experimentiert und gezeichnet: Es ist gar nicht so simpel, das Zahnradgetriebe innerhalb der sehr beschränkten Platzverhältnisse so hinzubekommen, dass die Drehrichtung stimmt und ich weniger Zahnräder einsetzen muss. Entweder komme ich zu nahe an die Filmbühne, sodass dann die Schlaufen kaum noch Platz finden, oder aber ich komme am hinteren Teil der Kassette so dicht an den Rand, dass die Weiterführung des Films zum Magazin heikel und sehr eng wird.

 

Wäre schön, wenn ich die Zahnräder übereinander platzieren könnte, geht aber leider auch nicht, da ich sonst mit dem Film, der gerade mal 1,5mm über der Grundplatte verläuft, kollidiere. Ich bringe zwar eine Zahntrommel, die normgerechte 24 Zähne hat, sehr wohl auf dieselbe Achse wie die Friktion, aber da ich ja auch noch die Drehrichtung umkehren muss, ist die Ersparnis an Zahnrädern (und natürlich der Reibung...) auch nicht gerade berauschend.

 

Mann, bin ich mal gespant, was das gibt, wenn dann die Grundplatte kommt und ich mal die ganze Sache in der Realität testen kann. Macht mich ganz nervös, die ständige Warterei auf ein paar Teile, ohne die ich nicht weiternachen kann. Bin eben eine ungeduldige Natur...

 

Rudolf

Geschrieben

Wäre schön, wenn ich die Zahnräder übereinander platzieren könnte, geht aber leider auch nicht, da ich sonst mit dem Film, der gerade mal 1,5mm über der Grundplatte verläuft, kollidiere. Ich bringe zwar eine Zahntrommel, die normgerechte 24 Zähne hat, sehr wohl auf dieselbe Achse wie die Friktion, aber da ich ja auch noch die Drehrichtung umkehren muss, ist die Ersparnis an Zahnrädern (und natürlich der Reibung...) auch nicht gerade berauschend.

 

Rudolf

 

Hallo Rudolf,

 

wieso plötzlich 24 Zähne? Du meinst sicher 14 Zähne. Wenn Du eine eine Zahntrommel mit 14 Zähne verwendest, brauchst Du keine Unter- oder Übersetzung, sondern nur noch die Drehrichtung mit einem 1:1-Gtriebe ändern.

Geschrieben

Hallo Martin,

 

Die Grösse der Zahntrommel kann ich frei nach Goethe bzw. nach dem vorhandenen Platz gestalten, da ich das Ding ja selber lasere und daher frei bin. So steht die Grösse der Trommel eigentlich nicht im Vordergrund, die hat nur einfach schön synchron zu drehen...

 

Ich habs mal aufgezeichnet nach folgendem Muster: Friktionachse mit einem Zahnrad. Direkt rechts davon ein Zahnrad, damit die Drehrichtung umgekehrt wird. Auf dieses Zahnrad dann direkt die Zahntrommel. Würde im Prinzip schon gehen, aber eben, da bleibt dann auch mit bloss 14 Zähnen der Trommel herzlich wenig Platz für die Schlaufen, insbesonders auch daher, weil der Film mit bloss einer Zahntrommel dann auch eine etwas eigenwillige Bahn nehmen muss. Egal, wie gross oder klein ich die Zahntrommel mache, es ist immer äusserst eng in diesem Bereich.

 

Machen wir es mal so: Warten wir schnell mal ab, bis das momentane Getriebe eingebaut ist, erst dann stellt sich ja eigentlich die Frage, ob eine Änderung überhaupt nötig wird. Ich persönlich bin eben der Meinung, dass der Antriebsmotor das bisschen Mehrbelastung locker verkraftet. Ich achte schon sehr darauf, das Getriebe so leichtgängig wie möglich zu machen, das ist natürlich eine Voraussetzung, die dann eben stimmen muss.

 

Geniessen wir also erst einmal das schöne Wochenende, lassen uns nicht von irgendwelchen Problemen, -die ja eventuell gar keine sind-, beinflussen und sehen dann nächste Woche weiter. Du wirst es schnell erfahren, wie es dann ausschaut, ob es da nochmals eine neue Version geben muss, oder ob ich doch recht habe und das Getrieb seine Arbeit korrekt verrichtet...

 

Rudolf

Geschrieben

Also wenn ich mir bewusst mache, was für Reibung der Film in einer normalen S8-Kassette hat, dann verstehe ich, warum die Wickelmotoren so kräftig ausgelegt sind. Zumal da ja auch immer noch ein Greifer mithilft. Ich würde auch nicht vermuten, dass das beisschen Getriebe da groß problematisch wird.

 

Ich frage mich allerdings, ob die mechanische Lösung letztendlich wirklich so viel besser und eleganter ist als der Schrittmotor, aber das wird die Praxis dann ja zeigen :)

 

Großartig, Rudolf, daß Du immer noch so dolle dabei bist.

Geschrieben

Hallo peaceman,

 

Du hast da ein Argument angeführt, an das anscheinend weder Martin noch ich gedacht haben: Es ist schon so, dass eine normale Super-8 Kassette doch auch recht starke Reibung hat, die vom Antrieb überwunden werden muss. Diese ganze Reibung fällt bei meiner Zahntrommelvariante natürlich weg, steht also für die Überwindung der Reibung an den Zahnräder zur Vergügung. Da denke ich schon, dass sich das in etwa gegenseitig aufheben sollte, die Zahnräder also nicht mehr Widerstand haben als die Kassette.

 

Du wunderst dich, warum ich die mechanische Lösung der elektronischen mit dem Schrittmotor im Moment vorziehe...? Ganz einfach: Alles, was ich nicht verstehe, ist für mich kompliziert. Die Funktion von ein paar Zahnrädern kann ich problemlos nachvollziehen, da weiss ich, dass eine Synchronisation absolut sichergestellt ist. Bei der elektronischen Variante mit dem Schrittmotor verstehe ich überhaupt nicht, was da innerhalb der Bauteile abgeht. Ich sehe zwar, dass es funktioniert, habe aber keine Ahnung, warum. Das hinterlässt bei mir stets ein etwas komisches Gefühl, obwohl mir meine Vernunft sagt, dass es auch ohne mein Verstehen funktionieren wird. Ist also letztendlich eine reine Geschmacksfrage, ob mechanisch oder elektronisch, es muss vermutlich irgendwie mit meiner Jugend zusammenhängen, dass ich Mechanik mehr liebe als die Elektronik... *lach

 

Ich habe aber ja inzwischen die Schrittmotorsteuerung bei mir, also werde ich diese selbstverständlich auch fertigstellen, aber eben erst, wenn die mechanische Variante fertig ist. Das eine schliesst das andere ja nicht aus. So werde ich ganz nebenher mal versuchen, wie genau der Schrittmotor zusammen mit der Zahntrommel arbeitet, um dann zu entscheiden, ob man diese Antriebsart u.U. mal für einen Projektor nutzen kann. Kann nie schaden, eine solche Elektronik zu haben, irgendwann wird sie mir garantiert bei einer meiner "bekloppten" Ideen sehr behilflich sein.

 

Ach ja, bevor ich es vergesse: Nochmals ganz herzlichen Dank an dich für deine Kritik und dein Lob für mein erstes Testfilmchen. Du hast mir mit deinem Lob eine ganz schöne Portion Motivation rübergereicht, die mich bei meinem Projekt "bei der Stange" hält. So langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels, es fehlen nur noch wenige Teile, dann kann ich meine erste 60m Testrolle Fomapan endlich durch die Anlage laufen lassen. Du wirst sie dann als erster zu sehen bekommen... versprochen...

 

Rudolf

Geschrieben

Guten morgen, Filmfreunde,

 

Ich habe ganz unerwartet bereits gestern die Grundplatte angeliefert bekommen. Darum habe ich das Teil heute morgen schnell fotografiert, damit ihr sehen könnt, dass es immer schön vorwärts geht mit meinem Projekt. Hier die beiden neuen Bilder: http://www.swiss-comp.ch/

 

Wünsche allen einen schönen und hoffentlich recht heissen Sonntag. Hitze ist immer gut, da macht dann das trinken auch so richtig schön Spass... Prost...

 

Rudolf

Geschrieben

Ganz schön super sieht das aus. Du hast es aber auch gut, daß Du nicht nur so zeichnen kannst sondern auch noch jedes Teil offenbar bezahlbar gefertigt bekommst. Wenn man keine Drehbank hat, keinen Laser und auch keinen Kontakt zu einem CNC-Franz, dann muss sich unsereins eben mit Elektronik aushelfen. ;-)

 

Ich glaub, Du baust da was ganz ganz großes.

Geschrieben

Hallo Rudolf,

 

da die Platte mit einer CNC-Fräse gefertigt wurde, hätte auch eine dickere Holzplatte gereicht. Mit einer CNC-Fräse kann man in 3 Dimensionen fräsen. 2 Platten einzeln zu fertigen bedeutet höherer Arbeits- und Zeitaufwand. Vielleicht war es eine alte einfache CNC-Steuerung ohne Zyklen, die nur Konturbahnen und keine Räume fräsen konnte, so dass 2 Platten erforderlich waren. Wenn Deine Prototypen fertig sind, könntest Du Deine Kassettenteile aus Alublech lasern lassen.

 

Stimmt, ich habe nicht an die Reibung in der Kassette gedacht. Ich bin sehr gespannt und fördere Dein Projekt mit 20 €, wenn ich den Film mal durch meinen sauberen und gepflegten Elmo ST 1200 HDM laufen lassen kann :-)

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

@peaceman: Du hast schon recht, meine Infrastruktor erlaubt es mir gottseidank, manchmal auch etwas arg "bekloppte" Ideen real werden zu lassen. Hätte ich nicht "zufällig" eine kleine Firma, in der ich Modellbau betreibe, dann hätte ich ganz sicher nie angefangen mit solch "waghalsigen" Konstruktionen. Aber du weisst ja, meine Beziehungen und meine Möglichkeiten stehen auch meinen Freunden zur Verfügung, wenn es denn mal irgendwo brennt... siehe Büchsenöffner... *smile. Ich habe vor einigen Wochen auch mal für ein Forenmitglied hier ein paar Schablonen gelasert. Mit mir kann man immer reden, wenn es um irgend etwas geht, womit ich jemandem irgendwie behilflich sein kann...

 

@Martin: Du wunderst dich, warum die Grundplatte zweiteilig hergestellt wurde...? Das kann ich dir sehr wohl erklären: Passendes Material war gerade vorhanden, 3mm Alu hätte ich erst besorgen müssen. Kommt hinzu, dass der Kollege durch die Zweiteilung der Platten eben mal schnell zwischendurch nach meinen angelieferten Daten die Dinger hat fräsen können, wohingegen er bei einer einteiligen Platte deutlich mehr Aufwand gehabt hätte. Moral von der Geschicht: Lieber eine zweiteilige Platte gratis, als eine edle einteilige für teures Geld. Selbstverständlich kann die Fräse 3D, aber das ist dann jedesmal mit neu einrichten und solchen Sachen verbunden. Ich will ja meine Kollegen nicht überstrapazieren, bin ja schon dankbar, dass man mir solche Sachen so eben mal schnell zwischendurch zum Nulltarif herstellt. Das sind die Gründe. Eine dickere Platte, wie du anmerkst, würde nicht passen, das gäbe dann Kollisionen mit dem Film, der eine vorgegebene Ebene hat, damit er in der Höhe genau ins Bildfenster passt. Schau dir nochmals Bild 11 und 12 auf meiner Webseite genau an, da siehst du, dass die Grundplatte mit 3mm absolut perfekt in die Kamera passt, ohne dass am Bildfenster irgenwelche Teile stören. Nun läuft der Film genau 1,5mm über der Grundplatte und muss keinerlei Verbiegung machen, ist alles perfekten auf derselben Ebene. Wäre die Grundplatte dicker, es kämen nur neue Probleme ins Spiel, macht also keinen Sinn. Durch die gegebene dicke der Platte ergab sich also auch das Material. Achsen und Zahnräder auf Holz war mir doch etwas zu wackelig, eben, wegen der sicheren Leichgängigkeit des gesamten Getriebes.

 

Wir könnten sicher noch stundenlang über andere Lösungswege und perfektere Details plaudern, ich weiss, viele Wege führen nach Rom, aber im Grossen und Ganzen habe ich mir schon etwas dabei gedacht, als ich mich für die jetzige Lösung entschieden habe, auch wenn es allenfalls nicht die aller eleganteste ist. Wenn dann wider Erwarten irgend etwas nicht passt oder läuft, dann kommt eben Plan B ins Spiel, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus. Ich will aber nun endlich langsam meinen ersten Film belichten, bin ja eine etwas ungeduldige Natur, darum suche ich eigentlich im Moment gar nicht nach noch mehr Optimierung oder weiteren Verbesserungen, das kommt erst dann, wenn ich merke, dass es nötig ist (was ich nicht hoffe und auch nicht erwarte...).

 

So, nun gehts ab in die Werkstatt, muss die Achsen und Führungsrollen drehen und alles für den Zusammenbau vorbereiten und bearbeiten...

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Es geht gaaaanz langsam weiter: Gestern habe ich die Zahnräder auf der Drehbank überarbeitet und die Achsen vorbereitet. Eines der fünf Zahnräder habe ich leider während der Bearbeitung kaputt gemacht, habe falsch gemessen und danach die Bohrungen für die Nocken der Kamerafriktion falsch gebohrt. Theoretisch hätte ich den Fehler ausbügeln können, das gibt mir aber mein Kopf nicht zu, am Schluss ein mit falschen Bohrungen versehenes Zahnrad von aussen sehen zu können. Habe also gleich nochmals ein neuse Zahnrad bestellt, kostet nicht die Welt und dauert auch bloss zwei Tage, bis es hier ist.

 

Ich habe das Getriebe mal probehalber zusammengesetzt, zwar noch mit Schrauben, die keinen Senkkopf haben und unsinnig unten an der Ersatzkassette herausstehen. Das Getriebe, zumindest die vier bestehenden Räder drehen so leicht, dass ich mir bezüglich Reibungswiderstand keinerlei Sorgen machen muss. Das Hauptzahnrad treibt die Übersetzung ohne nennenswerten Widerstand an, von daher macht die Konstruktion bis dahin einen guten Eindruck.

 

Habe wieder ein paar Bilder hochgeladen: http://www.swiss-comp.ch/

 

Rudolf

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

 

Keine Angst, ich bin nicht verloren gegangen...

 

Wie es aber so geht, macht der normale Bürger im Sommer mal etwas Urlaub und schaltet geistig alles ab, was nicht gar so dringend und wichtig ist. Ab nächster Woche bin ich wieder voll im Alltagsstress und dann gehts auch weiter mit meinem Projekt.

 

Alle Einzelteile für das Getriebe sind inzwischen vorhanden, das Ganze muss "nur" noch sauber montiert werden. Dann kommt die Stunde der Wahrheit: Dreht sich alles möglichst reibungsfrei oder klemmt da irgend ein Teil...? Insbesonders die Zahntrommeln machn mir leichte Sorgen: Die Dinger sind unter der starken Lupe betrachtet nicht ganz so toll, wie ich mir das erträumt habe. Kann sein, dass ich da noch ein bisschen nachschleifen und Kanten verputzen muss, damit der Film garantiert nirgends hakeln kann.

 

Also, ab nächster Woche gehts weiter, bis dahin geniesse ich noch meine Freiheit, das gemütliche Rumhocken und das Abschalten vom Alltag...

 

Rudolf

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